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Audioführer für Raiffeisenmuseum
Große Freude gab es bei den Heimatfreunden im Hammer Land bereits zu Beginn des neuen Jahres. Die Stiftung des Förderkreises der Genossenschafts-Mitglieder, Münster, überreichte Mittwoch Nachmittag elf Audioführer für Besucher des Raiffeisenmuseums im Wert von 25.000 Euro.
Hamm. Nach dem Erwerb des Raiffeisenhauses durch die Ortsgemeinde Hamm wurde das Anwesen kontinuierlich von einer Gedenkstätte in ein Museum umgewandelt, das seit Jahren von vielen Interessierten aus dem In- und Ausland aufgesucht wird. Die Einrichtung des Museums, in dem neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen auch weitere Genossenschaftler gewürdigt werden und zu "Wort" kommen, war nur auf Grund des umsichtigen und vorbildlichen Engagements der Heimatfreunde im Hammer Land möglich, die auch Besichtigungen und Führungen koordinieren und denen die Betreuung des Museums obliegt. Neben den Hammer Heimatfreunden hat auch die Stiftung des Förderkreises der Genossenschaftsmitglieder – seit 1999 besteht ein Patenschaftsvertrag mit den Heimatfreunden - große Verdienste für die eingebrachten materiellen und finanziellen Förderungen sowie beratenden Tätigkeiten erworben. Zahlreiche Fotografien, Urkunden, Belege und weitere Exponate wurden dem Museum zur Verfügung gestellt. Sie zeugen von den Spuren Raiffeisens und der langen Geschichte der weltumspannenden Genossenschaftsidee. Der Stiftung geht es darum, die Genossenschaftsidee weiter zu verbreiten und speziell auch jungen Menschen zugänglich, sowie die nach wie vor aktuellen Genossenschaftsprinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung anschaulich zu machen. Ein besonderer Blickfang ist die im Jahre 2002 vom Förderkreis an die Ortsgemeinde Hamm übergebene 2,20 Meter hohe und auf dem Museums-Vorplatz platzierte Raiffeisen-Skulptur mit den Bildnissen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Hermann Schulze-Delitzsch und Wilhelm Haas. Besucher aus aller Welt tragen sich, zumeist am Original Sekretär Raiffeisens sitzend, in das Gästebuch ein. Japanische Besucher erklären immer wieder, dass in ihrer Heimat in fast allen kaufmännischen Abschlussprüfungen Wissen über das Leben und das weltweite Wirken von Raiffeisen abgefragt wird.
Eine wichtige Verbindung zum Raiffeisenmuseum ist das 100 Meter von der Ortsgemeinde Hamm errichtete Kulturhaus. Hier wird Reise- und Besuchergruppen die Möglichkeit geboten, sich mit einem Vortrag in die Biographie, Idee und Werk Raiffeisens einführen zu lassen. Anschließend kann dann eine Besichtigung im Museum erfolgen. Die Stiftung des Förderkreises der Genossenschaftsmitglieder überreichte den Hammer Heimatfreunden ein Audioführer-System mit elf elektronischen Museumsführern, die in der Größe einer Fernbedienung gleichen und mit zwei Ohrhörern die Besucher wahlweise in deutsch oder englisch durch die Räume des Museums führen und dabei alles Wissenswertes über Friedrich Wilhelm Raiffeisen offerieren. Das digitale System kann auch punktuell in den Räumen an Hand von den an den Exponaten und Vitrinen angebrachten Nummern aktiviert werden. Wer sich beispielsweise für Raiffeisens Brille oder dessen Totenmaske interessiert, tippt über die Tastatur am Gerät die an den Exponaten angebrachte Nummer ein; kurz danach übermittelt dann eine freundliche Stimme alles Wissenswertes dazu.
Gerade bei ausländischen Besuchern und Gruppen ist dieses System eine wertvolle Hilfe. Zur weiteren sprachlichen Abrundung sind weitere Übersetzungen in der Planung, so Hans-Helmut Mönning von der Stiftung des Förderkreises der Genossenschaftsmitglieder. Die "sprechenden Geräte" enthalten 90 Minuten Text, der von professionellen Sprechern aufgesprochen worden. Die Daten und Fakten hierzu wurden von den Hammer Heimatfreunden zusammen getragen. Von einer guten Partnerschaft zwischen Münster und Hamm sprach Mönning in seinen weiteren Ausführungen: "Wir fühlen uns in Hamm zu Hause." Die Audioführer ansprechend merkte Mönning an, jeder Besucher könne sich entscheiden, ob er noch mehr und weitere Details über Raiffeisen wissen möchte und fragt dann speziell beim Museumsführer nach, um in die "Tiefe" zu gehen. Der 90-minütige aufgesprochene Text könne nur einen Überblick darstellen. "Das Audiosystem ersetzt deshalb keinen Museumsführer", so der Redner weiter. "Wir möchten mit der Spende den Besuchern das Leben und Wirken des wohl größten Sozialreformers so nah wie möglich bringen, gleichzeitig auch sensibilisieren, wie aktuell dessen Ideen auch in der heutigen Zeit noch sind." Der erste Schritt sei nunmehr getan, "in einem weiteren Schritt möchten wir das Audiosystem gerne weiter ausbauen und noch weitere Sprachen aufnehmen."
Bürgermeister Rainer Buttstedt und Ortsbürgermeister Hans Schmidt zeigten sich erfreut über das Münsteraner Engagement. Beide übermittelten einen herzlichen Dank an die leidenschaftlichen Unterstützer des Raiffeisenmuseums. Für die Hammer Heimatfreunde bedankte sich deren zweiter Vorsitzender Wolfgang Ebisch für die Mitarbeiter des Museums und die Bevölkerung. (rö)
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Bürgermeister Rainer Buttstedt bedankte sich für die großzügige Spende des Förderkreises. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel
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