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Nachricht vom 22.02.2016    

Landkreis Altenkirchen beteiligt sich an Initiative „Smart Villages“

Letzte Woche fand in der Kreisverwaltung Altenkirchen die Auftaktveranstaltung zur rheinland-pfälzischen Initiative „Smart Villages“ statt. Rund 40 Bürgermeister der Orts- und Verbandgemeinden sowie Kommunalvertreter folgten der Einladung zur zweistündigen Veranstaltung.

Foto: Kreisverwaltung Altenkirchen

Altenkirchen. Dr. Alexander Reis vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement am Umweltcampus Birkenfeld stellte das Konzept ausführlich vor: Mit der Initiative „Smart Villages“, die durch das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz gefördert wird, sollen ländliche Gemeinden als Modellorte für den Klimaschutz gewonnen werden. Der Landkreis Altenkirchen beteiligt sich an der Initiative im Rahmen der gemeinsamen Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und seiner Verbandsgemeinden. Interessierte Gemeinden werden am 17. März in einem Workshop weitergehend beraten.

Das Gesamtkonzept basiert darauf, dass sogenannte „Smart Villages“ Investitionen in effiziente und regenerative Energieversorgung tätigen. Neben einem Imagegewinn führt dies zu einer Verbesserung der dörflichen Infrastruktur und der Versorgungssicherheit. Denn die Energiepreise bleiben auf lange Zeit stabil und erhöhen die Unabhängigkeit gegenüber den preispolitischen Turbulenzen am Rohstoffmarkt. Weiterhin fließen die Finanzströme zur Finanzierung fossiler Rohstoffe nicht aus der Region, sondern verbleiben dort und sind für weitere Investitionen nutzbar.

Die Entwicklung zu einem Energiedorf kann somit einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Gemeindeentwicklung leisten, der sich auf viele Bereiche des Lebens im Dorf positiv auswirken kann.

Die positiven Auswirkung eines „Smart Villages“ präsentierte Dr. Alexander Reis während der Auftaktveranstaltung anhand vieler Praxisbeispiele eindrucksvoll.
Zum Beispiel stellte er „das Dorf der Partykeller“ vor. Die Einwohner des Energiedorfs Büsingen aus Baden-Württemberg profitieren Dank eines gemeinschaftlichen Heizsystems mit Nahwärmenetz nicht nur von kostengünstiger Wärme, sondern können zudem ihre nicht mehr benötigten Heizungskeller anderweitig nutzen.



Auch im Landkreis Altenkirchen findet man bereits Klimaschutzprojekte mit Nachahmungscharakter. Landrat Michael Lieber verwies mit Hinblick auf die behagliche Wärme im Kreishaus, dass diese zu 80 Prozent aus Holz gewonnen wird und dass das Kreishaus zusammen mit 15 weiteren kommunalen Liegenschaften, Teil des Nahwärmenetzes Glockenspitze sei. „Rückblickend betrachtet ist das interkommunale Energieprojekt von der Verbandsgemeinde Altenkirchen und der Kreisverwaltung Altenkirchen aus ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten der richtige Weg gewesen“, so Landrat Michael Lieber.

Von den anfänglichen Investitionen und Kosten sollte man sich nicht abschrecken lassen, diese sind oft nach kurzer Zeit wieder ausgeglichen, sofern nachhaltige Lösungen umgesetzt werden. Dr. Alexander Reis ging auch auf das KfW-Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ ein, mit dem es zurzeit für die Erstellung von Konzepten 65 Prozent Förderung gibt.

Im kommenden Workshop, der am 17. März in der Zeit von 18 bis 20 Uhr, in der Kreisverwaltung Altenkirchen stattfindet, werden weitere Förderinstrumente und Strategien zur Zielerreichung vorgestellt. Außerdem werden die spezifischen Voraussetzung und Entwicklungswünsche interessierter Gemeinden konkret thematisiert. Am Ende sollen den Gemeinden dann mögliche Maßnahmen und die geeigneten Fördermöglichkeiten an die Hand gegeben werden, mit denen sie abschließend aktiv werden können.

Bei Fragen und Interesse zum Workshop „Smart Villages“, wenden Sie sich bitte an den Klimaschutzmanager, Stefan Glässner, unter Telefon (02681) 81-3801, oder per E-Mail unter stefan.glaessner@kreis-ak.de.



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