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Nachricht vom 18.08.2016    

Schwierige Hunde sind Thema bei den Wolfswinkeler Hundetagen

Schwierige Hunde sind Thema bei den Wolfswinkeler Hundetagen vom 9. bis 11. September in Wissen-Schönstein. Referenten aus Wissenschaft und Praxis haben zugesagt. Die Eberhard-Trumler Station, Gesellschaft für Haustierforschung (GFH) in Wolfswinkel lädt dazu ein und bittet um Anmeldung.

Wissen-Schönstein. "Der schwierige Hund - oder der schwierige Mensch?" ist das Thema bei den diesjährigen Wolfswinkeler Hundetagen. Eingeladen sind alle Interessierte, die sich mit dem komplexen Thema näher beschäftigen wollen. Zieht ein Hund ins Haus ein, beginnt meist für die gesamte Familie eine große Umstellung, denn ein Hund ist neben viel Freude auch eine große Verpflichtung. Meist klappt das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch auch reibungslos, doch leider gibt es auch oft Fälle, bei denen es Schwierigkeiten gibt. Der Hund wird dann zum Problemfall. An welchem Ende der Leine dann die Schuld liegt und was man tun kann, soll bei dem Seminar näher unter die Lupe genommen werden.

Aggression am Gartenzaun und gegenüber Artgenossen, starker Jagdtrieb, die Unfähigkeit alleine bleiben zu wollen sowie ziehen und pöbeln an der Leine machen das Alltagsleben mit dem Hund manchmal zum reinsten Stress. Wie kann das abgestellt werden und vor allem, was kann überhaupt abgestellt werden. In Mode gekommen ist, grundsätzlich den Halter für alles verantwortlich zu machen. Doch wer beispielsweise eine Bracke oder einen Windhund hält, weiß dass Jagdtrieb nichts Erlerntes ist. Wer einen Herdenschutzhund sein eigen nennt, wird sich nicht wundern dürfen, wenn der es nicht schätzt, dass jedermann einfach durch das Gartentor kommt und wer einen arbeitswütigen Australien Shepherd oder Border Collie hält, darf sich nicht wundern, wenn der Hund aus Langeweile sich allerhand Blödsinn ausdenkt, weil einmal am Tag Gassi gehen nicht das ist, was so ein Hund wirklich braucht.

Eine besondere Herausforderung für den Menschen sind auch Handicaps des Hundes wie Taubheit, Blindheit oder Bewegungseinschränkung, oder soziale Unterentwicklung oder starke Ängstlichkeit, bedingt durch Vorgeschichten im Hundeleben, wie es beispielsweise bei einigen Hunden aus dem Tierschutz oder bei Hunden aus schlechten Zuchten vorkommen kann. Zu diesem breiten Themenkomplex hat die Gesellschaft für Haustierforschung wieder eine Reihe von Referenten aus Wissenschaft und Praxis eingeladen.

Neu dabei in diesem Jahr ist Detlef Busse. Er ist seit vielen Jahren Tiertrainer mit einer großen Besonderheit. Busse hat sowohl mit Wildtieren als auch mit Haustieren gearbeitet hat. 20 Jahre lang war er Leiter der Showarena im Zoo Hannover. Er hat einen unglaublich reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit verschiedenen Tieren. Einer seiner Schwerpunktthemen ist die Körpersprache des Menschen. Eine seiner Grundthesen lautet, dass Schwierigkeiten schon deswegen zustande kommen, weil der Hund gar nicht begreift, was er tun soll, weil sein Halter ihm gegenüber dies nicht klar zum Ausdruck bringt. Seit langer Zeit macht er Beratungen für Hundehalter und Hundetrainer.

Sein Kommen zugesagt hat in diesem Jahr auch wieder Dr. Udo Gansloßer, der als Verhaltenswissenschaftler und Privatdozent für Zoologie wissenschaftliche Aspekte beitragen möchte. „Warum macht er das? Nicht immer ist der Mensch schuld“ ist das Thema seines Referats. Gansloßer wird hier eingehen auf erbliche Veranlagungen und erlernbares Verhalten. „Man kann einen Hund handhabbarer machen, wird ihn aber nicht generell verändern können ist“, ist er überzeugt. Gansloßer ist Mitglied der Europäischen Zoo Assoziation, war an einer Reihe von Forschungsobjekten zum Thema Hunde beteiligt und ist Autor zahlreicher Bücher.



Weitere Referenten in diesem Jahr sind:
Dr. Katrin Umlauf, Verhaltensbiologin und Leiterin des Tier-, Natur- und Jugendzentrums Weidefeld. Sie beschäftigt sich vor allem mit sogenannten Problemhunden und ist zu diesem Thema eine gefragte Ansprechpartnerin für Medienredaktionen. Umlauf ist zudem als Referentin in der Aus- und Fortbildung tätig.

Jan Nijboer, Hundeerziehungsberater und Ausbilder von Servicehunden. Er war ursprünglich im sozialpädagogischen Bereich im Umgang mit schwer erziehbaren Menschen tätig und ist Gründer des "Natural Dogmanship", eine spezielle Ausbildungs- und Trainingsmethode für Haushunde. Nijboer ist zudem Autor von Büchern und Fachartikeln und als Dozent tätig.

Mirko Tomasini, Pädagoge und Ausbilder. Er ist Gründer einer Spiel- und Umgangsmethode mit dem Hund, die er als "Leitwolftraining" (Leitwolf Training nach Mirko Tomasini) etabliert hat. Tomasini ist zudem Buchautor, bekannt aus Sendungen des WDR, wie "Tiere suchen ein zu Hause", und als Ausbilder für Hundetrainer tätig.

Christoph Schütz, Ausbilder für Mensch und Hund und amtlich zugelassener Sachverständiger für Wesenstests, die Sachkundeprüfungen und Gutachten. Er berät bei Verhaltensauffälligkeiten und Behördengängen. Schütz arbeitet unter anderem auch mit Hunden im Tierheim und mit Tierschutzhunden.

Stefan Kirchhoff, Tierpfleger mit zwölf Jahren hauptberuflicher Tätigkeit im Tierschutz. Unter anderem war er am Tuscany Dog Project gemeinsam mit Günther Bloch beteiligt. Mit seinem Buch "Straßenhunde in Europa" gab er einen anderen Blick auf Fragen des Auslandstierschutzes. Stefan Kirchhoff arbeitet beruflich als Trainer und Berater.

Debbie Janz, Studentin vor dem Hochschulabschluss der Tierwissenschaften in den Niederlanden an der Universität Wageningen. Studien an der neuen Dingo-Gruppe auf der Trumler-Station sind Bestandteil ihrer Abschlussarbeit. Die Moderation übernimmt der wissenschaftliche Leiter der Eberhard-Trumler-Station, Dirk Roos.

Adresse des Veranstaltungsortes:
Schützenhaus Wissen-Schönstein, Schützenstraße 9, 57537 Wissen-Schönstein. Es stehen ausreichend viele Parkplätze zur Verfügung.

Seminargebühr für alle drei Tage: 120 Euro, für teilnehmende Partner: 110 Euro. Mitglieder der GfH: 90 Euro, Studenten, Azubis, Rentner, Arbeitslose: 80 Euro, Studenten, Azubis, Rentner, Arbeitslose, die zusätzlich Mitglied der GfH sind: 60 Euro.
Anmeldungen sind über die Webseite www.trumler-station.de möglich.


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