"Junges Forum" tagte in Wissen
Bei der zweiten Veranstaltung des Stadtverbandes der Jungen Union (JU) ging es um die Förderung Jugendlicher und junger Erwachsener durch Aus- und Weiterbildung. Kritik gab es am Schulsystem ebenso wie an fehlenden modernen Lehrmitteln, aber auch dem fehlenden Rückhalt vieler Eltern bei den jungen Auszubildenden.
Wissen. Kürzlich veranstaltete der Stadtverband der Jungen Union (JU) Wissen zum zweiten Mal das "Junge Forum". Es ging um die Förderung Jugendlicher und junger Erwachsener durch Aus- und Weiterbildung. Mit dabei waren, neben vielen Gästen aller Altersschichten, die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, der zweite Beisitzer der Stadt Wissen, Horst Pinhammer, und Jürgen Neifer, Ausbilder beim AWZ Verkehr und Logistik, und Eigentümer der Reunas. Im Rahmen des Podiums beantworteten die Experten die Fragen der anwesenden Gäste.
Fazit des Forums ist es, dass zu viel Potential der Schüler ungenutzt bleibt und der praktische Bezug zum Erwerbsleben innerhalb der schulischen Ausbildung und dem Studium noch immer zu kurz kommt.
Im Podium wurde auch die Situation vieler Studierender bemängelt, die nach dem Studium keinen Arbeitsplatz finden. Als Beispiel wurden die Lehramts-Studenten angeführt, von denen nur etwa 10 von 100 eine Planstelle erhalten, und nur einer von 100 in der Schulform unterkommt für die er ausgebildet wurde.
Auch die Möglichkeiten der Flüchtlinge wurden ausführlich thematisiert und man ist sich dahingehend einig, dass es für sie zwingend notwendig ist die deutsche Sprache zu erlernen. „Ohne eine erfolgreiche sprachliche Ausbildung sei die Integration dieser Menschen in das Schulsystem niemals zu schaffen“, sagte Ellen Demuth, MdL.
Auch der Vorsitzende des JU Stadtverbands Wissen Marcus Rommel bezog dazu eine klare Position: „Die erfolgreiche Aus- und Weiterbildung ist der Grundstein für eine gelungene Integration und nur durch sie kann der Wohlstand unserer Gesellschaft auch in Zukunft gesichert werden“.
Die mangelnden Kompetenzen vieler Schüler und vor allem Lehrer in den informationstechnischen Lehrgebieten sowie die schlechte Ausstattung vieler Schulen mit modernen Arbeitsgeräten wurde ebenso kritisch betrachtet, wie der mangelnde Einsatz neuer Medien in Schulen zu Lehrzwecken. „Es kann nicht sein das im Jahr 2016 ein Schüler kiloweise Schulbücher mit sich herumschleppen muss oder das mit Lehrmitteln gearbeitet wird die man vor 20 Jahren verwendete“, so Horst Pinhammer.
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Jürgen Neifer thematisierte die sozialen Probleme vieler Schüler: „Ich kenne sehr viele junge Menschen, die zuhause überhaupt nicht die nötige Unterstützung erfahren, weil die Eltern in der schulischen und beruflichen Ausbildung keinen Wert sehen. Diese jungen Leute zu motivieren ist extrem schwer“. Es sei aber auch ein Problem, dass viele Kinder heute überhaupt keine Eigenverantwortung mehr lernen, viel zu behütet aufwachsen und nie gelernt haben wie man mit Misserfolgen umgeht.
"Was bleibt ist der Eindruck, dass unser Bildungssystem die Schüler nicht ausreichend auf die Herausforderungen des Erwerbslebens vorbereitet. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen nicht nur in der familiären Situation, der persönlichen Motivation oder den Schwächen des Schulsystems. In jedem Fall wird zu wenig über diese Probleme gesprochen und es steht auf der politischen Agenda viel zu weit unten. Wir als Junge Union in Wissen wollen uns dafür einsetzen, dass sich das ändert", schreibt Rommel in der Pressemitteilung.
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