Inklusionslotsen ebnen den Weg ins Berufsleben
Die drei Agenturen für Arbeit Montabaur, Koblenz-Mayen und Neuwied sowie der dazu gehörigen Jobcenter starten ein zweijähriges Projekt für schwerbehinderte Menschen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat 80 Millionen Euro bereitgestellt. Alle Akteure bringen ihr Fachwissen ein und nutzen ein großes Netzwerk, das noch weiter ausgebaut werden soll.
Region. Chancen eröffnen, Kompetenzen in den Blick rücken und Vorbehalte ab-bauen: Inklusionslotsen begleiten schwerbehinderte Menschen auf dem Weg (zu-rück) ins Berufsleben. Jetzt fiel der Startschuss für dieses zweijährige Projekt in Ko-operation der Agenturen für Arbeit Montabaur, Koblenz-Mayen und Neuwied sowie der dazu gehörigen Jobcenter. Auch die praktische Umsetzung läuft partnerschaft-lich; fünf Bildungsträger haben sich zusammengeschlossen.
Die Mittel zur Finanzierung fließen aus dem Bundesministerium für Arbeit und So-ziales (BMAS). Es hat insgesamt 80 Millionen Euro bereitgestellt, um Schwerbehin-derte in Arbeit zu bringen.
Die Idee, aus dieser „Quelle zu schöpfen“, stammt aus Montabaur. „Unser Reha-Team hat zusammen mit den Kollegen aus Koblenz-Mayen und Neuwied ein über-zeugendes Konzept entworfen und einen Zuschlag über insgesamt 1,6 Millionen Eu-ro erhalten“, sagt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Im Mittelpunkt steht die Überlegung, dass Integration besser gelingt, wenn Männer und Frauen mit Handicaps von Lotsen begleitet werden. Sie sollen Ansprechpartner, Ko-ordinatoren und Kümmerer in allen denkbaren Bereichen und bei allen Fragen sein.“
Jetzt geht es von der Theorie in die Praxis, und zwar auf breiter Basis. Madeleine Seidel freut sich, dass sich nicht nur die Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn aus dem eigenen Bezirk beteiligen, sondern auch die benachbarten Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Die Gemeinschaft der Bildungsträger, bestehend aus dem Heinrich Haus, den Barmherzigen Brüdern, Betesta, Caritas und Diakonie, deckt über ihre Standorte das gesamte Aktionsgebiet mit sieben Landkreisen ab.
Alle Akteure bringen ihr Fachwissen ein und nutzen ein großes Netzwerk, das noch weiter ausgebaut werden soll. Sie wissen, dass sie sich einer anspruchsvollen Aufgabe stellen. Ihr Klientel sind Menschen mit multiplen Einschränkungen, die unter-schiedliche schulische und berufliche Erfahrungen mitbringen. „Ganz wichtig ist es, individuell auf sie einzugehen und sie zu motivieren“, erklärt Jens Neuroth, Reha-Teamleiter der Agentur für Arbeit Neuwied. „Auch alltagsbegleitende Hilfen und psychologische Unterstützung sind möglich.“ Den Kontakt zu potenziellen Arbeitge-bern knüpfen eigens eingestellte Betriebsakquisiteure.
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