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Kindertagespflege ist gefragt
Das Angebot qualifizierter Tagesmütter im Kreis wächst kontinuierlich. Am Samstag erhielten 16 Frauen ihr Zertifikat nach einem erfolgreichen Abschluss von Landrat Michael Lieber. Ab sofort soll es auch im Oberkreis Qualifizierungslehrgänge für Kindertagespflege geben, kündigte Lieber an.
Region. Rund ein halbes Jahr hatten 16 Frauen die unterschiedlichsten Ausbildungsfächer belegt und gebüffelt. Am Samstag erhielten sie nach der mündlichen Prüfung in einer kleinen Feierstunde im Kreishaus ihre Zertifikate, die sie als Tagesmütter qualifiziert. Landrat Michael Lieber gratulierte und überreichte mit den Vertretern des Trägerverbundes Kindertagespflege die Zertifikate. Das Zertifikat ist vom Bundesverband Kindertagespflege anerkannt und bundesweit gültig. Die Qualifizierung ist notwendig, um beim Jugendamt die Erlaubnis für die Tätigkeit als Tagesmutter beantragen zu können. Es ist für Eltern eine wichtige Entscheidungshilfe, wem sie ihr Kind anvertrauen können. Seit 2005 erfüllt der Landkreis die Qualitätsanforderungen, die im Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz und im Kinder- und Jugendhilfe-Entwicklungsgesetz Standard sind.
Die Lehrgänge werden vom Land Rheinland-Pfalz und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. "Wir haben mehr Tagesmütter und –väter im Landkreis qualifiziert als manche große Stadt im Land", sagte Lieber und kündigte einen flächendeckenden Ausbau des Netzes qualifizierter Kindertagespflege an. So soll es auch ab sofort Lehrgänge im Oberkreis geben.
Lieber wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Kindertagespflege derzeit hoch im Kurs stehe. Zukünftig solle Kindertagespflege ein anerkannter und angemessen vergüteter Beruf sein. Die Realität sehe heute noch anders aus. Kindertagespflege bewege sich zwischen einer in Vollzeit ausgeübten Tätigkeit und der Möglichkeit eines Hinzuverdienstes. Auf dem Weg zu einem anerkannten Berufsbild mit einer entsprechenden Vergütung gebe es noch viel zu tun.
"Lassen Sie sich nicht von Umbruchsituationen entmutigen, behalten Sie die Entwicklungen im Blick und nutzen Sie die Angebote, die wir Ihnen mit Beratung, Unterstützung und Fortbildung bieten", appellierte Lieber an die Frauen.
Sein Dank galt besonders der Kursleiterin Gisela Rattay, die seit rund fünf Jahren mit Kompetenz und Kontinuität den Lehrgang begleitet. An der Feierstunde nahmen Margit Strunk, Leiterin des Familienbüros, Monika Bitzhöfer vom Jugendamt, Heinz Müller vom Bildungswerk Marienthal, Gerlinde Eschemann und Anke Enders-Eitelberg vom Landfrauenverband teil.
Den Lehrgang mit Erfolg beendeten: Lidia Bergen, Valentina Borsunow, Dagmar Brendel-Puschin, Natalie Dick, Heike Dills, Janina Ebbers, Cornelia Graeßner, Inge Hombach, Gabriela Kalthoff, Alina Kielmann, Nadine Morgenschweiss, Petra Moser, Andrea Müller, Meike Sarrazin, Ingrid Stein und Hannelore Dommus. (hw)
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Strahlende Gesichter gab es bei den zertifizierten Tagesmüttern, die ein halbes Jahr intensiv unter der Leitung von Gisela Rattay (links) gelernt hatten. Landrat Michael Lieber (3. Reihe, links) hatte die Zertifikate überreicht. Foto: Helga Wienand