Die große Obstbaum-Jahrhundert-Pflanzung ist gestartet
100 Dörfer, Gemeinden und die Stadt Altenkirchen machten mit bei der großen Obstbaum-Jahrhundert Zählung. Dafür erhalten sie jährlich Obstbäume bis 2020. Insgesamt werden so 3030 neue Obstbäume, vorwiegend alte Sorten die heimische Landschaft verschönern. Die Aktion 2016 ist gestartet. Das Projekt führt die Generationen zusammen, fördert die Dorfgemeinschaft und ist ein wertvoller Beitrag zum Erhalt des Landschaftsbildes.
Kreis Altenkirchen. Ausgangspunkt war die Zählung des Obstbaumbestandes in den Gemeinden und Städten des Landkreises Altenkirchen im Jahr 2013, genau 100 Jahre nach der letzten großen Zählung durch die Preußen. Als Dankeschön für die Durchführung der Zählung erhalten alle teilnehmenden Dörfer 30 hochstämmige Obstbäume, wie es vor 100 Jahren der Durchschnitt für jede Familie im Kreis Altenkirchen war. Teilgenommen haben 100 Dörfer und die Kreisstadt Altenkirchen, so dass insgesamt 3030 Obstbäume neu in die Landschaft kommen. Das Sortiment umfasst über 70 verschiedene Sorten: ganz überwiegend alte, im Westerwald bewährte, hochstämmige Landschaftssorten. Darunter sind allein 50 Apfelsorten zum Essen, Kochen und Backen, Saften und Mosten sowie zum Dörren und Lagern.
Pflanzung von jährlich je 5 Obstbäumen pro Gemeinde/Ortsteil von 2015 bis 2020. „Die Obstbaum-Jahrhundert-Pflanzung ist ein tolles Projekt zum Erhalt unserer Westerwälder Kulturlandschaft und Artenvielfalt. Und zugleich ein großartiges generationenübergreifendes gemeinschaftliches Projekt“, so der Projektleiter und Landespfleger beim Kreis Altenkirchen Olaf Riesner-Seifert.
Jede Gemeinde erhält sechs Jahre je fünf Bäume: 20 Apfelbäume, zwei Birnbäume (wegen des Birnengitterostes nur zwei), eine Quitte (auch Hochstamm), vier Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden, zwei Süßkirschen und einen Walnussbaum. So übt sich über die sechs Jahre viel besser als bei einer Einzelaktion eine Art regelmäßiges Kümmern um die Jahrhundert-Obstbäume ein. Die Obstbäume wurden ganz überwiegend in der Obstbaumschule Hebel in Daaden veredelt und aufgezogen. Das garantiert bestmöglich an unsere Böden und Klimaverhältnisse vorbereitete Bäume.
Die Pflanzung erfolgt ganz überwiegend auf gemeindeeigenen Flächen. Ziel des Projektes ist es zudem, dass bestehende alte Obstwiesen in der Landschaft durch Neupflanzungen ergänzt und damit langfristig gepflegt und gesichert werden. Bei der Frühjahrspflanzung 2015 wurden die ersten 505 Obstbäume mit großem Erfolg gepflanzt. Nun werden 380 Bäume an 80 Gemeinden/Ortsteile und die Stadt Altenkirchen ausgegeben. Am 9. April folgt ein weiterer Ausgabe-Termin für die restlichen Gemeinden.
Projekt zur Stärkung der Dorf- und Ortsgemeinschaften
Das Projekt bringt nicht nur 3030 neue hochstämmige Obstbäume in die Westerwälder Landschaft. Allein das ist schon enorm. Darüber hinaus, und das ist bei diesem Projekt ein unschätzbarer zusätzlicher Wert, bringt es die Menschen, Bürgermeister/innen, Gemeinderäte und Bürger/innen dazu, aus Überzeugung selbst für Umwelt und Natur aktiv zu werden und dieses Tun als Ihr Tun für die Zukunft wertzuschätzen. Gleichzeitig werden die jungen Generationen der Kinder und Jugendlichen durch das Obstbaum-Projekt neu für die Sache gewonnen. Alle ernten heute von den Bäumen, die einst Eltern und Großeltern gepflanzt haben. Die neuen Bäume werden einmal die Kinder und Enkelkinder erfreuen.
Zusätzlich ist die Obstbaum-Jahrhundert-Zählung mit der Obstbaum-Jahrhundert-Pflanzung das kreisweite Dörferprojekt zum 200-jährigen Bestehen des Landkreises Altenkirchen 2016 mit Landrat Michael Lieber als Schirmherrn. Der den Einsatz der Beteiligten würdigt: „Ich freue mich, dass die Ortsgemeinden so engagiert an der Obstbaumaktion mitwirken und die Pflanzaktion zum gemeinschaftlichen Erlebnis für die ganze Familie werden lassen. Einen ganz besonderen Dank richte ich auch an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde für dieses Projekt.“