Kreis-CDU fordert Ausbau-Perspektive für die B 62
Der neue Bundesverkehrswegeplan wird bezüglich des Ausbaus der B 8 durchaus positiv beim Kreisvorstand der CDU gesehen. Auf Kritik stößt allerdings dass der Ausbau der B 62 nicht mehr als vordringlich eingestuft wurde. Das letzte Wort sei in Berlin noch nicht gesprochen, aber jetzt müsse auch das Land die Planungen vorantreiben.
Kreisgebiet. Die Bewertungen und Analysen zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) fallen nach Ansicht des CDU-Kreisvorstandes mit Blick auf den Landkreis Altenkirchen zu undifferenziert aus. Auf positive Resonanz stoßen dabei die geplanten und von der Union nachdrücklich unterstützten Maßnahmen im Streckenverlauf der Bundesstraße B 8, namentlich die Ortsumgehungen Helmenzen, Weyerbusch, Kircheib und Uckerath im Rhein-Sieg-Kreis.
Insbesondere die Tatsache, dass die Bundesstraße B 62 als wesentliche Verbindungsader des Kreises ins Siegerland allerdings nicht mehr - wie zuvor - für den so genannten vordringlichen Bedarf vorgesehen ist, treibt die Christdemokraten um.
„Mit der Fertigstellung der Hüttentalstraße (HTS) und der Anbindung in Mudersbach rückt der Kreis weiter an die Stadt Siegen heran. Das heißt auch, dass der Verkehr hier weiter zunehmen wird. Dem müssen wir Rechnung tragen und endlich eine Ausbau-Perspektive für die gesamte B 62 von Wissen über Betzdorf und Kirchen bis an die Kreisgrenze schaffen“, sagt CDU-Kreisvorsitzender Dr. Josef Rosenbauer. Nicht nachvollziehbar ist für die Union, dass ein solches Projekt mit überörtlicher Bedeutung in der Berliner Priorität nach unten rücke, weil es vor Ort in einem kleinen Teilbereich Diskussionen über das Für und Wider gebe. Konkret geht es um die Trassenführung der Umgehung Muderbsach, die im Ort weiter diskutiert wird.
„Der gesamte Kreis würde von einem Ausbau der B 62 Richtung Siegen profitieren, ebenso wie von der Achse B 8/B 414. Hierfür muss das Land aber endlich Pläne auf den Tisch legen. Wir müssen bei den Infrastrukturprojekten insgesamt großräumiger denken und beide Achsen als Verbindung zwischen zwei Autobahnen sehen.“ Bleibt es bei der B 62 beim Status quo, werde der Kreis in seiner Entwicklung gehemmt.
In Sachen Bundesverkehrswegeplan und B 62 ist das allerletzte Wort in Berlin noch nicht gesprochen, wie MdB Erwin Rüddel im Kreisvorstand berichtete. In einer weiteren Bewertungsrunde könne die Priorität der B 62 nochmals aufgewertet werden. Wie der Landkreis hat auch er sich in Berlin bereits für eine erneute Bewertung stark gemacht, einerseits wegen der überregionalen Bedeutung der Bundesstraße, andererseits wegen eines möglichen Rechenfehlers bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit des Projekts durch das Bundesverkehrsministerium. Technisch heißt das: Im Bundesverkehrswegeplan könnte die Umgehung Mudersbach mit einem Sternchen versehen werden. „Dann ist die B 62 wieder im Rennen. Wenn dann geplant wird und Berlin Geld für den Bau bereit stellt, kann auch gebaut werden“, erklärt Rüddel.
Einmal mehr unterstreichen die CDU-Politiker, wie wichtig ausgearbeitete Pläne seien, die genau dann umgesetzt werden könnten, wenn Geld fließe. Sie erinnern an den HTS-Weiterbau, der seinerzeit nur aufgrund der bestehenden Planungen zügig realisiert werden konnte. „Dass im Verlauf der B 8 beispielsweise etliche Maßnahmen umgesetzt werden sollen, begrüßen wir als Kreis-CDU ausdrücklich. Wir haben das mit unseren Abgeordneten Erwin Rüddel, Peter Enders und Michael Wäschenbach stets gefordert und die Kampagne "Anschluss Zukunft" unterstützt. Jetzt ist aber das Land am Zug: Die Planungen müssen vorangetrieben werden. Wenn Berlin Geld zur Verfügung stellt und Mainz nicht bauen kann, weil es keine Planungen gibt, wird das Geld eben woanders verbaut, aber nicht im Kreis Altenkirchen“, so Rosenbauer. Die CDU will weiter für den B 62-Ausbau werben.
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