Antragsverfahren für Milcherzeuger startet
Für die Beihilferegelung zur Mengenreduzierung auf dem Milchmarkt werden EU-weit 150 Millionen Euro ausschließlich aus dem EU-Haushalt bereitgestellt. Je Kilogramm freiwillig reduzierter Milchanlieferungsmenge werden 14 Cent an Beihilfe gewährt. Die Antragstellung für den ersten vorgesehenen Reduktions- und somit Förderzeitraum (IV. Quartal 2016) hat bis zum 21. September bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) zu erfolgen.
Region. Die EU-Kommission wird am 11. September die erforderlichen Rechtsvorschriften für das 2. Hilfspaket In Kraft setzen, mit dem auch das Antragsverfahren für eine Beihilfe geregelt wird, die an eine freiwillige Mengenreduzierung des Angebots an Milch auf dem Markt gebunden ist. Zuständig für dieses Antragsverfahren sind in Deutschland die Länder. In Rheinland-Pfalz wird das Verfahren vom DLR Mosel in Zusammenarbeit mit den anderen DLR durchgeführt.
1. Das Beihilfeverfahren besteht aus zwei Anträgen:
a) dem Beihilfeantrag, der vor dem relevanten Reduktionszeitraum und
b) dem Zahlungsantrag, der nach dem entsprechenden Reduktionszeitraum zu stellen ist.
2. Es ist kein Windhundverfahren vorgesehen. Alle fristgerecht eingegangenen Anträge eines Reduktionszeitraumes werden gleichermaßen berücksichtigt.
3. Antragsberechtigt sind Milcherzeuger, die mindestens bis einschließlich Juli 2016 Milch erzeugt und an einen Erstaufkäufer (z. B. Molkerei, Erzeugerzusammenschluss) verkauft haben. Milcherzeuger, die ausschließlich Direktvermarktung betreiben oder bis einschließlich Juli 2016 betrieben haben, sind somit nicht antragsberechtigt.
4. Für diese Beihilfemaßnahme werden 150 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt
bereitgestellt. Es werden pro Kilogramm weniger produzierter Milch 14 Cent gewährt. Bei einer Überzeichnung dieses Budgets werden die beantragten und bewilligten Reduktionsmengen entsprechend anteilig gekürzt. Eine Mitteilung darüber soll vor Beginn des betreffenden Reduktionszeitraums erfolgen.
5. Eine Antragstellung ist für einen der vier Reduktionszeiträume möglich:
1. Reduktionszeitraum: Oktober 2016 bis Dezember 2016
2. Reduktionszeitraum: November 2016 bis Januar 2017
3. Reduktionszeitraum: Dezember 2016 bis Februar 2017
4. Reduktionszeitraum: Januar 2017 bis März 2017
Wer einen Beihilfeantrag für den 1. Reduktionszeitraum gestellt hat, kann ggf. für den 4. Reduktionszeitraum noch einen Antrag stellen.
6. Für die Ermittlung der erforderlichen freiwilligen Mengenreduzierung sind entsprechende Referenzzeiträume heranzuziehen, das heißt für den
1. Reduktionszeitraum: => Oktober 2015 bis Dezember 2015
2. Reduktionszeitraum: => November 2015 bis Januar 2016
3. Reduktionszeitraum: => Dezember 2015 bis Februar 2016
4. Reduktionszeitraum: => Januar 2016 bis März 2016
Sofern nach erfolgter Antragsstellung für einen Reduktionszeitraum die zur Verfügung stehenden EU-Mittel vollständig gebunden sind, entfällt die Möglichkeit einer Antragstellung für die noch verbleibenden Reduktionszeiträume. Es ist daher nicht auszuschließen, dass das Beihilfeverfahren schon nach der 1. Reduktionsperiode abgeschlossen ist.
7. Im Beihilfeantrag sind die veräußerten Mengen im Referenzeitraum und die geplante Vermarktungsmenge (Erstaufkäufer) im Reduktionszeitraum in kg (nicht fettkorrigiert) anzugeben. Daraus ergibt sich die freiwillige Milchreduktion/Antragsmenge. Diese muss mindestens 1.500 Kilogramm und kann maximal 50 Prozent der veräußerten Mengen im Referenzzeitraum betragen.
Stellenanzeige
MFA oder MTA für die Funktionsdiagnostik (m/w/d) HTZ gGmbH |
Was ist zu beachten bei der Teilnahme an der 1. Reduktionsperiode – Antragsfrist 21. September – Stand 30. August:
1. Stellung des Beihilfeantrags
Das Herkunfts- und Informationssystem Tier – HIT – wird von allen milchviehhaltenden Betrieben genutzt. Die Antragstellung erfolgt Online über die HIT-Datenbank. Entsprechende Vorbereitungen laufen derzeit. Ab dem 12. September 2016 soll die Online-Antragstellung möglich sein. Der Zugang erfolgt über die bestehende HIT-Zugangsberechtigung (Betriebsnummer und PIN). Die erforderlichen Nachweise (siehe 3.) sind der zuständigen Stelle schriftlich und fristgerecht mit einem entsprechenden unterschriebenen Formular einzureichen – einer Art komprimiertem Antrag – den das Online-Programm nach erfolgter Antragstellung bzw. Dateneingabe als Ausdruck zur Verfügung stellt. Bei technischen Problemen kann eine Vor-Ort-Eingabe an jedem DLR in Rheinland-Pfalz erfolgen.
2. Antragsfrist
Das ausgedruckte und unterschriebene Antragsformular (siehe auch unter III.1) ist einschließlich der erforderlichen Nachweise bei einem DLR bis zum 21. September 2016, 12 Uhr (Ausschlussfrist), einzureichen. Es ist zu beachten, dass die Vorlage des unterschriebenen Datenträgerbegleitzettels mit den Nachweisen zur Einhaltung der Frist erforderlich ist.
3. Erforderliche Nachweise für die Antragstellung bis zum 21. September 2016, 12 Uhr
a) Nachweis, dass der Antragsteller bis einschließlich Juli 2016 Milchproduzent war und Milch an einen oder mehrere Erstaufkäufer veräußert hat (Milchabrechnungen, ggf. Bescheinigung durch den Erstaufkäufer - dafür wird ein bundesweit einheitliches Formular
erstellt).
b) Nachweise des Milchverkaufs durch den Antragsteller an Erstaufkäufer für die Monate Oktober 2015, November 2015, Dezember 2015 (Milchabrechnung, ggf. Bescheinigung durch den/die Erstaufkäufer).
TIPP: Auf Grund der Kurzfristigkeit des Antragsverfahrens für die 1. Reduktionsperiode wird dringend empfohlen, schon frühzeitig diese Nachweise für die Antragstellung bereitzustellen bzw. zu beschaffen.
Sofern die PIN für den Zugang bei HIT nicht mehr bekannt ist, wenden Sie sich bitte an den Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz. Die PIN ist für die Autorisierung zwingend erforderlich – auch bei der Vor-Ort-Eingabe!
4. Stellung des Antrags auf Auszahlung
Der Antrag auf Auszahlung ist nach der Beendigung des Reduktionszeitraums beim DLR Mosel bzw. den Außenstellen zu stellen. Es ist vorgesehen, auch dieses Antragsverfahren über HIT online umzusetzen.