Stabiler Arbeitsmarkt im Mai
Der Mai ist gekommen, geht zu Ende und hinterlässt einen stabilen Arbeitsmarkt. 8.856 Menschen waren in diesem Monat im Gesamtbezirk, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, arbeitslos gemeldet. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist leicht rückläufig. Immer noch ist es ein großes Problem Menschen mit Behinderungen in einen festen Arbeitsplatz zu vermitteln. Hier müsste ein Umdenken stattfinden.
Region/Neuwied. Im Vergleich zum Vormonat ist der Rückgang zwar nur leicht (-62) aber verglichen mit den Vorjahreswerten nach wie vor im Positivtrend. Im Mai 2015 waren es noch 286 Arbeitslose mehr gemeldet. Die Quote sinkt auf 5,3 Prozent.
Leicht gebremst war hingegen der Zuwachs an Arbeitsstellen. Hier sind die Zahlen insbesondere im Landkreis Altenkirchen sogar rückläufig. Dem Arbeitgeberservice wurden im Mai für den Landkreis Altenkirchen 194 (-112) und für den Landkreis Neuwied 432 (-44) freie Stellen gemeldet. Im Bestand des gesamten Agenturbezirkes sind aktuell 2.313 freie Arbeitsstellen. Das sind 15 mehr als im April und 626 mehr als im Vorjahresmonat. „Auch wenn die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen sind, liegen wir noch immer über dem Niveau des Vorjahres. Da waren es 105 Zugänge weniger. Der gleichzeitig recht hohe Bestand zeigt die Schwierigkeit bei der Besetzung offener Arbeitsstellen. Hier gilt es Kompromissbereitschaft an den Tag zu legen. Denn nicht immer passen die gemeldeten Bewerber und die zu vergebenen Jobs hundertprozentig zusammen“, erklärt Uli Debus, Teamleiter des Neuwieder Arbeitgeberservices.
Auch der Agenturleiter Karl Ernst-Starfeld zieht eine positive Bilanz für den Mai. Der Arbeitsmarkt sei nach wie vor in guter Verfassung. Es gäbe aber auch noch Meilensteine in diesem Jahr, die es zu bewältigen gelte. Nach wie vor schaffen über 55-jährige, schwerbehinderte und auch ausländische Bewerber/-innen mit schwächeren beruflichen Qualifikationen zu selten den Sprung in eine neue Beschäftigung.
„Besonders schwer haben es vor allem die Menschen mit Behinderung“, so Starfeld, und appelliert an die Arbeitgeber der Region auch diese Bewerber mit in ihre Personalauswahl zu nehmen. „Nicht jedes Handicap beeinträchtigt die Arbeitsleistung. Und oft braucht es nur geringen Aufwand, um einen Arbeitsplatz inklusiv zu gestalten. Im Einzelfall kann die Agentur für Arbeit sich an den Einarbeitungskosten beteiligen. Man merke zunehmend, dass so manche Barrieren in den Köpfen von Personalentscheidern abgebaut würden. Tatsächlich sind viele schwerbehinderte Menschen hoch motivierte Fachkräfte, deren Handicaps im Berufsalltag kaum ins Gewicht fallen, wenn Kollegen und Betriebsleitung bereit sind, ein wenig Rücksicht zu nehmen“, erklärt der Agenturleiter. Bei der Auswahl geeigneter Bewerber helfe die Agentur für Arbeit Neuwied gern weiter. Derzeit sind dort rund 594 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.
Aktuell laufen auch die Aktivitäten rund um den Ausbildungsmarkt auf Hochtouren. Die Berufsberaterinnen und Berater arbeiten mit großem Engagement in individuellen Gesprächen gemeinsam mit den Jugendlichen und versuchen jedem ein passendes Angebot zu machen. Der Arbeitgeberservice wirbt um Ausbildungsstellen vor allem in den Wunschbereichen der jungen Leute. Aktuell stehen 944 Suchende 678 offenen Stellen gegenüber. Insbesondere für die sogenannten „TOP 10 Berufe“ der Jugendlichen suchen die Vermittler noch freie Ausbildungsstellen. Wie in den vergangenen Jahren sind das nach wie vor Stellen als Bürokaufmann/frau, Einzelhandelskaufmann/frau, KFZ-Mechaniker/in sowie Medizinische Fachangestellte.
„Es ist nicht unser Ziel einen jungen Mann, der gerne KFZ-Mechaniker werden möchte zu überreden, nun doch lieber Koch zu werden, weil er dort eine freie Stelle findet. Jeder Jugendliche sollte genau den Beruf finden, der seinen Eignungen und Neigungen entspricht - aber ein Stück weit müssen die jungen Menschen auch Kompromisse eingehen und von teilweise festgefahrenen Wünschen abweichen. Wir versuchen gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern aus Kammern, Schulen und Arbeitgebern mit vielen Aktionen und Veranstaltungen die jungen Menschen über alle Alternativen und Möglichkeiten auf dem regionalen Ausbildungsmarkt zu informieren", schreibt die Agentur für Arbeit.
Arbeitgeber, die Arbeits- oder Ausbildungsstellen melden wollen oder ein persönliches Beratungsgespräch zu Fragen rund um den Arbeits- und Ausbildungsmarkt wünschen, können unter der kostenfreien Nummer 0800 45555 20 einen Termin mit ihrem persönlichen Ansprechpartner bei der Arbeitsagentur Neuwied vereinbaren.
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