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Fachkräfte für ländlichen Raum gewinnen
Fachkräftegewinnung für den ländlichen Raum und sie auch dort halten - das war das Kernthema des Wissenschaftsforums der SPD in der TTA Kirchen. Im besonderen Fokus der hochkarätig bestückten Veranstaltung standen dabei die Ingenieur- und Naturwissenschaften.
Kirchen. "Was kann Wissenschaft leisten, um Fachkräfte in den ländlichen Raum zu bringen oder junge Akademiker vor Ort zu halten?" - mit diesen Fragen beschäftigte sich die jüngste Veranstaltung des SPD-Wissenschaftsforums Rheinland-Pfalz mit Bildungs-Staatssekretär Michael Ebling und dem Leiter der Technologie Transfer Agentur (TTA), Professor Dr.-Ing. Horst Idelberger. Unter dem Titel "Fachkräftegewinnung und Produktinnovation – die TTA als starker Partner für Bildung und Wirtschaft im Norden von Rheinland-Pfalz" hatte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion und Leiterin des Wissenschaftsforums, Barbara Schleicher-Rothmund, zum wissenschafts-politischen Dialog in die Räume der TTA auf dem Kirchener Molzberg eingeladen.
Unter den Gästen konnte der hochschulpolitische Sprecher der Landtagsfraktion und Mitorganisator der Veranstaltung, Dr. Matthias Krell, MdL, unter anderem die Vizepräsidenten der Universität Koblenz-Landau, Professor Dr. Eckhard Friedrich und Professor Dr. Peter Ullrich sowie Berno Neuhoff von der Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft des Kreises und Werner Becker von der Struktur-Förderungs-Gesellschaft Kirchen begrüßen.
Staatssekretär Ebling betonte in seinem Referat die Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung, damit sich das Land wirtschaftlich weiterentwickeln und der Fachkräftebedarf gedeckt werden könne. Im besonderen Fokus stünden dabei die Ingenieur- und Naturwissenschaften. Die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen seien nicht in der Lage, eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu unterhalten. Hier könnten Netzwerke, wie sie die TTA anbietet, wichtige Unterstützung leisten. "Es darf keine Mauer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft geben", erklärte Ebling, der die Orientierung an der wirtschaftlichen Kultur einer Region als einen wichtigen Baustein nannte. Um den Westerwald zur führenden Innovationsregion der Branchen Metall und Keramik zu machen, soll als weiterer Schritt ein Technologie-Institut für Metall & Engineering (TIME) mit mehreren Standorten im Kreis entstehen. Das Land werde als Mitgesellschafter einen Anteil von 300.000 Euro sowie für die Anlaufphase rund 3,5 Millionen Euro einbringen.
Professor Idelberger stellte im Anschluss Ziele und Aktivitäten der TTA vor, die als gemeinsames Projekt der Forschungs-Transferstelle der Universität Siegen mit der Struktur-Förderungs-Gesellschaft Kirchen und der Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft des Kreises Altenkirchen betrieben wird.
Wichtigste Aufgaben seien die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie die Aus- und Weiterbildung in Kooperation mit den allgemein- und berufsbildenden Schulen des Kreises. Als ein Teilprojekt wurde im Jahr 2007 das Regionale Anwendungszentrum für Simulationstechnik ANSIT eröffnet, das im Rahmen der Brancheninitiative Metall direkt bei den Bedürfnissen innovativer Unternehmen ansetzt und diese bei der Entwicklung und Konstruktion von Maschinenbauteilen unterstützt.
Barbara Schleicher-Rothmund sprach von einer gelungenen Vernetzung mit Vorbildcharakter für Rheinland-Pfalz. Auch Staatssekretär Ebling zeigt sich angetan. Die Beteiligten hätten die Chancen erkannt, die ein solches Netzwerk für die Region biete, wenn jeder die eigenen Stärken mit einbringe.
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Foto: Informierten sich in der TTA über die Anwendungsmöglichkeiten moderner Simulationssoftware (von links) - Staatssekretär Michael Ebling, Barbara Schleicher-Rothmund, MdL, Professor Dr.-Ing. Horst Idelberger, Professor Dr. Peter Ullrich, Professor Dr. Eckhard Friedrich, MdL Dr. Matthias Krell.