DGB-Maiveranstaltung mit Prof. Gerd Bosbach verspricht Unterhaltung
Für die Maiveranstaltung des DGB-Kreisverbandes sind alle Weichen gestellt teilte der Vorstand mit. Hauptredner der Kundgebung am 1. Mai im Kulturwerk Wissen ist Professor Gerd Bosbach aus Köln. Das diesjährige Thema der bundesweit durch den DGB organisierten Veranstaltungen ist „Zeit für Solidarität“. Jetzt schon vormerken, es wird spannend.
Wissen. Zum Tag der Arbeit am 1. Mai gibt es ein Oberthema: "Zeit für Solidarität". Der DGB-Kreisverband konnte dazu als Gastredner Professor Gerd Bosbach gewinnen. Das verspricht nicht nur Unterhaltung sondern kann durchaus spannend sein. Denn es gibt den berühmten Satz: "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast".
Gerd Bosbach ist Professor für Statistik an der Hochschule Koblenz und seit über 40 Jahren gewerkschaftlich aktiv. Er ist Autor des Buches „Lügen mit Zahlen“ und wurde einem breiteren Publikum bekannt durch seinen kabarettistischen Auftritt in der Sendung „Pelzig hält sich“.
Nach den Professoren Sell, Segbers, Zabel und Flassbeck ist Bosbach bereits der vierte Hochschullehrer in Folge, der als Mairedner in den Kreis Altenkirchen kommt. „Wir haben sicher keine einfachen Zeiten. Vielleicht ist da ein Referent genau richtig, der den Zuhörern auch humoristische Perspektiven erschließt“, hofft DGB-Kreisvorsitzender Bernd Becker.
DGB-Geschäftsführer Udo Quarz: „Wir werden wieder dafür sorgen, dass die Maiveranstaltung nicht länger als zwei Stunden dauert.“ Man wolle nicht mit den vielfältigen Wander- und Festangeboten konkurrieren, aber Gelegenheit geben, gesellschaftliche Solidarität zu zeigen und sich aus berufenem Munde zu informieren. Beginn ist um 11 Uhr und Ende um 13 Uhr. Der DGB-Vorstand ruft alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Menschen, die Solidarität zeigen wollen, zur Teilnahme auf.
Landrat Michael Lieber hat seine Teilnahme und ein Grußwort zugesagt und der IG-Metall-Bevollmächtigte Uwe Wallbrecher wird einen Einblick in die Arbeit der für die Region bedeutendsten Gewerkschaft geben. Der DGB hofft auf die Teilnahme weiterer Personen aus Politik und öffentlichem Leben.
Quarz: „Jede und Jeder ist herzlich willkommen, unabhängig von der Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft. Die Combo „Jazz4you“ wird ab 10.30 Uhr (Einlass) für anspruchsvolle Musik-Unterhaltung sorgen. Anknüpfend an die Traditionen der 1. Maiveranstaltungen in Wissen, die vor Jahren noch viele hundert Menschen ins Gelände des Angelsportvereins im Frankenthal führte, ist die Teilnahme an den Kundgebungen leider rückläufig. Aber das ändert sich wieder, und mit Prof. Gerd Bosbach wird es nicht nur Nachdenkenswertes geben, auch das Lachen wird nicht zu kurz kommen.
Ein paar Daten zu Prof. Gerd Bosbach:
Prof. Dr. Gerd Bosbach lehrt Statistik, Mathematik und Empirie an der Hochschule Koblenz, Standort Remagen. Forschungsschwerpunkte: Statistik-Missbrauch, Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsstatistik (Demografie), Armut (im Alter), volkswirtschaftliche Aspekte der Gesundheitsfinanzierung.
Geboren 1953 in Euskirchen hat er nach dem Mathematik-Diplom im Bereich Statistik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln promoviert.
Tiefen Einblick in die amtliche Statistik und den Umgang der Politik mit diesen Daten erhielt er bei seiner Tätigkeit im Statistischen Bundesamt, dort vor allem in der Bonner Beratungsstelle, wo er verantwortlich Finanz- und Wirtschaftsministerium und die wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages beriet. Nach einem Abstecher als Ausbilder von Informatik-Assistenten kehrte er zur Statistik zurück und zwar in die Abteilung Statistik der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.
Seit 1999 ist er als Professor tätig, erst in Ansbach (Franken) und seit 2002 in Remagen (Rheinland). Zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Interviews machten ihn bekannt. Im Januar 2011 erschien mit großem medialem Echo sein Buch „Lügen mit Zahlen – Wie wir mit Statistiken manipuliert werden“, geschrieben mit dem Politologen Jens Jürgen Korff.
Im November 2012 erschien das Buch „Armut im Alter – Probleme und Perspektiven der sozialen Sicherung“. Herausgeber Chr. Butterwegge, G. Bosbach, und M. Birkwald.
Gerd Bosbach erhielt 2006 den Ehrenpreis des Büros gegen Altersdiskriminierung. Hobbys unter anderem sind Laufen, Schachspielen, Welt-Erkunden.
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