Größte Grundschule im Kreis bewegte wahre Massen
Mit einem riesigen Besucherzustrom und einem mindestens ebenso riesigen Programm hat die Grundschule Hamm) den 20. Geburtstag ihres Schulgebäudes gefeiert. Dass dies eine Massenveranstaltung wurde, ist kein Wunder: Die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule ist mit rund 400 Kindern die größte Grundschule im Kreis.
Hamm. Wenn man das nicht Groß-Event oder sogar Massenbewegung nennt! Ein Mammut-Programm und ein riesiger Besucherandrang prägten das jüngste Schulfest der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Grundschule Hamm. Eigentlich kein Wunder: Es ist die größte Grundschule im Kreis Altenkirchen. Wenn die meisten der fast 400 Kinder erscheinen und ihre Geschwister, Väter, Mütter, Groß- und Stiefeltern, Patentanten und Freunde mitbringen, dann kommt schon einiges zusammen.
Und weil gleichzeitig der 20. Geburtstag des Schulgebäudes in der Martin-Luther-Straße begangen wurde, ließen sich auch noch der damalige Architekt, der Bürgermeister, frühere Lehrer und Rektoren, Ratsmitglieder, Ortsbürgermeister und weitere örtliche „Promis“ das Mitfeiern nicht nehmen.
Rektorin Julia Fuchs sah von der Bühne aus mit gemischten Gefühlen auf den Schulhof: „Pünktlich“ zum Festbeginn hatte es angefangen zu regnen. Letztlich aber überwog ihre Freude über die dennoch so zahlreichen Gäste und vor allem über die vielen Lehrerinnen, Eltern und weiteren Helfer, die sich nicht verdrießen ließen, das Programm trotz Regen professionell abzuspulen.
Der Schulchor, unterstützt vom Chor der Lehrkräfte und Vater Jörg Brück an der Gitarre, eröffnete den Reigen mit einem mehrstimmigen „Wir begrüßen euch alle“, während rundum die ersten Stände öffneten. Pizza, Würstchen mit und ohne Schweinefleisch, Kuchen, ein internationales Buffet, ja sogar Cocktails waren für den Magen geboten und zur Unterhaltung Bonbonwurfmaschine, Bastel- und Verkaufsstände, Bobbycar-Rennen, Hüpfburg, Torwand, Dosenwurf, Klötzchen-Umspritzen, Werk- und Kunstausstellungen, Kinderschminken, Entenangeln, und, und, und aufgebaut.
Auf der Bühne gaben sich die Attraktionen von der Trash-Drum-Truppe bis zur Bauchtanz-AG genauso die „Klinke“ in die Hand.
Die Schulleiterin ließ in ihrer Begrüßungsrede kein schlechtes Wort über die heute oft gescholtene Bildungslandschaft fallen, sondern war im Gegenteil voll des Lobes. Die Schulgemeinschaft, die Beteiligung der Eltern, die Integration von Kindern mit Handicap und von Kindern mit ausländischen Wurzeln, das Engagement der Verbandsgemeinde als Schulträger: In Hamm ist laut Julia Fuchs die Welt noch in Ordnung. „Wir gehen hier alle gern zu Schule“, stellte sie fest.
Der Eindruck, dass die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule dem Namen des Genossenschaftsgründers bei Gemeinsinn und Solidarität alle Ehre macht, unterstrich auch Bürgermeister Rainer Buttstedt. Den Aufgaben der Integration und Integration folge die Schwerpunktschule außerdem „herrlich unaufgeregt“. Buttstedt machte das Publikum auch auf den Zustand des Schulgebäudes aufmerksam, dem man sein Alter wahrlich nicht ansieht.
Nach einem Gespräch mit dem Architekten des Schulbaus, Hans-Georg Brass, der sich ebenfalls unter den Gästen befand, erinnerte der Bürgermeister an zwei Dinge, mit denen die Raiffeisen-Schule Hamm eine regionale Alleinstellung erlangte: Planer Brass erhielt seinerzeit den Architekturpreis des Landes für das Projekt, und – man höre und staune – die veranschlagten Kosten wurden um 1 Million Mark unterschritten. „Dabei hatte die Aufsichtsbehörde uns sogar noch gewarnt, dass unsere Kostenschätzung an der untersten Grenze liege“, erinnerte sich der Bürgermeister nicht ohne Stolz.
Damals – die ersten düsteren Szenarien zum demografischen Wandel machten die Runde – hätte man sich nicht träumen lassen, dass die Schule heute aus allen Nähten platzt. Rektorin Fuchs liebäugelt mit einem Anbau und zeigte die Veränderungen bei einem Rundgang mit dem Bürgermeister, dem Architekten und den früheren Schulleiterin auf.
Dabei wurde auch klar, dass „unaufgeregt“ die richtige Bezeichnung für den Umgang der Schule mit Kindern aus anderen Kulturkreisen ist. Nach den Umständen gefragt, zögert Julia Fuchs einen Moment. Nicht etwa, weil sie überlegen muss, was sie in dieser Runde sagen darf, sondern weil ihr spontan nichts zu sagen einfällt. Die Kinder von Flüchtlingen, von türkischen oder sonstigen „Nicht-Eingeborenen“ gehören einfach dazu und sind keine Gruppe, die besondere Überlegungen erfordert.
Eines war allerdings weithin sichtbar eine Besonderheit der erwähnten Bevölkerungsgruppe: Das Buffet der türkischen Frauen sah – nicht geschmeichelt – am verlockendsten aus….
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