Region |
Gute Aussichten für St. Josef
Der personelle Rückgang und die Überalterung bei den Franziskanerinnen von der Heiligen Familie in Mayen führten zur Geschäftsübertragung an die Waldbreitbacher Franziskanerinnen mit der Marienhaus GmbH. Voller Optimismus schaut man nun in Wissen auf die Zukunft des Sankt-Josef-Seniorenzentrums. Der AK-Kurier sprach mit dem Leiter der Einrichtung, Uwe Schernus.
Wissen. Optimistisch und voller Zuversicht blickt der Leiter des Sankt-Josef-Seniorenzentrums in Wissen, Uwe Schernus, in die Zukunft. Die Marienhaus GmbH der Waldbreitbacher Franziskanerinnen hatte Mitte Januar die Geschäftsbesorgung der Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, Mayen, übernommen. Zu den übernommenen Häusern gehört auch das Sankt-Josef-Seniorenzentrum in Wissen (der AK-Kurier berichtete). Diese Nachricht sorgte für Irritationen und Spekulationen in der Öffentlichkeit.
Die Arbeitsplätze im Haus sieht Schernus gesichert, auch für die Bewohner werde sich nichts ändern. Im Gespräch macht der langjährige Leiter der Wissener Einrichtung deutlich, dass es weder wirtschaftlichen noch personellen Gründe in der Trägergesellschaft für die Übertragung an die Marienhaus GmbH gegeben hat, sondern rein personelle Gründe bei den Ordensschwestern im deutschen Provinzialat des Ordens, der seinen Stammsitz in Eupen/Belgien hat, zugrunde liegen. Die Überalterung und der zahlenmäßige Rückgang der Ordensschwestern zeigten Wirkungen. Diese personelle Situation der Ordensgemeinschaft hatte die Generaloberin Schwester Edmunda zu dem Schritt bewogen und dies wurde in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Die 1857 gegründete Ordensgemeinschaft hatte im Jahr 1907 650 Schwestern und im Jahr 1982 noch 342 Schwestern in 26 Niederlassungen. Der Nachwuchs blieb aus, im deutschen Provinzialat in Mayen (Kloster Helgoland) zählte man im Jahr 2007 nur noch 37 Schwestern an den Standorten Mayen, Aachen, Köln und Hennef.
Mit der Übertragung der Geschäfte an die Marienhaus GmbH, die den Waldbreitbacher Franziskanerinnen gehört, wurden Leitung und Führung der Einrichtungen, nicht aber das Eigentum übertragen. Dass man die Übertragung einer Geschäftsbesorgung zwischen katholischen Orden oder Trägergesellschaften nicht gleichsetzen kann mit dem Schreckgespenst einer Insolvenz, wie sie aus der freien Wirtschaft bekannt ist, erläuterte Schernus: So gibt es eine verstärkte neue Geschäftsleitung. Von der Franziskus Hospital und Pflegezentren gGmbH ist Geschäftsführer Werner Brungs und für die Marienhaus GmbH Sabine Gerharz zuständig. Beide bereisen zurzeit die Häuser und Einrichtungen der Mayener Franziskanerinnen, zu der ein Krankenhaus, zwei Reha-Kliniken und elf Seniorenheime in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gehören. In diesen Einrichtungen arbeiten rund 1200 Frauen und Männer und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 55 Millionen Euro.
Brungs und Gerharz werden auch nach Wissen kommen, und das Sankt-Josef-Seniorenzentrum besuchen. "Wir schauen optimistisch nach vorne", sagte Schernus, der am Standort schon viel erlebt hat, dem AK-Kurier. So gehörte der nicht einfache Wechsel von der insolventen Refugium Holding zur Franziskus-Trägergesellschaft im Jahr 2001 dazu. (hw)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.