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"Solidarität geht" - na klar
60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren trotz widrigen Wetters beim Hungermarsch zugunsten des Misereor-Projektes "Dori" in Burkina Faso in der Natur unterwegs - erstmals auch mit Teilnehmern aus den Pfarrgemeinden Buchholz und Windhagen.
Oberlahr. Beginn der Sommerzeit, eine morgendliche Temperatur von nur wenigen Plusgraden und widriges Schauerwetter auch in der Verbandsgemeinde Asbach. Dennoch fanden sich rund 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Gebiet des Bistums Trier in Neustadt-Oberetscheid zur Misereor-Aktion "Solidarität geht" ein. Im ehemaligen Pfarrverband Asbach/Oberlahr mit den Pfarreien Asbach, Ehrenstein, Limbach und Oberlahr gehört die Teilnahme am Hungermarsch bereits zu einer Tradition. Seit dem 1. Januar dieses Jahres gehören auch die Pfarrgemeinden Buchholz und Windhagen zu dem Pfarrverband, der seit kurzem den Namen "Rheinischer Westerwald" trägt. Damit nahmen bei der diesjährigen Aktion erstmals auch Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Pfarrgemeinden St. Pantaleon und St. Bartholomäus an der Solidaritätsaktion teil. Für jeden sichtbar trugen zwei Kinder das Aktionsbanner und führten mit forschem Schritt die Wegstrecke an. Diese führte durch die sogenannte "Prangenberger Mark" über die kleine Brücke des Pfaffenbachs, vorbei am Leyer Köppchen nahe der Kirchwies und weiter entlang des Stockhausener Baches. Weiter ging es über einen Teil des alten Kirchweges, den die Kirchbesucher früher zu Fuß von Stockhausen gingen und durch die Lärchenstraße in den Innerort von Windhagen. Nach etwas mehr als 5 km Wegstrecke war Ziel dann die Pfarrkirche. Pfarrvikar Ulrich Olzem zelebrierte am 5. Fastensonntag im voll gefüllten Gotteshaus. Musikalisch gestaltet wurde die Messe vom Jugendchor Buchholz. Gemeindereferentin Rita Germscheid stellte den Gottesdienstbesuchern das Misereor-Projekt "Dori" in Burkina Faso in der Sahelzone von Westafrika vor, dass in diesem Jahr durch die Spenden- bzw. Sponsorengelder des Solidaritätsmarsches unterstützt wird. Im sogenannten drittärmsten Land der Welt sind die Christen mit 25Prozent in der Minderheit. 50 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, der Rest traditionelle afrikanische Religionen . Dori mit seinen rund 700.000 Einwohner umfaßt ein Gebiet von der Größe Hessens. Mit der Hilfe von Misereor wird dort gemeinsam die Schöpfung mit dem Projekt "Christen und Muslime schaffen gemeinsam einen Garten Eden" bewahrt. Christen und Muslime haben die "Union Fraternelle des Croyants de Dori" (UFC), die "Geschwisterliche Vereinigung der Gläubigen von Dori" gegründet, aus der Erfahrung, dass nur gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen Dürre und Hunger den gewünschten Erfolg bringen. Dabei heißt es für die Bewohner "Getrennt beten- gemeinsam arbeiten". Der größte Erfolg in Dori liegt wohl darin, dass Frauen und Männer von zwei Religionen, die sich in anderen Weltregionen abweisend oder sogar feindlich gegenüberstehen, gemeinsam versuchen, ihre Probleme zu lösen. Für die Bewohner besteht inzwischen auch die berechtigte Hoffnung, der Wüste Einhalt zu gebieten und damit keine Hungerzeiten mehr mitmachen zu müssen. Wasser heißt Leben. Dieses wurde im Gottesdienst auch von der Gemeindereferentin, die in ihrer Ansprache auch alttestamentalische Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Muslimen unter anderem über Abraham und seinen Sohn Ismael in Erinnerung rief, beispielhaft unter Mitwirkung der Kinder dokumentiert. Kinder brachten auch symbolisch Rosinen und Saatkörner zum Altar, die nach dem Gottesdienst von Besuchern gekostet werden konnten. Im Pfarrheim konnten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Solidaritäts-Marsches dann noch stärken und weiter miteinander unterhalten. Die Aktion "Solidarität geht" - war in 2009 im Pfarreienverband "Rheinischer Westerwald" wieder mehr als ein Wandertag für einen guten Zweck, sondern ein Stückchen mehr, die Welt in kleinen Schritten besser zu machen. Außerdem bietet die Aktion die Möglichkeit, im Pfarrverband weiter zusammenzuwachsen.
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