Workshop: „Mein Lehrling, der selbstständige Profi?“
Das Handwerk ist gefordert. Die duale Berufsausbildung ist einer starken Konkurrenz ausgesetzt, durch den Trend zum Studieren, verschärften Wettbewerbsdruck in der Wirtschaft und den demografischen Wandel. Hier setzt das Projekt „Entwicklung von Qualitätsstandards in der betrieblichen Ausbildung“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz an.
Koblenz. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist der Schlüssel, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Hier setzt das Projekt „Entwicklung von Qualitätsstandards in der betrieblichen Ausbildung“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz an. Ziel ist es, die Ausbildungsqualität zu sichern und zu steigern. Ausbildungsbetriebe erhalten einen Leitfaden mit Checklisten, Plänen und Handlungsanleitungen, der hilft, mögliche Defizite gemeinsam mit der HwK zu finden und zu korrigieren.
Im Rahmen der Veranstaltung trafen sich im HwK-Zentrum für Ernährung und Gesundheit (ZEG) Ausbilder aus unterschiedlichen Gewerken wie Bäcker und Konditoren, Bautechnik, Elektro- und Metallberufen, um sich mit dem Thema „Mein Azubi, der selbstständige Profi?“ auseinander zu setzen. Darüber informiert die Handwerkskammer Koblenz in einer Pressemitteilung. Weiter heißt es:
Der eigenverantwortlich handelnde Geselle, der qualitativ und ökonomisch seine betrieblichen Aufgaben zuverlässig erfüllt und sich dabei als gern kontaktierter Ansprechpartner bei Kollegen und Kunden etabliert hat, ist das Ergebnis einer von Beginn bis Ende gut geplanten und strukturierten Ausbildung. Johannes Schmidt von der Handwerkskammer der Pfalz stellte pädagogische Handlungskonzepte vor, die in unterschiedlichen Ausbildungssituationen eingesetzt werden sollten, um Motivation, Selbstbewusstsein, Arbeitsqualität und Sozialverhalten zu fördern. Möglichst frühzeitig sollen die Auszubildenden über selbst gesetzte Aufgaben gefordert werden, um so verborgene Potenziale zu entfalten.
HwK-Mitarbeiter Manfred Schritz, Leiter des Projektes, stellte typische Konfliktsituationen in allen Ausbildungsabschnitten vor, von der Auswahl des Nachwuchses, über die Planung und Strukturierung der Lehre bis hin zur Prüfungsvorbereitung und –begleitung. Schritz verwies auf die Notwendigkeit guter Kontakte zu den regionalen Schulen, denn mehr als 70 Prozent der Ausbildungseinsteiger werden über Praktika gewonnen. Er empfahl den Unternehmen, Tage der offenen Tür für Schüler, Lehrer, aber auch Eltern anzubieten, sowie in den Schulen selbst für das Handwerk zu sprechen.
Die Handwerkskammer zieht folgendes Fazit: Es wird zusehends schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden. Umso wichtiger ist es, mit guter Ausbildung zu voten. Das spricht sich unter Jugendlichen auch in den sozialen Netzwerken schnell herum.
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Klimaschutz, Energie und Landesplanung und des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Rheinland-Pfalz.
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