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Nachricht vom 30.08.2016    

Wirtschaftsförderung und DGB beraten Gemeinsamkeiten

Zum Austausch und Gespräch traf sich kürzlich der DGB-Kreisvorstand mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen. Dabei wurden Ziele und Gemeinsamkeiten definiert sowie gemeinsame Handlungsfelder diskutiert.

Trafen sich im Kreishaus zum Austausch, von links: Sebastian Hebeisen, Udo Quarz und Bernd Becker vom DGB, Tim Kraft und Laura Tiefenthal von der WFG. Foto: pr

Altenkirchen. „Zum Leitbild des Kreises Altenkirchen als innovative Technologieregion gehört auch, dass die Menschen „Gute Arbeit“ haben“. Das war eine der Botschaften von Vertretern des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bei einem Treffen mit der Wirtschaftsförderung des Kreises. Der DGB-Kreisvorsitzende Bernd Becker und Tim Kraft, Leiter der Wirtschaftsförderung des Kreises, hatten eine Zusammenkunft vereinbart, um Ziele und Handlungsfelder auf Übereinstimmungen abzuklopfen.

Kraft erläuterte den Gästen die Aufgabengebiete der Wirtschaftsförderung. Die Themen Fördermittelberatungen, Mittelstand 4.0 (Digitalisierung), Fachkräfte und Standortmarketing erläuterte Kraft beispielhaft. Die Bildung von Netzwerken zwischen heimischen Wirtschaftsakteuren sei ein wichtiges Anliegen. Fachkräfteentwicklung und die Bindung gut ausgebildeter junger Menschen an den Kreis Altenkirchen sei vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung das Gebot der Stunde. Der Service für Unternehmen im Umgang mit Behörden trage oftmals zur Beschleunigung von Verfahren bei oder erleichtere den Zugang zu Fördermaßnahmen des Landes oder der Agentur für Arbeit. Das Projekt Breitbandausbau für den Kreis Altenkirchen fordere – so Kraft – immer noch ein hohes Engagement der Wirtschaftsförderung.

Zu aktuellen Fördermöglichkeiten der Arbeitsverwaltung kam es zu einem regen Austausch mit den DGB-Vertretern, die im Beirat des Jobcenters und in der Selbstverwaltung der Agentur für Arbeit vertreten sind. Die Wirtschaftsförderung wird im Hinblick auf Ausbildungsplätze für junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen die neuen Förderprogramme prüfen und soweit möglich in Ihre Beratung integrieren.



Das Handwerk – da waren sich beide Seiten einig – habe für anspruchsvolle Arbeitsstellen und die Ausbildung eine herausragende Bedeutung; Angebote und Nachfrage hätten auf diesem Feld allerdings noch Entwicklungspotenziale. Hierzu befindet sich die Wirtschaftsförderung bereits in Gesprächen, um im Bereich Handwerk aktiver als in der Vergangenheit tätig zu werden, erläuterte Kraft.

Zu „Guter Arbeit“ gehöre – so die DGB-Vertreter – nicht nur auskömmliche Bezahlung, sondern auch Gesundheit und Mitbestimmung. Insbesondere bei der Bezahlung gebe es im AK-Land – im Verhältnis zu all seinen Nachbarkreisen Verbesserungsbedarf, erklärte Bernd Becker und fügte hinzu: „Wer deutlich unter Tarif zahlt, darf sich über Auspendler und mangelnde Nachfrage im Einzelhandel nicht wundern“.

„Alles hängt mit allem zusammen und beginnt manchmal schon bei der Ansiedlung von Betrieben“, stellte auch DGB-Regionsgeschäftsführer Sebastian Hebeisen fest: „Wenn die Menschen ihre Energierechnung nicht mehr zahlen können und im Alter als Grundsicherungsempfänger Sozialhilfe beim Kreis beantragen müssen, dann läuft etwas schief“.

Am Ende waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass die Wirtschaftsförderung nicht dazu da ist, Gewerkschaftsarbeit zu leisten, umgekehrt die Gewerkschaften aber sehr an einer funktionierenden Wirtschaft mit guten Arbeitsplätzen interessiert sind. Man wird den Austausch fortsetzen und sich gegenseitig an der Öffentlichkeitsarbeit beteiligen, um wechselseitig Angebote nutzen zu können.


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