Werbung

Nachricht vom 17.06.2016    

Klimaschutzanstrengungen müssen intensiviert werden

Rund 100 Gäste waren der Einladung zum Regionalforum „Energiewende und Klimaschutz im Westerwald – Kommunale Zukunft gestalten!“ ins Kultur- und Jugendzentrum nach Oberhonnefeld-Gierend gefolgt. Das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz veranstaltete das Forum, erneut in Kooperation mit der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder!“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises.

Das Gemeinschaftsprojekt Regionalforum: Stefan Glässner (Klimaschutzmanager LK Altenkirchen), Landrat Achim Schwickert (LK Westerwaldkreis), Andreas Sigloch (Energieagentur Rheinland-Pfalz), Achim Hallerbach (1. Kreisbeigeordneter LK Neuwied), Prof. Dr. Manfred Stock (PIK), Teresa Karayel (VG Weilerbach), Gabriele Greis (VG Hachenburg), Volker Wichter (Ortsbürgermeister Neuerkirch) und Aloys Schneider (ehem. Bürgermeister Külz) (v.l.) Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz)

Altenkirchen/Montabaur/Neuwied. Ziel des Regionalforums war, über Herausforderungen und Chancen der Energiewende und des Klimawandels zu informieren, aber vor allem auch Potenziale und Handlungsoptionen in den Kommunen der Region gemeinsam aufzuspüren.

Anstrengungen müssen intensiviert werden
Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied, begrüßte das Regionalforum als gute Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch: „Das Forum bietet uns eine schöne Plattform. Wir benötigen solche Netzwerktreffen, um Erfahrungen auszutauschen und von guten Beispielen zu lernen.“

Mit großem Interesse wurde der wissenschaftliche Impuls von Professor Dr. Manfred Stock vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erwartet, der die Auswirkungen des globalen Klimawandels auf eine Mittelgebirgsregion wie den Westerwald herunterbrach. Der Anteil von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre bestimme die Zukunft unseres Klimas. In den vergangenen Jahren sei in Deutschland eine Stagnation bei den CO2-Einsparungen zu verzeichnen. „Globale und regionale Anstrengungen müssen jedoch weiter intensiviert werden, um die Klimaziele zu erreichen“, sagte Stock. Klimatische Veränderungen sind bereits in der Bundesrepublik und somit auch im Westerwald zu beobachten; Extremwetterereignisse wie zum Beispiel Starkregen nehmen zu. Andere Regionen auf der Erde werden jedoch noch viel stärker von extremer Trockenheit oder der starken Zunahme von Niederschlägen betroffen sein, was sich wiederum auf den Rohstoffhandel und den Warenexport Deutschlands auswirkt. Ein wichtiges Thema seien auch die zu erwartenden „Klimaflüchtlinge“ aus stark betroffenen Regionen der Erde.

Praxisbeispiele zeigen was möglich ist
Das Regionalforum gab auch Gelegenheit, pragmatische Herangehensweisen sowie konkrete Maßnahmen von Verbands- und Ortsgemeinden kennenzulernen, welche die Energiewende erfolgreich angehen und bereits von umgesetzten Maßnahmen profitieren. Gabriele Greis stellte die Meilensteine der letzten Jahre auf dem Weg der Verbandsgemeinde Hachenburg zu mehr Klimaschutz vor. Viele Erfolge wurden erzielt. „Ich möchte jede Kommune dazu ermuntern, sich auf den Weg zu begeben!“, motivierte die 1. Beigeordnete. Sie verheimlichte jedoch nicht, dass es auch Rückschläge gegeben hat. Aus denen die Verbandsgemeinde aber häufig lernen konnte.



Zu Gast auf dem Westerwälder Regionalforum waren auch die Kommunen mit ihren Praxisbeispielen aus Weilerbach in der Westpfalz und die Ortsgemeinden Külz und Neuerkirch aus dem Hunsrück. Teresa Karayel, Energiewendemanagerin in Weilerbach, ist inzwischen mit ihrer Verbandsgemeinde Null-Emissions-Kommune. Aloys Schneider und Volker Wichter präsentierten, dass auch kleine Ortsgemeinden viel erreichen können, wenn es darum geht, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und auch Attraktivität und Zukunftsfähigkeit ihrer Kommunen zu steigern.

Zugpferde in der Fish Bowl

Den zweiten Teil des Abends bildete die Diskussion, die in einer abgewandelten Form der Fish-Bowl-Methode (eine Methode der Diskussionsführung in großen Gruppen. Anm. der Redaktion) stattfand. Das Plenum nutzte die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit den Referentinnen und Referenten. Es herrschte Konsens über die existentielle Bedeutung des Klimaschutzes. Der Tenor des Abends war einhellig: „Wir brauchen die Menschen, die für das Thema Feuer und Flamme sind“, merkte Teresa Karayel an. Auch Achim Hallerbach betonte, die „Zugpferde“ vor Ort seien wichtig, damit Klimaschutz und Energiewende gelingen können. Präsentationen der Referenten und weitere Informationen unter: www.energieagentur.rlp.de/westerwald.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Westerwald (Prof. Dr. Manfred Stock, PIK)
- Klimaprojektionen zeigen eine Tendenz zu steigenden Winterniederschlägen, im Sommer häufigeren und längeren Trockenperioden, Niederschlagsereignissen in Form von Starkregen.
- Niederschläge werden in der Vegetationszeit um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent zurückgehen.
- Zahl der Hitzeperioden mit Temperaturen über 30 °C und einer Mindestdauer von zwei bis fünf Tagen wird gegen Ende des 21. Jahrhunderts 2zwei bis dreimal so häufig sein.
- Es ist flächenhaft im Sommer eine geringere Wasserführung bei Fließgewässern zu erwarten
- Deutliche Zunahme von Perioden mit geringem Wasservorrat im Boden während der Vegetationsperiode zu erwarten.
- Trockenheit schadet dem Wald, vor allem den Fichten.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Forst: Zwei Bienenzuchtvereine tauschen sich zu Varroa-Bekämpfung aus

In Forst kamen zwei Bienenzuchtvereine der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg zu einem fachlichen Austausch zusammen. ...

Themenvorschläge, Hinweise, Wünsche: Was möchten Sie bei den Kurieren lesen?

In unserer Region - Ihrer Heimat! - passieren oft Dinge, von denen wir als Redaktion nicht zwangsläufig ...

Zwei Jahre ohne Wasser: Wie geht es weiter mit dem Wiesensee bei Westerburg?

Ein See ohne Wasser - klingt komisch, ist aber seit nunmehr zwei Jahren das Schicksal des Wiesensees ...

Zahlreiche Ehrungen beim SV Wissen: Aktiven-Abend war wieder gut besucht

Der traditionelle "Aktiven-Abend" des Schützenvereins Wissen fand am Samstag (29. März) im Schützenhaus ...

Vandalismus in Pracht: Unbekannte beschädigen zahlreiche Fahrzeuge

In der Nacht zum Mittwoch (2. April) ereignete sich in Pracht ein Vorfall, der bei den Anwohnern für ...

Aprilscherz: Hector-Delfine am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur – Ein neuer Trend in der Region

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Weitere Artikel


Mit Pellets und Ökostrom aus dem Westerwald für die Energiewende

In weniger als zehn Jahren soll fast die Hälfte des Stroms grün sein. Daran haben auch innovative Anbieter ...

Studienpreis des Kreises Altenkirchen geht an Sebastian Schmidt

Am Freitag, den 17. Juni erhielt der 26-jährige Sebastian Schmidt aus Fürthen mit seiner Master-Thesis ...

IHKs begrüßen das „Sonderförderprogramm Mittelstand“

Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) hat angekündigt, 350 Millionen Euro ...

Rotes Kreuz beschert Blutspendern „Westerwälder Augenblicke“

Das besondere Gewinnspiel des DRK-Blutspendedienstes Rheinland-Pfalz und Saarland geht nach dem großen ...

Klaus Schweingruber in den Ruhestand verabschiedet

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde vergangenen Monat in der Neuwieder Arbeitsagentur Klaus Schweingruber ...

B 9: Sperrungen zwischen A 48 und Koblenz

Zur langfristigen Substanzerhaltung wird die hoch belastete B 9 nördlich von Koblenz instandgesetzt. ...

Werbung