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Kein Nachlassen im Kampf gegen Drogen
Trotz fünf Drogentoter im Jahre 2006 war bei den registrierten Rauschgiftdelikten im Kreis Altenkirchen insgesamt ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Das geht aus der jetzt vorliegenden Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell und Thorsten Wehner hervor.
Kreis Altenkirchen. Die beiden SPD-Politiker hatten sich nach Bekanntgabe der Drogen-Opferzahl an die Landesregierung gewandt und um eine Bewertung der Drogenkriminalität im Kreis Altenkirchen gebeten. Laut Kriminalstatistik wurden für das vergangene Jahr 584 Drogendelikte registriert, was gegenüber 2005 einen Rückgang um etwa 17 Prozent bedeutet. Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz, bezogen auf 100000 Einwohner, lag im Kreis Altenkirchen erstmals seit fünf Jahren unter dem Landesdurchscnitt.
Krell und Wehner wollten wissen, welche Maßnahmen die Landesregierung vor Ort ergreift, um den Drogenkonsum zu vermindern. Gemäß dem Landesprogramm "Suchtprävention" werden 70 Prozent der Fachpersonalkosten aus Landesmitteln gefördert. Nach Angaben des Mainzer Innenministeriums wurden die beiden Suchtberatungsstellen des Diakonischen Werkes in Altenkirchen und der Caritas in Betzdorf im Jahre 2006 mit etwa 84000 Euro bezuschusst. Im Jahr 2004 wurden dort 461 Menschen und deren Angehörige beraten und begleitet, im Jahr 2005 stieg diese Zahl auf 483 Personen, wobei einmalige Gesprächskontakte nicht aufgeführt sind.
Der Regionale Arbeitskreis Suchtprävention Kreis Altenkirchen, in dem 23 Institutionen zusammenarbeiten, wurde im vergangenen Jahr bei drei Projekten mit Fördermitteln in Höhe von 4125 Euro unterstützt. In diesem Jahr sind bislang 4325 Euro für drei Projekte geflossen, wobei der Schwerpunkt auf alternativen Angeboten zum Suchtmittelkonsum und dem Thema Alkoholmissbrauch liegen. Für Juli 2007 plant der Arbeitskreis eine Ausstellung zum Thema Konsum und Umgang mit Betroffenen.
Ein Schwerpunkt der präventiven Maßnahmen zur Verminderung des Drogenkonsums erfolgt an den Schulen in enger Abstimmung zwischen Polizei und Beratungslehrern für Suchtvorbeugung, so die Abgeordneten. So wurden allein 2006 kreisweit 14 Veranstaltungen an Schulen durchgeführt, an denen die zuständige Kriminalinspektion Betzdorf mitwirkte. Ergännzend dazu geht die Polizei ab diesem Jahr auch im Kreis Altenkirchen in den 9. und 12. Klassen gezielt auf die Schülerinnen und Schüler zu, die vor dem Erwerb des Führerscheins stehen. Diese Zielgruppe wird über die besondere Gefährlichkeit des Fahrens unter Drogeneinfluss und die zusätzlich zur Bestrafung eintretenden erheblichen persönlichen Nachteile informiert. Deshalb warnen Krell und Wehner: "Wer mit Drogen am Steuer erwischt wird, riskiert neben dem Führerschein und der damit verbundenen Mobilitätseinbuße im schlimmsten Fall den Verlust des Arbeitsplatzes." Die Abgeordneten begrüßen das Vorgehen der Polizei, entsprechende Kontrollen im Kreis Altenkirchen auch in Zukunft anzusetzen.