Ein Verkehrsforum soll stattfinden
Um die Verkehrssituation auf Straße und Schiene zu diskutieren und feste Planungsschritte und Zeitpunkte zu vereinbaren, hat Landrat Michael Lieber den neuen rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Volker Wissing zu einem Verkehrsforum in den Kreis Altenkirchen eingeladen. Terminiert ist die Veranstaltung noch nicht.
Kreis Altenkirchen. Die Zukunftsfähigkeit des Kreises Altenkirchen hängt nicht zuletzt vom Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ab. Während der Ausbau der B8 sowie der Bahnstrecke an der Sieg im Bundesverkehrswegeplan 2030 Berücksichtigung finden soll, sind die wichtige Ortsumgehung in Mudersbach (B 62) und auch zwei Ortsumgehungen im Westerwaldkreis an der B 414 Nister-Möhrendorf und Kirburg als nicht im vordringlichen Bedarf eingestuft worden. Die weitere Planung und der Ausbau könnten demnach in diesen Bereichen frühestens ab 2030 wieder in Betracht gezogen werden.
Daher wies Landrat Michael Lieber bereits im April in einem Schreiben an den Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau darauf hin, welche zentrale Bedeutung gerade diese Ortsumgehungen für die Infrastruktur des Kreises haben. Es sei zudem überaus wichtig, zumindest Planungssicherheit für die Ortsumgehungen Mudersbach, Nister-Möhrendorf und Kirburg zu erhalten. Unverständnis äußerte der Landrat ebenfalls darüber, dass die Umgehungen nicht unter dem Gesichtspunkt des Planungskorridors der B 8/ B 414 als formale Einheit, sondern einzeln bewertet wurden.
Wie der Landrat in einer Pressemeldung mitteilt, bestätigt der neue rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing in seinem Antwortschreiben, dass sich das Land Rheinland-Pfalz weiterhin beim Bundesverkehrsministerium durch eine Stellungnahme für die Neubewertung und Einstufung der Ortsumgehungen Nister-Möhrendorf und Kirburg in die Kategorie "Weiterer Bedarf mit Planungrecht mit Sternchen" einsetzt. Die Einstufung der Ortsumgehung Mudersbach wird vom Kreis und vom Land ebenfalls beim Bund bemängelt.
Unbeantwortet blieben die Fragen nach dem Stand der konkreten Planung und der Baurechtsbeschaffung. „Gerade das ist die Aufgabe des Landes und des neuen Ministers. Wir wollen wissen, was bis wann in dieser Legislaturperiode geplant und gebaut wird. Hier sind konkrete Meilensteine nötig, damit der Bürger merkt, dass etwas passiert“, so der Landrat.
Der Ausbau der B 62 wäre für Pendler, Studenten sowie Betriebe und die einzelnen Verbandsgemeinden Kirchen, Betzdorf und Wissen ein wichtiger Meilenstein, zumal die Hüttentalstraße bald fertig gebaut ist und dann in Mudersbach ein riesiger Rückstau mit zäh fließendem Verkehr droht. „Wir brauchen auch hier die Option Planungsrecht wie vom Kreisausschuss einstimmig beschlossen und haben dies auch Bundesverkehrsminister Alexander Dorbrindt mitgeteilt. Eine angestrebte Anbindung an die A 45 wird somit zeitnah nur zu erreichen sein, wenn im neuen Bundesverkehrswegeplan auch die B 62 mit einem „Stern“ versehen wird, der eine Weiterplanung ermöglicht. Dabei müssen alle Bundes- und Landtagsabgeordneten und die Kommunen der Region Westerwald-Sieg entlang der B 62 an einem Stang ziehen“, so Lieber.
Für den Ausbau der B 8/B 414 gilt zudem, dass es sich hierbei um eine Gesamtmaßnahme handelt, die ohne den raschen Ausbau von Uckerath sowie im Kreis Altenkirchen und die Verkehrsumgehungen in Nister-Möhrendorf und Kirburg nicht zu den erwarteten Fahrzeitverkürzungen führt.