Heinrich-Heine-Abend mit Thomas Wunder
Heinrich-Heine-Abend mit Thomas Wunder im „Roten Haus“ in Seelbach mit "Deutschland – ein Wintermärchen". Heinrich Heine ist heute aktueller denn je, obwohl er sein "Wintermärchen" bereits 1844 schrieb und dessen Bücher von den Nazis verbrannt wurden. Es wird mit Sicherheit ein interessanter Abend.
Seelbach. Ein amüsanter Rezitationsabend mit Thomas Wunder erwartet am Samstag, 28. Mai, um 20 Uhr das interessierte Publikum in der Kleinkunstbühne „Rotes Haus“ in Seelbach. Und brennend aktuell ist es auch: mit literarischer Giftspritze und eleganter Satire zieht Heinrich Heine in seinem bekannten Versepos Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz gnadenlos durch den Kakao! Eine Steilvorlage für den Umgang mit rechtspopulistischen Vereinfachern unserer Zeit – selbst noch nach 170 Jahren.
Aus dem Pariser Exil, wo Heine 1844 "Deutschland - ein Wintermärchen" schreibt, geht seine satirische Reise über Aachen, Köln, Westfalen bis nach Hamburg. Die Zuhörer besuchen den halbfertigen Kölner Dom und lauschen dem Gejammer des Vaters Rhein. Voller Wonne zieht er über den gerade beginnenden Bau des Hermann-Denkmals in Detmold her. Er stellt sich nämlich vor wie es wäre, wenn Hermann der Cherusker, die Römer nicht im Teutoburger Wald besiegt hätte und Deutschland römisch, also ausländisch, geworden wäre. Er amüsiert sich köstlich über die kitschige Sage von Kaiser Barbarossa, der im Kyffhäuser sitzt und irgendwann einmal erwachen wird und Deutschland befreit. Und zuletzt schaut er auch noch in den stinkenden Nachttopf der Hamburger Göttin Hammonia – und erblickt die deutsche Zukunft!
Heinrich Heine schüttet kübelweise Spott auf den immer schärfer werdenden nationalen Pathos, auf Deutschtümelei und kitschige Mittelalterverklärung und hält ein glühendes Plädoyer für demokratische Gesinnung und ein weltoffenes, demokratisches Deutschland.
Karten sind im Vorverkauf in Altenkirchen bei der Buchhandlung „Seite 42“, Wilhelmstr. 42 zu erwerben sowie in Flammersfeld im Musikhaus Scharrenberg für 10 Euro.
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