Digitalisierung für die Wirtschaft unerlässlich
Die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen (WFG) war zu Gast beim Bundeswirtschaftsministerium. Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) veranstaltete beim BMWi in Bonn einen Workshop zum Forschungsschwerpunkt Digitalisierung/Vernetzung und Internet.
Altenkirchen/Bonn. Sowohl beim Workshop als auch bei der Podiumsdiskussion war die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen eingeladen, um die zukünftige Richtung (z.B. von Fördermitteln) im Sinne der Unternehmen mit zu gestalten.
„Für die mittelstandsgeprägte Wirtschaft unserer Region wird das Thema der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung gewinnen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben“, erläutert Tim Kraft als Leiter der Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen. „Aus diesem Grund sind wir in wichtigen Netzwerken vertreten, die unsere Gesamtregion betreffen und setzen uns für die kleinen und mittelständischen Unternehmen ein; sowohl beim Breitbandausbau als auch bei der Digitalisierung der Unternehmensprozesse“, so Kraft weiter.
Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, wie es um die Nutzung und das Angebot digitaler Dienste für gewerbliche Nachfrager aus dem KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) Segment bestellt ist. Das Ziel des Workshops bestand darin, mögliche Förderansätze für die Nutzung digitaler Dienste durch KMU unter Einbeziehung aller relevanten Perspektiven zu beleuchten.
Dr. Peter Knauth (BMWi) verwies auf die Notwendigkeit, auch im Hinblick auf die Bandbreitenversorgung perspektivisch zu denken und dabei die Anforderungen der Wirtschaft im Blick zu haben. Er betonte, dass die Fragestellungen komplexer geworden seien und die Gestaltung der zukünftigen Politik zusätzlichen Input benötige. Daher seien die Erfahrungen der Teilnehmer hilfreich für die Erarbeitung von Lösungsansätzen.
Dr. Christian Wernick (WIK) stellte anschließend die zehn Kernthesen der Studie vor. Er hob hervor, dass KMU die Digitalisierung als Chance begreifen müssen, um ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und damit auch den Standort Deutschland langfristig zu sichern. Bisher behindere jedoch zum einen die mangelnde Verfügbarkeit leistungsfähiger Infrastruktur und zum anderen das gering ausgeprägte Bewusstsein für die Vorteile digitaler Anwendungen eine stärkere Nutzung durch KMU. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, bedarfsgerechte Anschlüsse auszubauen und KMU den Mehrwert der Digitalisierung noch wesentlich stärker zu verdeutlichen.
Frau Dr. Christin Gries (WIK) wies darauf hin, dass im Ausland es nicht nur Beispiele für einen kommerziell tragfähigen Breitbandausbau unterschiedlich ausgerichteter Betreiber, sondern auch Anregungen für die Ausgestaltung KMU-bezogener Breitbandförderung gebe. In diesem Zusammenhang seien insbesondere Ansätze zur Bezuschussung von Breitbandanschlüssen von KMU hervorzuheben, die im Vereinigten Königreich und in Singapur umgesetzt wurden.
„Solche Ansätze einer Bezuschussung für Breitbandanschlüsse des Mittelstandes wünschen wir uns für den Kreis Altenkirchen. Neben dem aktuellen Breitbandausbauprojekt im Kreis Altenkirchen, wo wir im Sommer eine Vergabe erwarten und der Ausbau anschließend beginnen soll, wollen wir das Thema der Digitalisierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen weiter fokussieren. Wir sind derzeit dabei mit Unternehmen aus der Lenkungsgruppe der Brancheninitiative Metall ein entsprechendes praxisorientiertes Projekt aufzubauen“, sagte Kraft weiter.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde darauf hingewiesen, dass noch große Unsicherheit bei den KMU bestünde, was die Kernfragen des digitalen Wirtschaftens betrifft. Bei der Umsetzung stellen sich insbesondere Fragen der IT-Sicherheit, aber auch Haftungsfragen und formaljuristische Fragen.
Dr. Peter Knauth schloss die Veranstaltung, indem er die wichtige Rolle der Akteure und Multiplikatoren für die gegenwärtig anstehende Entwicklung von Förderansätzen zu einer bedarfsgerechten Versorgung von KMU betonte und den Teilnehmerkreis aufrief, weiterführende Vorschlägen und Ideen auch im Nachgang zum Workshop beim Ministerium zu platzieren.