IHK begrüßt erleichterte Arbeitsaufnahme für Flüchtlinge
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz begrüßt die erleichterte Arbeitsaufnahme für Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung hat die sogenannte Vorrangprüfung zunächst für drei Jahre ausgesetzt. Die Mehrheit der Betriebe steht der Einstellung von Asylbewerbern offen gegenüber.
Region. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die sogenannte Vorrangprüfung ausgesetzt. Diese sieht normalerweise vor, dass durch die Bundesagentur für Arbeit zunächst geprüft wird, ob für eine offene Stelle ein geeigneter deutscher oder EU-Bewerber zur Verfügung steht. Nur wenn dies nicht der Fall ist, darf die Stelle an einen Asylbewerber vergeben werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz begrüßt, dass mit Inkrafttreten des Integrationsgesetzes diese Vorrangprüfung nun für drei Jahre ausgesetzt wird.
„Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte auf dem Markt zu bekommen. Jetzt können Betriebe freie Stellen leichter auch mit Flüchtlingen besetzen, wenn die sonstigen für den Arbeitsplatz erforderlichen Kompetenzen und Kriterien des Bewerbers passend sind“, so Bernhard Meiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK Koblenz. Gleichwohl betont Meiser: „Den wachsenden Fachkräftemangel werden Flüchtlinge dennoch auch langfristig nicht lösen können.“ Man müsse davon ausgehen, dass selbst unter optimistischen Annahmen zur Qualifikation der Zuwanderer und zu ihrem Übergang in den Arbeitsmarkt im Jahr 2025 ein ungedeckter Fachkräfteengpass von mehr als 60.000 Personen in Rheinland-Pfalz bestehen dürfte.
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Eine überwiegende Mehrheit der Betriebe im nördlichen Rheinland-Pfalz steht der Beschäftigung von Flüchtlingen in jedem Fall offen gegenüber. Das zeigte eine Befragung der IHK Koblenz. „Arbeit und Ausbildung sind der Schlüssel zur Integration“, so Meiser. Um Flüchtlingen den Schritt in die Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung zu ermöglichen, hatte die IHK Koblenz Anfang des Jahres ein umfangreiches Projekt gestartet. Dazu zählen unter anderem sogenannte „Kompetenzchecks“, bei denen junge Flüchtlinge in einem ersten Schritt ihre Fähigkeiten und Sprachkenntnisse unter Beweis stellen und somit besser in Unternehmen vermittelt werden können.