Michael Göbel beim Glacier-Bike-Downhill in Saas-Fee
Die Sportler vom Verein Ski und Freizeit Betzdorf hatten sich ins schweizerische Bergdorf Saas-Fee begeben um an dem 13. Glacier-Bike-Downhill-Rennen teilzunehmen. Michael Göbel kam als 49. bei der Gesamtwertung und 11. bei den Senioren im Ziel an. Er schrieb den Rennbericht.
Betzdorf/Saas-Fee. Am 11. Und 12. März wurde im Gletscherdorf Saas-Fee in der Schweiz der 13. Glacier-Bike-Downhill ausgetragen. Über 200 Downhiller aus mehr als 10 Nationen nahmen dieses Jahr teil. Die SuF´ler (Ski und Freizeit Betzdorf) Jürgen Gotto Gotthardt, Viola, Jan – und Benjamin Gotthardt, Christian Kraft, Tina-Matilda und Michael Göbel waren ins 1800 Meter hohe Gletscherdorf gereist, um gemeinsam in vier Tage Ski und Bikezeit zu starten.
Das wohl höchste Speed-Downhill Rennen der Welt wurde in den letzten 10 Jahren schon mehrmals von SUF`lern in Angriff genommen. Freund und Leid liegen dabei eng zusammen und sind mit Sicherheit allen in Erinnerung geblieben. Für 2016 hatten sich Christian Kraft sowie Tina und Michael Göbel erneut gemeldet. Das erste Training war für Freitagmorgen angesetzt. Ab 6.15 Uhr war der Alpin Express für die Biker geöffnet.
Man war pünktlich vor Ort und konnte gegen 6.50 Uhr bei minus 12 Grad den Sonnenaufgang am Startpunkt auf 3500 Meter über N.N. genießen. Die Unterlage war auf den ersten Metern ziemlich hart, man konnte gut antreten ohne gleich mit den Reifen einzubrechen. Die Biker waren jedoch bei der Bergfahrt unter den letzten Bikern gewesen die das Training fahren wollten und so waren schon sehr viele Spuren oder Längsrillen im Bereich der Ideallinie vorhanden, was das Biken nicht einfacher machte. Unterwegs wurde mehrmals gewartet um Kurven, Linien oder klassische Sturzstellen ins Auge zu nehmen. Das was die Tage zuvor in der Theorie besprochen wurde sollte auf dem Bike sofort in die Praxis umgesetzt werden.
Die Strecke, die Schuss gefahren wird, entspricht stellenweise einer schwarzen Piste. Ein Anhalten oder eine Verringerung der Geschwindigkeit ist nicht möglich. Dort wird beschleunigt, ob mit oder ohne Rad.
Gesellen sich dann noch viele Spurrillen der schon gestarteten Biker dazu, ist es schwer, das Bike nicht zu verlassen. Diese Erfahrung hatte auch Christian gemacht. In einer schnellen Passage vor der Mittelstation musste er sich nach langem Kampf, von seinem Bike trennen. Einer von mehreren Stürzen, in den Genuss auch jeder kommt.
Die ungewohnte Unterlage (glatte Skipiste) vermittelt einem ein neues Gefühl auf dem Bike. Da zählen Stürze zur Erfahrungssammlung und bleiben meistens nicht aus.
Nach ca. 30 Minuten kamen wir irgendwie ausgepumpt und mit kalten Fingern im Zielbereich an. Wir hatten das erste Training absolviert.
Göbel war gut durch das erste Training gekommen. Konnte den Grip in einigen schnellen Kurven testen und versuchte ein Gefühl für die schnellen Passagen zu bekommen.
Am späten Nachmittag wurden die Startnummern abgeholt. Am Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr war Göbel an der Talstation, um gegen 7.15 Uhr mein Bike in die Startaufstellung zu legen.
Die 220 Biker wurden in 4 Blöcke eingeteilt. Ich war in Block B ( Platz 55 – 120 ) und Stand dort in der letzen Reihe. Pünktlich um Punkt 8 Uhr, bei strahlendem Sonnenschein, wurde gestartet. Die Startreihen sind ca. 20 Meter breit und die Fahrer haben genug Platz.
Nach ca. 50 Metern ändert sich die Situation. Nach ca. 100 Metern geht es in einen steilen ca. acht Meter breiten Ziehweg rein. Rechts eingefasst von einer ca. ein Meter hohen Schneewand, links von einer fünf Meter hohen Schneewand. Dort kam es auch gleich zu mehreren Stürzen, man war mehr damit beschäftigt liegende Biker zu umfahren und dadurch selber nicht zu stürzen.
Nach der ersten Spitzkehre geht es auf die eine ca. 100 Meter breite Skipiste. Die Piste geht sehr steil bergab, man beschleunigt sehr schnell und kommt auf eine schnelle lange rechts links Kurve zugesteuert. Göbel erwischte eine gute Linie, er konnte vor der Kurve und im nächsten ca. 500 Meter langen Steilstück einige Biker überholen. Die Geschwindigkeiten liegen dort zwischen 80 und 110 km/h. Diese gilt es auch durch eine lange Rechtskurve auf ein weniger steiles, dafür aber langes Gleitstück in Richtung Panoramahang mitzunehmen. Auch hier konnte er wieder einige Biker überholen und volle Brause in Richtung Panoramahang fahren.
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Der Panoramahang ist der steilste Streckenabschnitt, hier erreichen die Biker Geschwindigkeiten von bis zu 135 km/h. Göbel war den Panoramahang gut runter gekommen. Auf dem weiteren Weg an der Mittelstation vorbei konnte er erneut einige Biker überholen. Das Feld hatte sich ordentlich auseinander gezogen.
Nach 10.39,6 Minuten kam ich als 49-ter Gesamt und 11-ter bei den Senioren im Ziel an. Kalte Finger, dicke Beine und Arme sowie keine Luft waren inklusive. Viola, Christian, Tina und Matilda hatten das Rennen auf der Mittelstation verfolgt. Nachdem auch sie im Zielbereich eingetroffen waren ging es gemeinsam ins Chalet.
Nach einem guten Frühstück wurde der restliche Tag bei traumhaften Wetter mit Skifahren oder einfach nur Entspannen auf einer der genialen Almen in über 3000 Meter Höhe, verbracht. Das Wetter war die ganze Zeit super, die Truppe klasse und die Kasse leer. Daher musste am Sonntag schweren Herzens die Rückreise angetreten werden. Aber vielleicht gibt es 2017 ja eine weitere Ski und Bikezeit in der Schweiz.
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