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Nachricht vom 03.06.2016    

Deutscher Meister Maurice Keil wechselt fest zum EHC Neuwied

Es ist der 25. September 2015. Im Ijssportcentrum Tilburg sehen 1500 Zuschauer den Saisonauftakt in der Oberliga Nord. Trappers gegen Bären. Tilburg gegen Neuwied. Favorit gegen Außenseiter. Sieben Monate später wird der niederländische Serienmeister in seiner Premierensaison in Deutschland auf Anhieb die Oberliga-Meisterschaft gewinnen. An diesem Abend aber schauen die Holländer sparsam aus der Wäsche.

Neuwied versus Halle. Foto: fischkoppMedien

Neuwied. Mit 1:4 geht der Auftakt verloren. Auch, weil er in seinem ersten Seniorenspiel prompt ein Tor macht: Maurice Keil. Der damals 18-Jährige brachte den EHC in der 13. Minute mit 1:0 in Führung und leitete den unerwarteten Auswärtssieg ein. Insgesamt 20 Mal lief Keil in der abgelaufenen Saison für den EHC auf, dazu 23 Mal für seinen Stammverein, die Jungadler Mannheim. Mit starken Leistungen hat sich der Stürmer in die Notizblöcke so mancher Vereine gespielt, dennoch kehrt er diesen Sommer nach Neuwied zurück. Als Deutscher Meister wohlgemerkt – die Jungadler wurden diese Saison mit Keil in Berlin DNL-Meister. Ab sofort gehört er fest zum spielenden Personal der Deichstädter.

Mannheim. Schulzeit. Aber für ein kurzes Telefonat schleicht sich Keil kurz auf den Pausenhof. „In zwei, drei Wochen habe ich mein Abitur in der Tasche“, sagt der 19-Jährige. „Danach wird sofort der Umzug geplant.“ Der Umzug nach Neuwied, denn Keil hat sich dazu entschieden, sein erstes komplettes Seniorenjahr bei den Bären zu spielen. „Ich werde sowas von Vollgas geben. Ich freue mich unfassbar darauf“, sprüht der ansonsten außerhalb der Eisfläche eher zurückhaltende Stürmer vor Tatendrang. Verständlich, wenn man sich den Aufwand anschaut, den er noch in der vergangenen Saison betrieben hat.

Schule. Training. Schlafen. Schule. Fahrt nach Neuwied. Training. Fahrt nach Mannheim. Schule. Fahrt nach Neuwied. Heimspiel. Fahrt nach Mannheim. Doppelspieltag in der DNL. Schlafen. Schule. Und wieder von vorne. „Ganz ehrlich, der Aufwand war schon ziemlich groß. Und trotzdem bin ich immer super gerne nach Neuwied gekommen. Die Leute sind einfach cool hier. Die Fans sind super. Die Halle ist besonders. Und der Trainer hat mich total positiv beeindruckt.“ Craig Streu hatte den jungen Förderlizenzspielern wie Keil sofort das volle Vertrauen geschenkt – und wurde für den Mut belohnt. „Ich hatte in der vergangenen Saison eigentlich nie einen freien Tag“, sagt Keil. „Wenn in Neuwied trainingsfrei war, dann haben wir in Mannheim trainiert. Umso mehr freue ich mich jetzt darauf, dass ich mich ab diesem Sommer in Neuwied komplett nur auf Eishockey konzentrieren kann. Nochmal: Ich gebe Vollgas.“



Das hatte er auch schon in der vergangenen Saison, und deshalb unter anderem das Interesse des Neuwieder Kooperationspartners EC Bad Nauheim aus der DEL2 auf sich gezogen. Keil wird nun nach dem „Modell Erk“ in Neuwied unter Vertrag stehen, aber mit einer Förderlizenz auch für die Roten Teufel spielberechtigt sein. Die Spiele mit den Bären haben jedoch Vorrang. In der Folgesaison wird Keil dann – wie in diesem Jahr Erk – nach Bad Nauheim wechseln und mit einer Förderlizenz für den EHC ausgestattet.

Maurice Keil, der in Weimar geboren wurde, kommt als fünffacher Deutscher Meister in die Deichstadt. Einmal holte er den Titel mit den Schülern, vier Mal mit dem DNL-Team der Mannheimer. In der Vorsaison traf er in 20 DNL-Ligaspielen 14 mal, bereitete 17 Treffer vor. Beim EHC kam er in 20 Oberliga-Spielen auf vier Tore und einen Assist. In den Finalspielen um die DNL-Meisterschaft in Berlin machte Keil in drei Spielen fünf Punkte (drei Tore, zwei Assist). Sein Bärentrainer Craig Streu verfolgte die Spiele per Livestream im Internet – und hatte großen Spaß an dem, was er da sah.

„Maurice ist ein perfektes Beispiel für einen jungen Spieler, der seine Chance genutzt hat“, sagt Streu. „Er hat in jedem Wechsel Kampfgeist gezeigt und unter Beweis gestellt, dass er mit den Topspielern mithalten kann. Er hat ein gesundes Selbstvertrauen und diese Chance, in unserem Kader zu stehen einfach verdient. Mit seinem großen Herz, seiner Leidenschaft und seiner couragierten Spielweise passt er perfekt in unser Team.“ Keil ist bereits der 15. Spieler, der für die kommende Saison fest im Kader des EHC steht.

„Maurice ist ein wahnsinnig fleißiger Charakter, der in der vergangenen Saison einen immensen Aufwand betrieben hat, um seinen Sport auszuüben“, sagt Teammanager Carsten Billigmann. „Er war bei jedem Training und bei jedem Spiel mit vollem Elan dabei. Wir erhoffen uns mit der Verpflichtung die gleichen Steigerungen und Erfolge, wie sie auch Marius Erk bei uns verzeichnen konnte. Das Ziel ist klar: Wir wünschen uns, dass auch er nach einem weiteren starken Jahr bei uns bereit ist, für Bad Nauheim in der DEL2 zu spielen.“



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