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Lkw in Haus - aber niemand verletzt
Nur wie durch ein Wunder wurde bei dem Verkehrsunfall auf der Kölner Straße ( B 62) in Betzdorf niemand verletzt. Ein Lkw mit Anhänger kommt am Montag gegen 13.30 Uhr von der Straße ab, durchflügt zwei Vorgärten und prallt in ein Wohnhaus. Gesamtschaden: rund 350.000 Euro.
Betzdorf. Das hat die Bewohner der "Kolonie" in Betzdorf furchtbar geschockt: Ein Lkw mit Anhänger, der die Kölner Straße in Richtung Wissen fährt, kracht in ein gegenüberliegendes Wohnhaus, das gottlob unbewohnt ist. Zuvor hat er die Gegenfahrbahn überquert, zwei Vorgärten ramponiert, um dann in das abseits der Straße liegende Wohnhaus Nr. 90 zu krachen. Nur wie durch ein Wunder gibt es keine verletzten Menschen. Der Lkw-Fahrer wird, obwohl offenbar unverletzt, aber unter Schock stehend, zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Vermutlich kommt als Unfallursache eine vorübergehende körperliche Schwäche des Fahrers in Betracht. Die Polizei Betzdorf teilte zum Unfallhergang folgendes mit: Der nicht beladene Lkw-Gliederzug fuhr in Richtung Wissen und in Höhe Lidl-Markt erlitt der 41-jährige Fahrer nach eigenen Angaben einen "Black-Out" und verlor das Bewusstsein. Das Fahrzeug kommt zunächst nach rechts von der Fahrbahn ab und touchiert beinahe einen 44-Jährigen Radfahrer, der auf dem Gehweg steht. Der Lkw prallt noch gegen eine Betonmauer, bevor er nach links driftet und die Vorgärten durchpflügt. Er fliegt über eine Zufahrtsstraße und prallt in das Anwesen Nr. 90. Beim Eintreffen der Rettungskräfte ist der Fahrer unverletzt und kann zum Unfallhergang keinerlei Angaben machen. Er wird vorsorglich ins ein Krankenhaus gebracht, die Polizei hat keine Hinweise auf alkohol- oder drogenbedingte Ausfallerscheinungen. Die Gesamtschadenshöhe liegt nach Angaben der Polizei Betzdorf bei 350.000 Euro.
Es war gegen 13.30 Uhr, als der Lkw mit Anhänger aus dem Westerwaldkreis die Kölner Straße in Richtung Wissen befuhr, kurz hinter dem Möbelmarkt geriet er auf die Gegenfahrbahn. Der außer Kontrolle geratene Lkw raste durch die Vorgärten, überflog die kleine Verbindungsstraße nur wenige Zentimeter vorbei an der RWE-Verteilerstation in das unterhalb des Straßenniveaus liegende Wohnhaus. Das Haus ist nicht bewohnt, es gehört seit kurzem der Stadt Betzdorf. Das Führerhaus hat sich in den Vorraum des Hauses gebohrt, der hintere Anhänger ist umgekippt und liegt auf der Seite. Die Einsatzkräfte aus Polizei und Feuerwehr sind schnell vor Ort und sichern die Unfallstelle.
Spezialbergefahrzeuge werden angefordert, denn für so ein Geschehen ist in Betzdorf niemand gerüstet. Die Wehrleute beginnen mit dem Absichern des Hauses, es werden im Bereich des Führerhauses Stützen eingebracht. Die Firma Dornseiff aus Siegen rückt mit ihren Spezialfahrezuegen an, das Team macht sich ein Bild. Inzwischen sind mehr als 100 Personen am Unfallort, es sind die Nachbarn und auch Leute, die einmal in dem Haus gewohnt haben. Hier laufen sogar Tränen, eine Frau berichtet, dass sie erst im Juni 2008 aus dem Haus ausgezogen ist. Die direkten Nachbarn sind entsetzt, eine ältere Hausbewohnerin wird tief unter Schock stehend zum Arzt gebracht. Sie hat von ihrem Fenster aus den Lkw durch ihren Garten rasen sehen und das anschließende Krachen gehört. Rund 30 Feuerwehrleute sind im Einsatz, sie übernehmen die Verkehrsregelung. Es kommt am Nachmittag zu enormen Staus in beide Fahrtrichtungen, gegen 18 Uhr ist die Bergung abgeschlossen. Der Bauhof muss das Haus vor unbefugtem Betreten sichern, ebenso muss die Unfallstelle gesichert werden, den Zäune und Schilder sowie Abgrenzungen sind kaputt.
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In ein leerstehendes Wohnhaus krachte der Lkw, nachdem er zuvor von der Fahrbahn abgekommen, durch zwei Vorgärten gerast war, um dann im Haus zum Stillstand zu kommen. Fotos: Helga Wienand
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