Im Kreis Altenkirchen bekommen 70 Bau-Azubis mehr Geld
Eine Lohn-Kelle extra für den Nachwuchs auf dem Bau: Vom angehenden Maurer bis zum Zimmerer-Lehrling bekommen die rund 70 Bau-Azubis im Kreis Altenkirchen ab diesem Monat mehr Geld. Die Vergütungen steigen je nach Ausbildungsjahr zwischen 26 und 47 Euro pro Monat. Im ersten Lehrjahr macht das ein Plus von 6,6 Prozent, wie die IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach mitteilt.
Kreis Altenkirchen. Während einer dreijährigen Ausbildung kommt ein Azubi auf dem Bau damit im Schnitt auf 1.090 Euro pro Monat. Im dritten Lehrjahr sind es sogar 1.400 Euro. „Mit dieser kräftigen Erhöhung wird die Ausbildung bei den heimischen Baufirmen deutlich attraktiver“, ist Walter Schneider von der IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach überzeugt. Die Gewerkschaft hatte das Azubi-Plus in der letzten Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe durchgesetzt. Im kommenden Jahr steigen die Vergütungen in einer zweiten Stufe ein weiteres Mal.
Damit liegt die Baubranche beim Azubi-Verdienst weiter an der Spitze. Dies hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einem deutschlandweiten Vergleich der gängigsten Ausbildungsberufe ermittelt. Ein angehender Straßenbauer verdient demnach deutlich mehr als ein Auszubildender zum Mechatroniker oder zum Versicherungskaufmann. Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Ausbildungsvergütungen nach Angaben des BIBB derzeit bei 826 Euro im Monat.
„Das Lohn-Plus ist ein Signal, dass sich die Bauberufe bezahlt machen. Wer körperlich schwer arbeitet, muss auch ordentliches Geld bekommen“, sagt Bezirkschef Walter Schneider. Das sei für die Zukunft der Branche insgesamt wichtig. Denn im Kreis Altenkirchen blieben noch immer viele Lehrstellen im Handwerk unbesetzt. Hier seien bessere Vergütungen und Ausbildungsbedingungen ein wichtiges Mittel, um weiterhin Nachwuchs für den Bau zu gewinnen, so der Gewerkschafter.
Zudem sollen den Azubis künftig die Fahrt- und Übernachtungskosten zur Berufsschule erstattet werden, wenn diese weit vom Betriebssitz entfernt liegt. IG BAU und Arbeitgeber wollen dazu eine gemeinsame Initiative bei der rheinland- pfälzischen Landesregierung starten.