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Nachricht vom 12.03.2016    

Neuwied verliert Play-off-Auftakt in Hannover

Wenn von zwei Eishockey-Mannschaften nur eine im Play-off-Modus spielt, dann kann das am Ende schon ein bisschen blöd aussehen. Während der EHC Neuwied für das Gastspiel bei den Hannover Indians eine zusätzliche Schippe Körperspiel draufgelegt hatte im Vergleich zur Hauptrunde, hatten die Gastgeber am heimischen Pferdeturm eher den Ansatz gewählt, es nur über das spielerische Element zu lösen.

Foto: fischkoppMedien

Neuwied. Der Plan ging auf – in vielfacher Hinsicht: Die Indians haben den Heimvorteil gewahrt, schlugen die Bären mit 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) und blieben auch der Strafbank fern. Der EHC fuhr hingegen mit leeren Händen wieder nach Hause und wird zudem am Sonntag auf Josh Myers, Dennis Schlicht und Tobias Paus verzichten müssen, die allesamt vorzeitig duschen durften. Die wichtigste Erkenntnis, die die Bären jedoch im Teambus mit nach Hause nahmen: Wir sind absolut auf Augenhöhe mit diesem Gegner.

87:16 – es gibt Statistiken, die musst du nicht unbedingt gewinnen. Die Verteilung der Strafen nach dem ersten Play-off-Spiel zwischen Indians und Bären ist eine solche Statistik. Zur Erinnerung: Nach Ende der Hauptrunde war Neuwied mit 644 Strafminuten das fünftfairste Team der Liga. In Hannover kassierten der EHC jedoch reichlich. Josh Myers etwa, der quasi nie ohne geschwollene Hand oder Loch im Kopf vom Eis geht, weil er so viel einstecken muss, kassierte in Hannover bereits seine vierte Spieldauerstrafe der Saison. Ob die große Strafe nach einem Zweikampf mit Dennis Schütt nun berechtigt war oder nicht, darüber gehen auch am Tag danach die Meinungen noch auseinander. Fakt ist: Myers fehlte den Bären spielerisch zwei Drittel lang in Hannover, und er wird am Sonntag drei weitere wichtige Drittel fehlen.

Dass die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt führten, hatten sie dem einzigen Powerplaytor des Abends zu verdanken – bei derart vielen Strafen durchaus bemerkenswert. Marius Erk musste noch zehn Sekunden auf der Strafbank ausharren, als Robby Hein (8.) zum 1:0 traf. Davor und danach war es „nach nervösem Start beider Mannschaften“ (O-Ton Streu) ein ausgeglichenes Spiel mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Erst die große Strafe gegen Myers zum Ende des ersten Drittels nahm den Bären den Schwung, zumal der Amerikaner diese Strafe kassierte, nachdem nur acht Sekunden zuvor Stephan Fröhlich eine Zwei-Minuten-Strafen aufgebrummt bekam.

Gegen ein im Powerplay brutal effektives Team wie die Indians knapp zwei Minuten in doppelter Unterzahl, danach noch einmal drei Minuten in einfacher Unterzahl zu agieren war wie eine Einladung an die Gastgeber, die Partie doch bitte vorzeitig zu entscheiden. Aber die Bären kämpften sich durch diese Phase, hielten das 0:1 und kamen stark zurück. Denn immer dann, wenn niemand in der Kühlbox saß, konnten die flinken Gäste das Spiel mindestens ausgeglichen gestalten. Der Lohn in einem starken zweiten Drittel, in dem Neuwied keine Strafe kassierte, war der verdiente Ausgleichstreffer von Stephan Fröhlich (35.).



Bitter für die Bären: Als Felix Köbele im zweiten Drittel die freie Scheibe ins Tor abstaubt, hatten die Unparteiischen kurz zuvor bereits abgepfiffen – weil sie die Scheibe bei Boris Ackers vermuteten. Im letzten Drittel war auch ein Schuss an die Unterkante der Latte von Brian Gibbons aus Neuwieder Sicht gefühlt drin, aus Sicht der Gastgeber vermutlich nicht mal an der Torstange.

Für den Bruch im Neuwieder Spiel sorgte Dennis Arnold, der in der 53. Minute zur Indians-Führung traf. Vier Minuten später machte Frederik Gradl (57.) mit seinem 3:1 den Sieg von Hannover perfekt. Dass die Bären in den finalen beiden Spielminuten noch 56 Strafminuten kassierten, führte schnell zu dem Eindruck, dass hier eine Mannschaft aktiven Frustabbau betrieb. Die Statistik hält für die Geschichtsbücher fest, dass Dennis Schlicht wegen unnötiger Härte nach einem Bandencheck eine Spieldauerstrafe kassierte, sein Gegenüber die Härte aber wohl nicht erwiderte.

Und als Tobias Paus vier Sekunden vor dem Spielende bei einem Bully unglücklich nach vorne stolperte und dabei seine Handschuhe verlor, da musste er sich einfach seinem Gegenspieler widmen – alles andere hätte blöd ausgesehen. „Beide Spieler haben anschließend die Handschuhe ausgezogen und geschlagen“, hatte Streu beobachtet. Paus bekam dafür eine Matchstrafe, Tobias Maeter nur vier Strafminuten. Die Claims sind abgesteckt – willkommen in den Play-offs.

„Es war über 60 Minuten ein sehr intensives Spiel“, sagte EHC-Trainer Craig Streu. „Wir haben heute in Unterzahl sehr stark gespielt, hatten bei den Gegentoren auch ein wenig Pech. Aber die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft und sich gegen die Niederlage gestemmt.“

EHC Neuwied: Linda (Köllejan) - Ochmann, Erk, Ziolkowski, Dennis Schlicht, Sven Schlicht, Pruden, Pantic, Paus - Fröhlich, Gibbons, Kujala, Rabbani, Tegkaev, Myers, Köbele, Müller, Wasser, Schug.

Schiedsrichter: Jörg Edler.
Zuschauer: 2.821.
Tore: 1:0 Robby Hein (8.), 1:1 Stephan Fröhlich (35.), 2:1 Dennis Arnold (53.), 3:1 Frederik Gradl (57.).
Strafen: Hannover 16, Neuwied 87 (inklusive Spieldauerstrafen gegen Josh Myers und Dennis Schlicht und Matchstrafe gegen Tobias Paus).
Der Ausblick:
Sonntag, den 13. März, 19 Uhr: EHC Neuwied – Hannover Indians


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