Kloster Marienthal bald wieder offen für Gäste
Das Erzbistum Köln sah sich 2014 gezwungen, den Tagungsbetrieb im ehemaligen Kloster zu beenden. Die Finanzierung von erforderlichen Brandschutzmaßnahmen hätten in keinem Verhältnis zu der Wirtschaftlichkeit gestanden. Das Aus für das Haus Marienthal wird aber nur ein vorübergehendes sein. Schon bald öffnen die Pforten wieder.
Marienthal. In wenigen Monaten können wieder Gäste in das Haus Marienthal einkehren. Seit Ende 2014 war das ehemalige Kloster geschlossen wegen zu teuren Brandschutzmaßnahmen. Aufgrund der Zusammenarbeit und dem guten Willen von Verantwortlichen aus Verwaltung, Politik, Gastronomie und Geistlichkeit wird die Tagungsstätte schon in wenigen Monaten nun wieder seine Pforten öffnen. Das wurde jetzt auf einem Pressetermin in den Räumlichkeiten des Hauses Marienthal erläutert. Diejenigen, die ihre Köpfe in den letzten Monaten zusammensteckten, um das ehemalige Kloster zu retten, waren auch persönlich erschienen oder hatten Vertreter geschickt. Immer wieder wurde unterstrichen, welch hohen Stellenwert das Haus Marienthal inne hat, für die Gastronomie, für den Tourismus und auch für das grundsätzliche Image der Region.
Udo Schmidt, der in der Hammer VG-Verwaltung für den Tourismus zuständig ist, sprach zum Beispiel von einem „touristischen Aushängeschild“. Und das soll Uwe Steiniger als Mieter wiederbeleben. Der 46jährige ist kein Unbekannter in der Region. Seit 2010 ist er im Industriegebiet Etzbach als Caterer tätig. Der umtriebige Küchenmeister will sich ab Mai breit aufstellen im Haus Marienthal, nicht nur kulinarisch. So kann er sich angesichts des besonderen Ambientes nicht nur Kommunionen oder Hochzeiten vorstellen. Auch für den Tagestourismus, Stichwort Wanderer, sieht er gute Chancen.
Der Gastronom muss zumindest bis auf Weiteres damit Vorlieb nehmen, nicht alle Räumlichkeiten des Hauses nutzen zu können. Immerhin wird das Bistum nicht das gesamte Gebäude den Brandschutzanforderungen anpassen. Damals war dafür mit 3,6 Millionen Euro kalkuliert worden. Von den ehemals rund 40 Betten (in den 1970ern gar 100) werden demnächst immerhin Zwölf für Gäste zur Verfügung stehen. Auch der Gewölbekeller wird zum Beispiel den Besuchern wieder eine urige Atmosphäre bieten. Das ist aber noch längst nicht alles: Daneben sind Gesellschafts- und Speiseräume demnächst erneut nutzbar, ebenso wie die Küche oder die Hauskapelle. „Essen, trinken, beten“ – das Motto der Mönche wird also schon bald wieder mit Leben gefüllt werden im Marienthal. Und gerade stressgeplagte Großstädter dürften sich in den Gemäuern wohl fühlen, die von romantischer Natur umgeben sind. Als eine „Oase der Ruhe“ sieht Steiniger denn auch das Haus Marienthal. Daneben haben die Verantwortlichen auch den Wandertourismus im Blick. Udo Schmidt von der Hammer Verwaltung wies vor diesem Hintergrund darauf hin, dass der Westerwaldsteig durch das Marienthal führt.
VG-Bürgermeister Rainer Buttstedt rechnet damit, dass bis Ende Juni wieder das alte Flair hergestellt ist. Er erläuterte auch den teils mühsamen Weg zur Reaktivierung des Teilbereichs im Kloster. Offenbar haben die Verwaltungen der Verbandsgemeinde wie des Kreises zusammen mit den Kirchenvertretern, Gastronomen und Kommunalpolitikern an einem Strang gezogen. Buttstedts Resümee: „Wenn Menschen zusammenarbeiten, dann klappt es.“ Der VG-Bürgermeister geht davon aus, dass nächste Woche die Baumaßnahmen von Seiten des Kreises genehmigt sein werden und dann umgehend mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Das wird ebenfalls die anderen Gastronomiebetriebe des Marienthals freuen. Auf dem Pressetermin waren denn auch das Landhotel Marienthaler Hof, das Haus Elisabeth und das Hof-Cafe vertreten. Sie hoffen darauf, von der Reaktivierung des ehemaligen Klosters profitieren zu können. Vor diesem Hintergrund relativiert sich dann auch die verminderte Bettenzahl des Hauses Marienthal. (ddp)
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