Schülerzahlen an der BBS Wissen entgegen Prognosen gestiegen
Die aktuelle Unterrichtssituation an der Berufsbildenden Schule Wissen stand im Mittelpunkt eines Informationsaustauschs zwischen BBS-Schulleiter Reinhold Krämer und dem heimischen Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner. Die Schülerzahlen sind gestiegen die Zahl der Lehrkräfte nicht.
Wissen. Die Lehrerversorgung wenige Wochen nach dem Start ins neue Schuljahr sei wegen Pensionierungen und einiger Krankheitsfälle noch angespannt, gestand Krämer. Dazu müsse man den Anstieg der Schülerzahlen im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) berücksichtigen, denn diese seien entgegen den Prognosen nicht gesunken. Mit Ursache sei aber auch die Zunahme an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund aufgrund der Flüchtlingssituation, für die eigenständige Klassen gebildet werden mussten. In diesem Zusammenhang äußerte der Schulleiter die Bitte über einen Quereinstieg für BWL-Kräfte ins Lehramt nachzudenken. Hier gäbe es einen Bedarf. Zudem warb er darum, die Ausbildung für Lehrkräfte für den fachpraktischen Unterricht wieder einzuführen. Thorsten Wehner erkannte hier raschen Handlungsbedarf und versprach die Problematik mit nach Mainz zu nehmen.
Für den Bereich „Duale Ausbildung“ konnte der Schulleiter ebenfalls leicht gestiegene Schülerzahlen vermelden. Krämer fand in diesem Zusammenhang lobende Worte für die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, die der BBS Wissen „freie Hand“ für die Einrichtung einer Berufsschulklasse für Berufskraftfahrer zum neuen Schuljahr gelassen hatte.
Krämer wies beim Stichwort BVJ auf eine Besonderheit hin. So konnte man in Wissen, als einzige berufsbildende Schule im nördlichen Rheinland-Pfalz, den Bildungsgang „BVJ-Inklusion“ erneut im Schuljahr 2016/17 einrichten. Hier lernen Schwerpunktschülerinnen und –schüler sowie Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche und motorische Entwicklung gemeinsam.
Zum Schluss kam Wehner noch einmal auf das Thema Flüchtlinge zu sprechen. Gerade im Bereich Wissen sei der Anteil unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge besonders hoch. Diese wachsende Schülergruppe verlange von der Schule besonderes Engagement. Die Organisation dieser Sprachenklassen vor Ort sei von der Aufsichtsbehörde besonders gewürdigt und als „Best-Practice-Beispiel“ anderen Schulen zur Verfügung gestellt worden, erklärte Krämer. Allerdings wünsche sich Krämer weniger bürokratische Hürden für die Einstellung der Sprachförderlehrkräfte. „Um unnötige Reibungsverluste zu vermeiden, müssen wir flexible Lösungen finden“, bestätigte Wehner.
Der SPD-Politiker, der auch stellvertretendes Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags ist, unterstreicht die Bedeutung seiner regelmäßigen Hintergrundgespräche mit den Schulleitungen. Die praktischen Erfahrungen vor Ort seien immer wichtige Impulsgeber für seine bildungspolitische Arbeit in Mainz, so der Parlamentarier.
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