Poetry Slam und Varieté-Abend in Betzdorf begeisterten Publikum
Originell und mitreißend war der erste Poetry Slam im Rahmen der Veranstaltung „Faszination am Fluss“ in Betzdorf, der unter dem Busbahnhof, direkt neben der Sieg stattfand. Aber auch der Varieté-Abend bot großartige und spektakuläre Unterhaltung.
Betzdorf. Aus dieser Perspektive sieht man Betzdorf nur selten und Veranstaltungen gab es auch noch nie an diesem Ort. Unter dem Busbahnhof, direkt neben der Sieg fanden die Veranstaltungen zu der Reihe „Faszination am Fluss“ statt. Schön beleuchtet und mit kleiner Bühne versehen, wirkte das betonierte Ufer bei angenehmer Temperatur überraschend einladend.
Die meisten Betzdorfer kennen - laut der Aussage von Mario El Toro - Poetry Slam gar nicht und sprechen es oft fälschlicher Weise „Pötri Slam“ aus. Um dies zu ändern, hat Mario El Toro zusammen mit der Stadt und Betzdorf Digital am Freitag, den 26. August den ersten Poetry Slam in Betzdorf veranstaltet und dies mit Erfolg.
Sieben Slamer, Oskar aus Aachen, Frau Lore aus Bergisch Gladbach, Elena aus Troisdorf, Eric aus Aachen, Jan aus Siegen, Zwergriese aus Essen und Lella aus Siegburg traten auf. Sie standen dabei im Wettbewerb und unterlagen drei Regeln. Ein vorgetragener Text darf nicht länger als fünf bis sechs Minuten, er muss selbstgeschrieben sein und es sind keine Requisiten erlaubt.
Die zahlreich erschienen Zuschauer bekamen je eine Stimmkarte ausgehändigt, die sie hochhalten konnten, wenn sie den Slamer in der nächsten Runde nochmal sehen wollten. So entschied das Publikum über den Verlauf des Abends.
Die Texte der Slamer waren sehr verschieden. Manche Texte brachten die Zuschauer zum Schmunzeln, andere machten traurig und wieder andere luden zum Nachdenken ein. So beschrieb Eric beispielsweise überspitzt dramatisch, wie er von Büchern abhängig wurde. Jan beschwerte sich humorvoll darüber, wie er manchmal verzweifelt seinen Mann stehen müsse, obwohl er auch mal typisch feminine Sachen machen möchte und Oskar erklärte kritisch, aber amüsant, warum er immer noch kein Smartphone brauche.
Jeremy und Phil aus Daaden untermalten den Abend musikalisch.
Im Finale standen schließlich Oskar und Zwergriese, die über ein lustig anzusehendes „Ganzkörper - schnick, schnack schnuck“ entschieden, wer als erster vortragen durfte. Mit knapper Mehrheit vom Publikum gewählt, wurde schließlich Zwergriese mit dem Text „Die Krux des politisch Ungebildeten oder warum ich keine politischen Texte schreibe“ zum Sieger ernannt.
Als der Gewinner feststand, fiel der Strom aus und das Publikum saß im Dunkeln. Unbekümmert und spontan zückte jeder sein Smartphone oder Ähnliches und erzeugte eine kleine Lichtquelle. Bürgermeister Bernd Brato konnte so trotzdem Zwergriese die goldene Ananas sowie den Krimi „El Toro“ von Micha Krämer als Preis übergeben.
Dafür, dass Poetry Slam in Betzdorf und Umgebung noch recht unbekannt war, gab es ein großes Publikum und es herrschte eine tolle Atmosphäre. Vielleicht wird es in Zukunft noch mehr Poetry Slam in Betzdorf geben. Veranstalter Mario El Toro und auch die Zuschauer könnten sich dies gut vorstellen.
Am Samstagabend, den 27. August fand die zweite Veranstaltung der Reihe „Faszination am Fluss“ statt. Highlight waren dabei der Kabarettist, Musiker und Autor Henning Schmidtke und natürlich die Artistin Roxana, die nicht nur auf der Bühne sondern auch über der Sieg ihre außergewöhnlichen akrobatischen Künste darbot. Das zahlreich erschienene Publikum war fasziniert.(jkh)
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