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Nachricht vom 04.03.2009    

Mehr Kriminalitätsfälle im Kreis

Im Vergleich pro 100.000 Einwohner gesehen lebt es sich relativ sicher im Landkreis Altenkirchen. Die Zahlenwerke der Polizeidirektion Neuwied für den Landkreis und die Zahlen der Kriminalinspektion Betzdorf aus dem Jahr 2008 liegen vor. Beide verzeichnen einen Anstieg der Fallzahlen und der Aufklärungsquoten.

Kreis Altenkirchen. Die Kriminalstatistiken 2008 der Polizeidirektion Neuwied für den Kreis Altenkirchen und der Kriminalinspektion Betzdorf liegen vor. Zuerst die Zahlen der KI Betzdorf, in deren Zuständigkeitsbereich nahezu der gesamte Landkreis (PI Betzdorf, PW Wissen, PI Altenkirchen) liegt: 2550 Kriminalfälle wurden von der KI Betzdorf bearbeitet, im Jahr zuvor waren es 2232 gewesen. Die Aufklärungsquote konnte um rund 7 Prozent gesteigert werden.
Der Anstieg der Fälle um 318 liegt im Bereich der Vermögens- und Sexualdelikte. Positiv zu vermerken ist, dass die Zahl der schweren Diebstähle deutlich zurückgegangen ist. Drei Straftaten gegen das Leben mussten bearbeitet werden, die Zahl ist konstant geblieben. Die Rauschgiftdelikte stiegen von 405 im Jahr 2007 auf 436 im Jahr 2008. Drei Rauschgifttote wurden im Jahr 2008 registriert.
Für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sind Straftaten aus dem Bereich der Rohheitsdelikte besonders zu betrachten. Hier gab es insgesamt 73 Fälle, wobei die Zahl der Körperverletzungen mit 27 Fällen angegeben wird.
Die hohe Zahl der Vermögensdelikte liegt darin begründet, dass allein 363 Fälle in der Abwicklung eines Falles gegen eine Onlinehändlerin aus der VG Hamm zu sehen sind. Erfreulich ist der Rückgang im Bereich der Straßenkriminalität, so gab es im Jahr 2008 145 Fälle, im Jahr 2007 waren es noch 191 Fälle gewesen.
Ein paar Zahlen aus der Statistik, die im Oberbegriff "sonstige Ermittlungsverfahren" zusammengefasst sind: 75 Vermisstensachen, 30 Brände und 29 Falschgeldangelegenheiten sowie 90 Todesfallermittlungen wurden durchgeführt. 23 Haftbefehle wurden durch die Fahndungseinheit vollstreckt. Der Blick auf rechtsextreme Straftaten im Kreis zeigt folgendes Bild: eine Körperverletzung, drei Sachbeschädigungen, drei Volksverhetzungen und 23 Propagandadelikte.
Die Statistik der Polizeidirektion Neuwied für den Landkreis zeigt 8233 Straftaten, ein Plus von nahezu 1000 Fällen gegenüber dem Jahr 2007. Diese Steigerung wird mit der Zunahme der Vermögens- und Fälschungsdelikte begründet, insbesondere schlagen die Zahlen im sogenannte Ärzteverfahren (Abrechnungsbetrug) hier zu Buche, aber auch Diebstähle und Rauschgiftdelikte stiegen.
Die Rohheitsdelikte sind im Bereich der PD rückläufig, die Aufklärungsquote liegt bei 91 Prozent. Im Direktionsbereich sind die Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund leider ansteigend. Die Fälle von Volksverhetzung nach § 130 STGB sind auf 7 gestiegen. Hakenkreuzschmierereien und das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole stieg im Kreis Altenkirchen von 30 auf 57 Straftaten, so die PD Neuwied. Die Anzahl der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden, die einer Straftat verdächtigt wurden, steigt. Die Zahl der unter 21-Jährigen nahm um 7,6 Prozent auf 2810 Personen, das sind 28,9 Prozent der Gesamtverdächtigen, zu. Der Anteil der Kinder liegt bei 534, der Jugendlichen bei 1268, der Heranwachsenden bei 1008 Personen.
Vergleicht man die Kriminalitätsfallbelastung pro 100.000 Einwohner, so ergibt sich für den Direktionsbereich eine Häufigkeitsziffer von 6811 (PP Koblenz: 7176). (hw)



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