Europa braucht Freundschaften mehr denn je
Die Westerwaldschule Gebhardshain und das Collège Georges Cuvier aus Fécamp gründen deutsch-französischen Schüleraustausch. Jetzt kamen die ersten Jugendlichen aus der Normandie nach Gebhardshain.
Gebhardshain. Freundschaften sind zahlreich entstanden, denn 26 Schülerinnen und Schüler des Collège Georges Cuvier aus Fécamp (Normandie) waren zum ersten Mal Gast in der Westerwaldschule Gebhardshain. Die Initiatoren der deutsch-französischen Schülerbegegnung, Emmanuel Ribot aus Fécamp und Ralph Meutsch aus Gebhardshain, unterrichten beide seit vergangenem Sommer neu an ihren Schulen, wo es bislang noch keinen deutsch-französischen Schüleraustausch gab, obwohl die jeweilige Fremdsprache angeboten wird.
Schnell war klar, dass man gemeinsam eine Schülerbegegnung ins Leben rufen will. Das gemeinsame Projekt fand sofort große Unterstützung durch den Schulträger der Westerwaldschule, die Verbandsgemeinde Gebhardshain, aber auch im Lehrerkollegium und ganz besonders in einer sehr engagierten Elternschaft, ohne die ein Austausch gar nicht möglich gewesen wäre.
Eine spannende Woche stand den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern bevor: die französischen Jugendlichen verbrachten das Wochenende in ihrer deutschen Gastfamilie, nahmen am Alltagsleben teil und entdeckten schon viele Unterschiede in der Lebensart beider Länder.
Das schulische Wochenprogramm begann mit einem offiziellen Empfang im Rathaus Gebhardshain. Bürgermeister Konrad Schwan begrüßte die Jugendlichen beider Länder mit einem „Bienvenue“ und berichtete über die Verbindungen, die besonders das Land Rheinland-Pfalz mit Frankreich hat. Schwan unterstrich, dass er „sofort dafür“ war, als Schulleiter Ralph Meutsch ihm die Möglichkeit eines Schüleraustauschs mit der Schule an der normannischen Küste vorstellte. Europa braucht Freundschaften mehr denn je und diese unter Jugendlichen zu begründen, ist genau der richtige Weg. Manche halten ein Leben lang.
Die begleitenden Lehrer der Westerwaldschule, Jennifer Seiler, Matthias Kärcher und Sebastian Zöller, hatten ein attraktives Programm ausgearbeitet, an dem, sehr zur Freude der französischen Gäste, alle 52 Schülerinnen und Schüler immer gemeinsam teilnahmen. Nach Kennenlernspielen, einer Dorfrallye und der Teilnahme am Unterricht, unternahm die Gruppe Ausflüge ins Technikmuseum nach Freudenberg, zur Marksburg, nach Koblenz und Bonn. Einige nutzten auch die Gelegenheit, Koblenz von oben zu sehen, indem sie mit der Seilbahn von der Festung Ehrenbreitstein zum Deutschen Eck fuhren, um anschließend die Stadt zu entdecken. Ein großes Highlight war auf besonderen Wunsch der französischen Gäste der Besuch bei Haribo mit anschließendem Besuch des Naturkundemuseums „Museum König“ in Bonn.
Die Woche endete mit einer gemeinsamen Abschiedsfeier in der Schule. Zum Auftakt des Abends spielte die Schulband der Schule und im Anschluss war bei gutem Essen noch viel Zeit für Gespräche und das gemeinsame Erinnern an eine sehr aufregende und ereignisreiche Woche. Eine Bildershow mit vielen tollen Eindrücken von schulischen und privaten Aktivitäten, die die Woche Revue passieren ließ, zeigte, dass man sich anfangs noch sehr zögerlich begegnete und schon nach wenigen Tagen viele neue Freundschaften entstanden sind.
„Wir sind eine richtig coole Clique.“, sagte eine Schülerin und am nächsten Morgen flossen viele Tränen bevor die französischen Gäste wieder in den Bus stiegen. Es bleibt die Vorfreude auf den Gegenbesuch der deutschen Schülerinnen und Schüler in Fécamp im Oktober. Alle sind sich einig, dass der Austausch mit Fécamp auch im nächsten Schuljahr unbedingt wieder stattfinden soll.
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