Klares Bekenntnis für das DRK-Krankenhaus in Hachenburg
Klinik-Personal gestaltete eine „Mittagspausen-Demonstration“. Mit Transparenten verliehen sie ihrer Forderung nach einer klaren Aussage über den Erhalt und Standortsicherung des Hachenburger Krankenhauses Nachdruck. Morgen ist eine Kuratoriumssitzung, in der Aufsichtsrat und Trägerschaft sich auf eine gesicherte Zukunft des Standortes Hachenburg einigen wollen.
Hachenburg. Es war schon verwunderlich, woher so schnell alle die „Demonstranten“ gekommen waren, die „aktive Mittagspause“ zu nutzen, um vor der Autoschranke – auf neutralem Boden – ihrem Unmut Luft zu machen. Auf Plakaten forderten sie nachdrücklich klare Aussagen über die Zukunft des Hachenburger Krankenhauses. Personelle Aufstockung war dabei ebenso deutlich zu lesen, wie die Forderung nach mehr Information.
Verwaltungsdirektor Ecker verwies auf die Kuratoriumssitzung am morgigen Mittwoch, in der alle Details besprochen und klare Aussagen getroffen werden sollen. Eindringlich bat er um Vertrauen und Geduld. „In stürmischer See sei das vom Untergang bedrohte Schiff wieder nach oben in ruhige Gewässer gebracht worden“.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hachenburg, Peter Klöckner, informierte die Versammelten darüber, dass man sich schon heute einig gewesen sei – einen Tag vor der Kuratoriumssitzung - Patienten wohnortnah auf hohem Niveau zu versorgen. „Die Wirtschaftlichkeit muss natürlich gegeben sein“. Es gelte die personelle Verantwortlichkeit zu trennen. In diesem Zusammenhang sei wichtig eine bessere Kommunikation anzustreben.
Ein Krankenhaus brauche „Leuchttürme“ wie sie damals in Hachenburg von Chefarzt Dr. Karl Mohr verkörpert worden sind. „Persönlichkeiten sind auch heute wichtig“, fuhr Klöckner fort, der neben Dr. Karl Mohr auch Dr. Henning Bläsig begrüßen konnte. Er dankte den Mitarbeiter des Klinikpersonals, die den Mut hatten, ihren Forderungen Luft zu verschaffen und zwar mit Nachdruck.
Dr. Mohr merkte am Rande der Versammlung an, dass die früheren Ärzte auch stationär mit ihrem Arbeitsplatz verwurzelt waren und in der Nähe der Klinik auch ihren Wohnsitz bezogen hatten. „Heute ist das alles eher ferngesteuert!“ und wandte sich an den Bürgermeister: „Wir legen Sie auf das, was sie heute gesagt haben, fest“. repa
Dazu ein Kommentar von Reinhard Panthel:
Endlich mal Lehre ziehen aus leeren Versprechungen
In dem Moment, als sich der Westerwald von seinem kreiseigenen Krankenhaus verabschiedete, wuchsen der Unmut und die Unsicherheit über die Zukunft dieser Klinik, die für den gesamten Oberwesterwaldkreis von großer Bedeutung war und bleiben soll. Nicht die wirtschaftliche Effektivität eines Betreibers sollte im Vordergrund stehen, sondern die Gewissheit für die Bürger, dass hier in Hachenburg ein Krankenhaus auf Dauer existiert, das sich auf hohem Niveau und bestmöglicher ärztlicher Kompetenz für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung verantwortlich fühlt.
Nur das zählt! Patienten dürfen keine „Handelsware zwischen wirtschaftlichen Interessen“ sein, sondern sie haben Anspruch auf eine dem heutigen medizinischen Können verpflichtende Versorgung. Das Hachenburger Krankenhaus hatte stets einen guten Ruf und die Politik muss dafür sorgen, dass es so bleibt. Die bessere Übersicht über die wirtschaftlichen Erfolge zwischen dem Klinikum in Altenkirchen und Hachenburg wäre eine getrennte Abrechnung. Notfalls sollte sich der Kreis Westerwald überlegen – im Interesse der Bürger – das Krankenhaus wieder in die eigene Trägerschaft zu übernehmen. Dann würde sich beweisen, dass man das Krankenhaus auch kostendeckend – ob mit oder ohne Überschuss - betreiben kann.
Wer von den Politikern bei der Unterhaltung von Sportstätten und Feuerwehren Geld ausgibt ohne nach dem zu erwirtschafteten Erfolg zu fragen, dem muss die Gesundheit der Bevölkerung doch auch etwas wert sein?
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