Auftakt ins Kreisjubiläum mit neuem Heimatroman
Fast in Grenznähe des Kreises Altenkirchen, in Niederschelden im Gebäude der Erzquell Brauerei fand der Auftakt in den Veranstaltungsreigen zum 200jährigen Jubiläum des Kreises Altenkirchen statt. Heimatkundler und jetzt auch Autor Hans-Joachim Weger stellte den Roman "Der Herzschlag vom Giebelwald" vor.
Niederschelden. Im Landkreis Altenkirchen wird in diesem Jahr bekanntlich dessen 200 jähriges Bestehen gefeiert. Die Auftaktveranstaltung dazu fand nun ganz am Rande des Landkreises, in der Braustube der Erzquell-Brauerei Siegtal statt. Dr. Axel Haas, geschäftsführender Gesellschafter der Brauerei, begrüßte alle interessierten Besucher, die zur ersten Autorenlesung an diesem Ort erschienen waren. Er sei überrascht gewesen, so Haas, dass es sich bei dem Buch um einen Roman und nicht um ein Sachbuch handele.
Vorgestellt wurde das Buch „Der Herzschlag vom Giebelwald“ des Autors Hans-Joachim Weger. Weger selbst erzählte, dass es die Idee des Landrates Michael Lieber gewesen war, die Autorenlesung in der Brauerei durchzuführen, wegen der Nähe zum Giebelwald. Bedauerlicher Weise konnte der Landrat selbst an dieser Auftaktveranstaltung zum Kreisjubiläum nicht teilnehmen. Er hätte eigentlich auch einen Part des Lesens übernehmen sollen, für ihn war dankenswerter Weise Jens Stötzel, der VG Bürgermeister von Kirchen eingesprungen. Zu den weiteren Lesern gehörten Doris Enders (Stadtführerin in Altenkirchen), Andreas Hof aus Niederfischbach und Maik Köhler, Bürgermeister von Mudersbach.
Der Autor erklärte, dass die Geschichte des Buches im ausgehenden 18. Jahrhundert beginnt und bis in die Anfangszeit des noch jungen Kreis Altenkirchen, 1817 reicht. Der Inhalt des Romans und die darin agierenden Personen sind natürlich frei erfunden, die Personen der Zeitgeschichte hingegen nicht. So ist die fiktive Geschichte einer Familie eingebettet in die politischen Ereignisse im oberen Landkreis Altenkirchen und dem nahen Siegerland. Sie erzählt vom mühevollen Leben der Menschen jener Zeit, der anstrengenden Arbeit in der Landwirtschaft und im Bergbau, aber auch von der Bodenständigkeit und Heimatliebe des hiesigen Menschenschlages, dessen Herz trotz aller Mühe und Plage an der Heimat hängt.
Den Anfang nimmt die Geschichte im nahen Eiserfeld, wo sich der junge Friedrich Stolz von seinen Eltern verabschiedet um als „Grenzgänger“ nach Niederfischbach auszuwandern. Dort wird er die junge Anna Sophia Schnell heiraten und künftig auf deren elterlichem Hof leben und arbeiten, bis das er einige Jahre später als Pächter den Mehlberghof übernehmen kann. Weger benutzt in seinem Roman die im Siegerland so häufigen Namen wie, Bender, Euteneuer, Latsch, Lück, Morgenschweis und so weiter. Während der Erzählung fließen auch immer wieder Daten ein, die historisch belegte Ereignisse, wie den Wechsel der Besitzverhältnisse ganzer Regionen, belegen. Auch von einem Jubiläum der Brachbacher Hütte ist da die Rede. Nicht unerwähnt bleibt natürlich auch die Zeit des Krieges mit Napoleon der bis in die hiesige Region getragen wurde und Weger lässt einige seiner Buchfiguren zu heldenhaften Streitern an der Seite des großen Heerführers Gebhard Lieberecht Blücher werden, der damals immerhin in Altenkirchen Station machte.
Erwähnung im Buch finden auch der Augenarzt und Schriftsteller Johann Heinrich Jung, genannt Stilling, der saynische Bergrat Cramer und der Naturforscher Alexander von Humboldt. Zu guter Letzt bekommt dann auch noch der erste Landrat des Kreises Altenkirchen, Regierungsrat Koch, eine Episode in dem Werk: "Der Herzschlag vom Giebelwald".
Weger beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Geschichte seiner Heimat und der Region. Die Idee zum Jubiläum des Landkreises einen Roman herauszubringen reifte vor gut zwei Jahren. Im Anschluss an die mehr als eine Stunde dauernde Lesung signierte der Autor auf Wunsch die Bücher der Zuhörer. Das 200 seitenstarke Werk wurde in erster Auflage 350 Mal gedruckt, in zweiter Auflage 200fach und ist in allen Buchhandlungen der Region zu erwerben. (anna)
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