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Nachricht vom 01.03.2016    

„Schützen wir die Natur kaputt? Ist die Nachhaltigkeit in Gefahr?“

Volles Haus im Berghof Groß in Dauersberg bei Betzdorf. Am Samstag, den 27. Februar hat der Kreisverband der Freien Demokraten Altenkirchen zu der Veran-staltung „Schützen wir die Natur kaputt? Ist die Nachhaltigkeit in Gefahr?“ gela-den.

Foto: Veranstalter

Betzdorf. Interessierte Landwirte, Waldbesitzer, Jäger und Imker hörten gespannt den Vortrag von Ralph Lorenz aus dem FDP Kreisverband Rhein-Sieg zu. Der Waldexperte referierte darüber, dass die Nachhaltigkeit in der Forstbranche vor über 300 Jahren erfunden wurde und es zu einer Selbstverständlichkeit für Na-turbewirtschafter gehört, die Natur zu schützen. Erst durch Bewirtschaftung wird die Natur gehegt und gepflegt. Ohne Ökonomie kann keine Ökologie finanziert werden und Ökologie ist für die Ökonomie Grundlage, denn ein guter und intakter Boden ist die Voraussetzung für Landwirte Nahrung zu produzieren um die Be-völkerung satt zu machen.

Die nachhaltige Bewirtschaftung der Felder und Wälder ermöglicht es erst den Naherholungssuchenden die Natur zu erleben und zu genießen, denn die We-geinfrastruktur in der Natur ist keine Selbstverständlichkeit und eine Leistung der Waldbesitzer und Landwirte.

Interessant auch der Stellenwert der Land- und Forstwirtschaft im Vergleich zu früher und heute und die Entwicklung moderner Betriebe im Wandel der Zeit. „Unser tägliches Essen wächst auf dem Feld und ohne Wald und dessen Holz hätten wir kein Dach über dem Kopf.“

Die Natur muss erlebbar bleiben und darf nicht weiterer ideologischen Flächen-stilllegungen zum Opfer fallen. Die Freien Demokraten stehen für einen men-schenfreundlichen Naturschutz und einen dynamischen Artenschutz, so der 2.te Vorsitzende des FDP Landesfachausschusses NRW für Umwelt, Natur, Land- und Forstwirtschaft, der sich auch in FDP Bundesfachausschüssen in diesem Themenfeld engagiert.

Lorenz warb dafür, die Leistungen der vielen Waldbesitzer, Landwirte, Angler, Im-ker, Jäger, Schäfer oder Winzer anzuerkennen und veranschaulichte dieses an Praxisbeispielen. Ralph Lorenz präsentierte wie bedeutend die Interessenge-meinschaft der Naturbewirtschafter ist, was in der Öffentlichkeit häufig unter-schätzt wird. Grafisch aufgearbeitetes Zahlenmaterialien zu Beschäftigten, Wert-schöpfung im Agrarsektor, der Holz und Forstwirtschaft und der Nahrungsmittel-produktion vermittelten wissenswerte Fakten.
Ernährte z.B. ein Landwirt vor 60 Jahren 10 Menschen sind es heute 140.
Die Überbürokratisierung zollt aber auch im Höfe Sterben ihren Tribut, denn von früher 1,6 Millionen landwirtschaftlichen Betrieben existieren heute nur noch 300.000.

Ralph Lorenz prangert Defizite im Bereich der Vermüllung in der Natur an und ebenso das häufige Unterlassen der Bekämpfung der invasiven Neophyten, wie die gefährliche Herkulesstaude oder den Japanischen Staudenknöterich. Auch das Jakobskreuzkraut ist eine Gefahr für Kühe und Pferde und eine unterlassene Hilfeleistung der Naturschutzverbände und Umweltbehörden.

Stattdessen werden häufig Naturschutzprojekte initiiert bei denen Kahlschläge im Namen des Naturschutzes durchgeführt werden oder Gewerbegebiete und Stra-ßenbauprojekte durch fragwürdige Artenschutzbestimmungen verhindert werden oder Flugschneisen für Schmetterlinge durch Wälder geschlagen werden .

Das modernste Steinkohlekraftwerk der Welt, Datteln IV steht still, u.a. wegen nicht Einhaltung von Mindestabständen zu Naturschutzgebieten und im alten Kraftwerk Datteln I wird Öl verbrannt um Fernwärme zu liefern, welches eigentlich in dem modernen und stillgelegtem Kraftwerk produziert werden sollte.

Weitere Flächenstilllegungen in Deutschland bedeutet für Lorenz ein Export der Naturzerstörung. Denn in Brasilien entstehen Agrarfabriken, für die Urwälder ge-rodet werden.
„Besser hier in Deutschland mit hohen Standards unter den Prämissen des Tier-wohls die wertvollen Flächen bewirtschaften anstatt in fernen Ländern, wo Um-weltschutz keinen Pfifferling wert ist.“ fordert der FDP Mann.

Interessant ist das herausarbeiten der gemeinsamen Interessen der Naturbewirt-schafter: Eigentumsschutz, Vertragsfreiheit, fairer Wettbewerb, mehr Mut zur Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte, die den Landwirten und Waldbesitzern oder Jägern sehr am Herzen liegen.

Alles klassisch liberale Werte - Der Grund, warum sich der Gastreferent bereits seit 15 Jahren bei den Freien Demokraten engagiert und ein gewichtiges Argu-ment, warum die FDP am besten die Interessen der Naturbewirtschafter vertreten kann.

Der ebenfalls anwesende Marco Weber aus der Vulkaneifel auf Listenplatz 4, ein Landwirt, der die Interessen des ländlichen Raumes bestens kennt, für Waldbe-sitzer, für Angler, Imker, Jäger, Schäfer und Winzer und natürlich auch für die Landwirte eintritt, konnte Lorenz während der angeregten Diskussion vollends zustimmen.

Zum Abschluss gab es noch ein Buffet, bei dem sich die Teilnehmer fachsim-pelnd austauschen konnten.
Axel Bittersohl, der Kreisvorsitzende der FDP Altenkirchen zog das Resümee „Ein beeindruckendes und spannendes Thema mit Zukunft, dem wir uns künftig ver-stärkt widmen werden“ , so der Liberale.
Getreu dem Landtagswahl Motto der Freien Demokraten Rheinland Pfalz „Schauen wir nach vorn“ ist Politik ein Ort, an dem wir künftig ausmachen möch-ten, wie wir miteinander leben möchten, besonders in diesem Themenfeld.



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