Etwa 400 Jugendliche arbeiteten für die Lebenshilfe
Die rund 400 Schülerinnen und Schüler der Hermann-Gmeiner Realschule plus Daaden führten die Aktion Tagwerk durch und tauschten die Schulbank mit einem Job. Dafür erhielten sie einen Lohn, der jetzt der Lebenshilfe in Mittelhof-Steckenstein übergeben wurde. Die stolze Summe von 9226,54 Euro überreichten Jugendliche im Namen ihrer Mitschüler/innen. Eine wahrlich stolze Summe, die große Freude und Dankbarkeit auslöste.
Steckenstein/Daaden. Alle zwei Jahre führt die Hermann-Gmeiner-Realschule plus die Aktion Tagwerk durch, bei der die Schülerinnen und Schüler die Schulbank mit einem „Arbeitsplatz“ tauschen. In Firmen, Geschäften oder auch innerhalb der Familie führen die Mädchen und Jungen dann kleine Arbeiten gegen Entlohnung durch. Das so eingenommene Geld spenden sie anschließend an die Lebenshilfe in Steckenstein und bei der letzten Aktion waren 9226,50 Euro von 400 beteiligten Jugendlichen zusammen gekommen.
Zur Übergabe des Schecks waren die beiden Pädagoginnen Ute Schütz (10b) und Hannelore Steffenhagen (9a) mit 30 Jugendlichen nach Steckenstein gefahren. Wie Schütz berichtete, werde die Aktion Tagwerk seit 1979 an der Hermann-Gmeiner-Schule durchgeführt und habe schon im ersten Jahr 15.000 DM eingebracht. Auch dieses Geld sei damals der Lebenshilfe gespendet worden. Seit 2006 ist die Hermann-Gmeiner-Schule zudem eine Schwerpunktschule in der auch Kinder mit Beeinträchtigung in integrativen Klassenverbänden unterrichtet werden. Einige davon arbeiten heute in der Werkstatt der Lebenshilfeeinrichtung in Steckenstein.
Schütz zeigte sich erfreut über die freundliche und offene Begrüßung, die ihnen in der Einrichtung entgegengebracht werde und kündigte schon die obligatorische Gegeneinladung einer Delegation aus dem Haus der Lebenshilfe in die Schule nach Daaden an. In Empfang genommen hatten Joachim Löhr (Sozialpädagoge) und Uwe Hohn (Werkstattleiter) die Gruppe aus Daaden. Nach einer kurzen Vorstellung der Werkstatt, sowie deren Konzept von Produktion und Betreuung erklärten beide auch die Möglichkeiten vor Ort ein freiwilliges soziales Jahr, Praktika oder gar eine Berufsausbildung zu machen. Danach waren die Gäste zu einem stärkenden Frühstück eingeladen.
Löhr und Bodo Nöchel (Vorstand Lebenshilfe Steckenstein) berichteten derweil im Pressegespräch, dass diese große Spende durchaus etwas Besonderes sei, aber natürlich auch jede kleine Spende gerne gesehen werde. Das Geld aus Daaden soll nun in die Errichtung einer neuen Tagesförderstätte fließen, deren Bau eine Investition von etwa 1,7 Millionen Euro bedeute und in der kommenden Woche beginnen kann. In dieser Tagesförderstätte mit mehreren Gruppen- und Therapieräumen, sollen künftig 30 Personen einen Betreuungsplatz erhalten. Die jetzige „Tafö“ platze mit 17 Besuchern täglich schon aus allen Nähten, in dem dann freiwerdenden Gebäudeteil soll künftig die Verwaltung untergebracht werden. Wenn alles gut gehe, werde der Rohbau bis zum Winter fertig, so dass dann der Innenausbau durchgeführt werden kann.
Wie Nöchel berichtete, steige der Bedarf an solchen Plätzen stetig an. Mit der neuen Tagesförderstätte in Steckenstein und der in Flammersfeld sei die Lebenshilfe dann aber im Kreis Altenkirchen gut aufgestellt. Ein weiteres Projekt, das die Lebenshilfe in naher Zukunft angehen möchte, ist die Sanierung des Wohnheims, denn auch hier gehe bei den Bewohnern heutzutage der Trend vermehrt zum Wohnen im Einzelzimmer. (anna)
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