Tag der Arbeit: Zeit für Solidarität
Die Veranstaltungen zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit haben in Wissen eine lange Tradition. Die Zeiten wo bis zu 300 Menschen zu den Kundgebungen kamen, sind vorbei. Der DGB-Kreisverband weist erneut auf die Veranstaltung am Sonntag, 1. Mai, ab 11 Uhr hin. "Zeit für Solidarität" ist das bundesweite Motto des DGB und in Wissen spricht Professor Gerd Bosbach.
Wissen. Am kommenden Sonntag, 1. Mai, von 11 bis 13 Uhr, findet im Kulturwerk Wissen die traditionelle Maiveranstaltung des DGB-Kreisverbandes statt. Darauf weist noch einmal der Veranstalter hin. Mit der Eröffnung des Fußgängerstegs zwischen Regio-Bahnhof und Kulturwerk sei eine komfortable Möglichkeit entstanden, das Kulturwerk zu erreichen, freut sich DGB-Kreisvorsitzender Bernd Becker.
Der Mairedner, Prof. Gerd Bosbach, von der Hochschule Koblenz lässt einen hohen Informationsgehalt zum Thema „Zeit für Solidarität“ bei gleichzeitig ausgeprägtem Unterhaltungswert. Das bundesweite Motto des DGB "Zeit für Solidarität" beinhaltet viele Facetten, die wird Bosbach beleuchten, aber auch der IG Metall Bevollmächtigte Uwe Wallbrecher.
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Regionalvertretung, ruft zur Teilnahme auf: "Jeder im Kreis Altenkirchen kann in eine starke Sache mindestens 60 Minuten investieren. „Eine Stunde am 1. Mai für eine starke Sache“ – die Rede ist nicht von einer Sonder-Trainingseinheit im Fitness-Studio am Sonntag, sondern von der Mai-Kundgebung. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) appelliert an alle Beschäftigten, an Azubis und Senioren im Kreis Altenkirchen, sich eine Stunde Zeit zu nehmen (vielleicht auch mehr) und zur Mai-Feier zu gehen. „Zeit für mehr Solidarität“, so das Motto des Mai-Aufrufs vom DGB.
„Dahinter steckt das Ziel, stärker zu werden – durch mehr Solidarität zwischen den Generationen, den Einheimischen und Flüchtlingen, den Starken und Schwachen“, sagt Walter Schneider. Der Bezirkschef der IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach ruft dazu auf, bei der Mai-
Kundgebung Solidarität für gemeinsame Aufgaben und Investitionen in den
Wohnungsbau, in die Verkehrswege, in Schulen und Kitas zu demonstrieren. Die IG BAU spricht sich gegen ein Lohndumping und gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft
aus – und damit gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen. „Für eine
Stärkung der gesetzlichen Rente und für mehr Job-Gerechtigkeit für Frauen – auch
darum geht es am 1. Mai. Und für starke Ziele lohnt es sich, Solidarität öffentlich zu zeigen“, so Schneider.
Mit dem Redner zum 1. Mai gibt es mit Prof. Gerd Bosbach nun auch nicht nur einen profunden Kenner der gesellschaftlichen Situation in diesem Land. Er kann die Dinge und Zusammenhänge auch so erklären, das ein gewisser Unterhaltungswert, trotz ernster Themen, vorhanden ist. Bosbach ist Professor für Statistik an der Hochschule Koblenz und seit über 40 Jahren gewerkschaftlich aktiv. Er ist Autor des Buches „Lügen mit Zahlen“ und wurde einem breiteren Publikum bekannt durch seinen kabarettistischen Auftritt in der Sendung des ZDF „Pelzig hält sich“.
Schaut man mal zurück auf die Kundgebungen zum 1. Mai, so scheint das Interesse der jungen Generation da kaum vorhanden. Die Zeiten, wo sich im Frankenthal an der Fischerhütte des Angelsportvereins manchmal bis zu 300 Menschen trafen sind vorbei. Aber damals war das Wort "Solidarität" auch schon von Bedeutung, denn es ging um Arbeitsplätze des sterbenden Walzwerks und vieler anderer Unternehmen im Wisserland. Auch die Jugend, Azubis, ebenso wie Frauen und Männer in den Mini-Jobs, Rentner, neue Mitbürger die Schutz und Hilfe brauchen, benötigen Solidarität einer humanen Gesellschaft. (hws)
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