Einigung bei Faurecia erzielt
Es war eng geworden bei den Faurecia-Standorten, nicht nur in Scheuerfeld. Mit einem Warnstreik in den frühen Morgenstunden in Scheuerfeld kam am Freitagabend dann die Lösung. Die viermonatigen Verhandlungen der IG Metall waren von einigen Warnstreiks begleitet worden, jetzt müssen die IG Metall-Mitglieder müssen noch zustimmen. Fakt: Es gibt mehr Geld.
Scheuerfeld/Betzdorf. Am Freitag, 2. September um 20.30 Uhr, kurz vor einem drohenden Erzwingungsstreik, konnte ein neuer Entgelttarifvertrag für Faurecia in Scheuerfeld und weiteren vier Faurecia Innenraumsystem Standorten in Deutschland in letzter Sekunde verhandelt werden.
Uwe Wallbrecher, 1. Bevollmächtigter der Geschäftsstelle Betzdorf und bundesweiter
Verhandlungsführer für die Faurecia Standorte, bewertet dieses Tarifergebnis als
zukunftsweisend für Faurecia, aber auch für alle Kontraktlogistiker, welche direkt an den
Bändern der Autobauer als Zulieferer operieren.
Das Ergebnis für alle IG Metall Mitglieder im Einzelnen: Eine Einmalzahlung von 200 Euro für die Monate Mai bis August 2016, für die Auszubildenden 100 Euro. 3,1 Prozent Entgelterhöhung ab September 2016 bis April 2017, für die Auszubildenden 50 Euro für alle Ausbildungsjahre. Weitere 2,2 Prozent Entgelterhöhung ab Mai 2017, Laufzeit bis April 2018, für alle Ausbildungsjahre ab Mai 2017 die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 30 Euro. Für die Monate Februar bis April 2018 eine Einmalzahlung für alle von 150 Euro, für die Auszubildenden 75 Euro.
Nach harten viermonatigen Verhandlungen, die begleitet waren von drei Warnstreiks bei
Faurecia in Köln, zwei Warnstreiks bei Faurecia in Böblingen und einem Warnstreik bei
Faurecia in Scheuerfeld konnte dieses Tarifergebnis, welches insgesamt 0,5 Prozent über dem der Metall und Elektroindustrie im Ergebnis liegt, durchgesetzt werden. „Genau das war der Wille unserer Mitglieder“, so Uwe Wallbrecher, der die Lücke zwischen den Entgelten von Faurecia im Verhältnis zu anderen Zulieferern in Rahmen der Wertschöpfungskette der Automobilindustrie weiter scharf kritisiert. „Wir sind ein Stück nach vorne gekommen und daran muss in Zukunft weiter und konsequent gearbeitet werden!“, so Wallbrecher.
Die IG Metall-Mitglieder in den Standorten Köln, Scheuerfeld, Hagenbach, Saarlouis und
Böblingen werden vom 6. bis zum 8. September in einem geheimen Votum über die Annahme
dieses Ergebnisses abstimmen. Erst dann gilt das Verhandlungsergebnis als angenommen,
erklärt Uwe Wallbrecher weiter.
Uwe Wallbrecher bedankt sich für die Unterstützung bei allen fünf betroffenen IG Metall
Geschäftsstellen, den betrieblichen Akteuren, der IG Metall Bezirksleitung Mitte und dem
Vorstand der IG Metall. Ohne die solidarische Unterstützung wäre dieses Ergebnis niemals
möglich gewesen. „Der Arbeitskampf konnte in letzter Minute verhindert werden“, so Uwe
Zabel von der IG Metall Bezirksleitung Mitte, der als zentraler Arbeitskampfleiter bestimmt wurde und das Arbeitskampfkonzept mit Uwe Wallbrecher ausgearbeitet hat. Dieses liegt nun abrufbereit in der Schublade und muss für die Zukunft nicht mehr neu erfunden werden, meint Uwe Zabel.
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