Wissener Leichtathletik-Mädchen souveräner Landessieger
Die Leichtathletik-Mädchen des Kopernikus-Gymnasiums Wissen wurden zum vierten Mal in Folge souveräner Landessieger beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia". Jetzt freuen sich alle auf das Finale in Berlin im September. Dort werden die Wissener das Land Rheinland-Pfalz vertreten.
Wissen. Was für ein dramatischer Tag mit ellenlanger Anreise (fast 5 Stunden), keine Zeit mehr für ein vernünftiges Aufwärmen, allen denkbaren Höhen und Tiefen, kleinere und mittlere Pleiten, Pech und Pannen, immer wieder Regen und Wind, Zeitplanverzögerungen, hoher Kräfteverschleiß, etc - bis hin zum Ausweis, der sich beim Staffellauf - weil dort hingesteckt und vergessen - aus dem Bustier löste ... Tja, es gibt so viel zu berichten, schreibt der stellvertretende Schulleiter und Betreuer Thomas Heck in seinem Bericht und zieht ein ganz besonderes Fazit: „Das war das Meisterstück des Teams (von allen)!
Es hat sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen und sich klasse motivieren und in die Erfolgsspur zurückbringen lassen! Wie immer getreu dem Mannschaftsmotto: „Ab geht die Luzy! - und natürlich "Tante Hedwig" (das Maskottchen! Berlin - wir kommen! Besser und stärker denn je! Das Team ist mehr als die Summe seiner Einzelpersonen! Quod erat demonstrandum - wie der Mathematiker sagt!“
Im ersten Wettkampf des Tages mussten die Wissener Schülerinnen der langen Anreise und dem extrem kurze Aufwärmen Tribut zollen. Mit ihren Weiten von 4,78 Meter (Sarina Lautner) und 4,76 Meter (Katharina Weller) sowie 4,54 Meter (Celina Harzer) blieben die Wissener Schülerinnen unter ihren Möglichkeiten und belegten in der Punkteaddition zunächst Rang 3 hinter Mainz und Zweibrücken, die mit Sprüngen über 5 Meter aufwarten konnten. Jetzt galt es sich erneut zu konzentrieren und sich nicht von den erschwerten Bedingungen durch den einsetzenden Regen noch weiter irritieren zu lassen. Dieser sollte im Verlauf des Tages ein Dauerbegleiter werden und die Zeitpläne gehörig durcheinanderwirbeln.
Die Trainerinnen der Mädchen, Cornelia Blanke unterstützt von Petra Hassel und im Wurfbereich von Ilboya Torma-Paech, sowie der der schulische Betreuer Thomas Heck unterstützt von Andreas Schädle, fanden den richtigen Zugang zu den Wettkämpferinnen.
Der viel zu kurze und zudem noch auf dem nassen Rasen zu absolvierende Anlauf zum Ballwurf (200g) beeinträchtigte die Rheinlandrekordhalterin Lea Lemke nicht unerheblich, konnte sie doch ihr Potential nur bedingt abrufen, da sie einen längeren Anlauf benötigt. Doch mit 55 Meter siegte sie überlegen in diesem Wettbewerb vor Nele Schneider, deren bester Versuch bei 43 Meter landete. Damit war das Kopernikus-Team wieder nach vorne gerückt. Beim Kugelstoßen wollte es in den ersten Versuchen auch nicht recht klappen. Doch im dritten Versuch stieß zunächst Franka Hassel mit 10,06 Meter Bestleistung. Das animierte Nele Schneider direkt im Anschluss auch zu einem Stoß jenseits der 10 Meter-Marke (10,27 m). Jetzt galt es den Aufwärtstrend fortzusetzen. Der immer wieder einsetzende Regen und die damit einhergehende Zeitplanverzögerung machten eine schwierige Entscheidung nötig.
Da Hannah Huhn zum 800-Meter-Lauf musste, fiel die dritte Hochspringerin weg. Als sich dann Katharina Weller auch noch bei ihrer Einstiegshöhe mit dem Kopf gegen den Eisenständer schlug und sich verletzte, schienen die Felle davon zu schwimmen. Doch sie konnte den Wettbewerb fortsetzen und noch respektable 1,44 Meter überspringen. Lea Lemke krönte ihren Auftritt in dieser Regenschlacht mit der Siegeshöhe von 1,64 Meter und einem deutlichen Vorsprung, Damit waren die Voraussetzungen für die Mission Titelverteidigung und damit Ticket zum Bundesfinale in Berlin zu buchen zum Greifen nahe. Über 800 Meter wuchsen die Wissener Läuferinnen über sich hinaus, sowohl Clara Schmidt (2:38,62 min) als auch Hannah Huhn (2:41,26 min) erzielten neue Bestleistungen und platzieren sich nicht weit von der Spitze entfernt. Paula Becher sicherte in ihrem Lauf mit 3:05,99 min das Mannschaftsergebnis ab für den Fall, dass eine der beiden anderen Läuferinnen hätte passen müssen.
Zum Schluss dann hatten die Sahnestücke der Kopernikus-Mannschaft ihren grandiosen Auftritt. Sowohl die erste Staffel über 4x75 Meter mit 37,88 sec als auch die zweite Staffel mit 40,21 sec dominierten ihre jeweiligen Läufe und vergrößerten nochmals den Vorsprung auf die nachfolgenden Teams. Mit der Punktzahl von 7296 Punkten lag man ganze 2 Punkte hinter der Qualifikationsleistung aus dem Rheinlandfinalsieg zurück und konnte die sich stark verbessert zeigenden Kontrahenten des Thersianum-Gymnasiums Mainz und des Helmholz-Gymnasiums Zweibrücken mit fast 380 Punkten Vorsprung in die Grenzen weisen.
Bei der Rückkehr nach Wissen nach fast 16 Stunden Reise- und Wettkampfstress hatten die rührigen Eltern noch einen kleinen Empfang vorbereitet, der einen würdigen Rahmen ob dieses grandiosen Erfolges bildete. „Das Kopernikus-Gymnasium ist stolz darauf, solche Schülerinnen in ihren Reihen zu haben, die unsere Schule und unsere Gemeinde weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen! Wenn sich noch das Kombi-Projekt einer Tartanbahn und eines Kunstrasens, das die zuständigen Gemeindegremien schon befürwortet haben und das zur Zeit vom Kreis geprüft wird, in der zentralen Sportanlage realisiert wird, würden sich die Bedingungen für einen erfolgreichen Schul- und Vereinssport sowohl in der Breite als auch in der Spitze noch einmal beträchtlich verbessern“, resümierten unisono Schulleiter Georg Mombour und sein Stellvertreter Thomas Heck.
Das erfolgreiche Landessiegerteam bildeten: Ilboya Torma-Paech, Kornelia Blanke, Hannah Huhn, Celina Harzer, Sarina Lautner, Clara Schmidt, Nele Schneider, Petra Hassel, Thomas Heck, Andreas Schädle, Paula Becher, Franka Hassel, Lea Lemke, Katharina Weller.
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