Countdown für Premiere von Musical!Kultur Daaden
Am Freitag, 7. Oktober, 20 Uhr hebt sich der Vorhang für die neue Inszenierung "Natürlich blond - das Musical". Rund 200 ehrenamtliche Mitwirkende von Musical!Kultur Daaden fiebern der Premiere und den weiteren Aufführungen entgegen. Gewaltige Technik hielt Einzug ins Apollo-Theater.
Daaden/Siegen. Punkt Mitternacht hält der erste LKW vor dem Apollo-Theater Siegen, drei weitere werden in der Nacht und am nächsten Morgen folgen. Das Team der Nachtschicht wartet darauf, mit dem Ausladen beginnen zu können – noch sehen alle fit aus, doch in kluger Voraussicht läuft schon die Kaffeemaschine. Von jetzt an sind knapp 36 Stunden Zeit, um im schweißtreibender Arbeit die Licht- und Tontechnik zu installieren, die Kulisse aufzubauen, den Orchestergraben einzurichten und viele andere Dinge zu erledigen – dann beginnen Soundcheck, Proben und Feinschliff für "Natürlich blond – das Musical“.
Bis zur Premiere am Freitag, 7. Oktober, 20 Uhr, gibt es noch viel zu tun. Was professionell anmutet, ist eigentlich Hobby. Hier sind keine hauptberuflichen Theaterleute am Werk, sondern die etwa 200 Ehrenamtlichen von Musical!Kultur Daaden.
Aber unter ihnen finden sich dann doch einige Profis, die hier in ihrer Freizeit genau das tun, womit sie auch ihr Geld verdienen – und die den hohen Aufwand bei Bühne und Technik erst möglich machen. Einer von ihnen ist Frank Martini aus Frankfurt, der im Verein das Ressort Technik leitet. Gemeinsam mit seinem Team, dem Ressort Kulisse und einigen Mitarbeitern des Apollo-Theaters bereitet er die Shows vor. Dabei gilt es, nebenbei noch helfende Hände von Freiwilligen zu koordinieren, die von Theaterlicht, Mischpulten und Kulissenbauten eigentlich gar keine Ahnung haben.
"Endlich geht's los", ist immer wieder zu hören. Anderthalb Jahre dauern die Planungen und Proben für die insgesamt 13 Shows schon. Jetzt freuen sich alle auf die beiden Wochen im Theater, das dann für die Mitwirkenden zum Wohnzimmer wird. Dass sie in dieser Zeit mit ziemlich wenig Schlaf auskommen müssen, nehmen sie gerne in Kauf.
Über allem schwebt schon eine Besonderheit, die bereits Tage zuvor gebaut wurde: Eine Plattform, zwölf Meter lang und drei Meter breit, zwei Tonnen schwer. Als zweite Bühnenebene kann sie aus dem Schnürboden nach unten gefahren werden, dient dem Ensemble als Tanzfläche oder integriert sich in Bühnenbilder. Etwas vergleichbares hat es im Apollo-Theater Siegen noch nicht gegeben. An acht Punktzügen hängt das Konstrukt. Um diese Züge für die ungewohnte Belastung entsprechend zu programmieren, kamen extra Experten der Herstellerfirma ins Theater nach Siegen.
Für den Bau der Kulissen zeichnet Christian Simon aus Scheuerfeld verantwortlich. Für ihn ist besonders, dass es diesmal statt der klassischen Bühnenwände mehr flexible Kulissenteile gibt. Zum Beispiel gibt es zwei große Treppenelemente, die mal Teil eines Hörsaals an der Harvard University, mal Gerichtssaal sein können. Um das Licht kümmert sich Stefan Rausch aus Wissen. Er hat in einem speziellen Computerprogramm die Bühne des Apollo-Theaters virtuell erstellt und damit schon längst begonnen, ein Lichtkonzept zu erarbeiten und zu programmieren. 78 sogenannte Moving-Lights, 200 herkömmliche Scheinwerfer und 50 LED-Scheinwerfer setzt Musical!Kultur ein.
Damit Musik und Gesang dann auch in bestmöglicher Tonqualität beim Publikum ankommen, ist Ralph Kipping als Leiter der Tontechnik mit seinem Team im Einsatz. Diesmal steht der Chor nicht im Orchestergraben, sondern in einem separaten Raum. Dadurch nehmen die Mikrofone tatsächlich nur den Chorgesang auf und nicht zusätzlich noch Musik aus dem Orchester. Den zusätzlichen Platz im Graben haben die Tontechniker genutzt, um für laute Instrumente wie Trompete oder Schlagzeug eine Schallkabine zu bauen, die dann ebenfalls nur über ihre eigenen Mikrofone und nicht über die der leiseren Instrumente aufgenommen werden.
Tickets für die Shows vom 7. bis 17. Oktober gibt es online unter www.musicalkultur.de.
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