Mahnwache in Altenkirchen: Gedenken an Fukushima-Atomkatastrophe
Anlässlich des 5. Jahrestages der großen Katastrophe in Fukushima reisten Staatsministerin für Umwelt, Ulrike Höfken und Staatssekretär Dr. Thomas Griese nach Altenkirchen, um an die Opfer und verheerenden Folgen in einer Mahnwache zu erinnern. Auch der Kreis Altenkirchen stehe in der Verantwortung einer Energiewende.
Altenkirchen. Am Freitagnachmittag, den 11. März versammelten sich Bürgerinnen und Bürger in der Bahnhofstraße Altenkirchen, um gemeinsam mit dem Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen an die schwere Atomkatastrophe in Fukushima, Japan, im Jahr 2011 zu erinnern.
Vor fünf Jahren erfuhr Japan eine seiner schlimmsten Katastrophen deren Folgen weltweit bis heute andauern: Ein Tsunami, ausgelöst durch das bis dato schwerste Erdbeben Japans, verursachte eine Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk Fuskushima I (Daiichi). Es folgte eine Kernschmelze, die radioaktive Stoffe in großen Mengen freisetzte. Weitläufige Gebiete mussten evakuiert werden. Noch immer ist das Gebiet verseucht. 20.000 Tote sind zu beklagen.
„Bereits seit fünf Jahren verharren immer noch über 100.000 Menschen in Notunterkünften. Eine furchtbare Katastrophe die man nicht vergessen darf“, ermahnte Staatssekretär Thomas Griese (Bündnis 90/Die Grünen). Die beschädigten Reaktorstäbe sind noch nicht genau lokalisiert und starke radioaktive Strahlung dringt ungebremst weiterhin in die Umwelt. Zudem werden unzählige Plastiksäcke aufgefüllt mit verstrahlter Erde in der Landschaft aufgeschichtet. Auch in der Meeresbiologie reicherten sich verstrahlte Stoffe an.
Die Konsequenz aus solch schlimmen Katastrophen müsse ganz klar der Ausstieg aus der Atomenergie sein, forderte der Staatsminister. Die Stilllegung der Atomkraftwerke solle nicht nur gemeinschaftlich mit den EU-Nachbarn angestrebt werden, sondern auch auf Bundesebene.
In Rheinland-Pfalz betreiben bereits 88.000 Menschen Solarenergie, „Eine beachtliche Zahl“, findet Anne Neuhof (MdL der Grünen). „Aber leider steht der Kreis Altenkirchen an vorletzter Stelle was die Installation erneuerbarer Energien betrifft, allerdings arbeiten wir an der Ausweitung als klares Zielvorhaben“.
Die technische Entwicklung der Windkraftanlagen kann sich mittlerweile auch sehen lassen: Mit einer verdoppelten Leistung auf 3.000 Megahertz arbeiten die umweltfreundlichen Energieerzeuger doppelt so effizient wie noch vor wenigen Jahren und kommen gleichzeitig mit weniger Windantrieb aus.
„Rheinland-Pfalz an sich steht tatsächlich an der Spitze mit 31 Prozent erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien“, so Staatsministerin Ulrike Höfken. Dies habe auch einen großen regionalen Nutzen zum Beispiel in der Landwirtschaft und in den Kommunen, zudem unterstütze es die eigene Unabhängigkeit von den großen Stromanbietern. Dies alles soll auch in Zukunft weiterhin im Kreis gefördert werden. Bis 2030 hat sich die rot-grüne Landesregierung das Ziel gesetzt, den Stromverbrauch in Rheinland-Pfalz vollständig aus Erneuerbaren Energien zu decken. (Katrin Bosch)
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