Kultur |
Für Vereinsfahne gesungen
Die Chöre der beiden Berggemeinden Bitzen und Forst tragen mit dazu bei, dass Traditionen fortgeführt und Heimatgeschichte erhalten bleibt. Mit einem gemeinsamen Benefiz-Frühschoppen legten sie einen ersten finanziellen Grundstock für die Restaurierung der Vereinsfahne des ehemaligen Knappenchores der Grube "St. Andreas".
Bitzen/Forst. Einen ersten finanziellen Grundstock für die dringend erforderliche Restaurierung der Vereinsfahne des ehemaligen Knappenchores der Grube "St. Andreas" legten der MGV Dünebusch, der Frauenchor Forst und der MGV "Glück Auf" Forst mit einem gemeinsamen Benefiz-Frühschoppen. An der über 100 Jahre alten Knappenchorfahne, die im Foyer des St.-Andreas-Hauses zu sehen ist, hat der "Zahn der Zeit" genagt. Eine Restaurierung ist daher mehr als erforderlich und soll das Schmuckstück für die Zukunft erhalten bleiben, unumgänglich. Auch in der heutigen Zeit regt die Fahne, die im Rahmen der Einweihung des St.-Andreas-Hauses vor knapp 25 Jahren wieder nach Bitzen zurückkehrte, nicht nur zum Nachdenken an, sondern erinnert gleichermaßen an das karge Auskommen der ehemaligen Bergleute und das Leben auf dem "Berg" vor über einem Jahrhundert. Die Erzgrube "St. Andreas" hatte in ihrer Blütezeit über 500 Beschäftigte. Die Idee zum gemeinsamen Frühschoppen hatte der MGV Dünebusch, der tags zuvor den Delegiertentag des Kreischorverbandes Altenkirchen im Mehrzweckgebäude durchführte. Die Halle war eingeräumt und bot somit alle Voraussetzungen. Inge Rabbich vom Frauenchor Forst, Wolfgang Steinhauer (MGV "Glück Auf" Forst) und Peter Hausmann (MGV Dünebusch) eröffneten den Benefiz-Frühschoppen. Ortsbürgermeister Jürgen Mai (Forst) hieß die Gäste auch im Namen seines Bitzener Amtskollegen Armin Weigel willkommen, unter ihnen auch den Altbürgermeister und heutigen Ehrenbürger der Gemeinde Bitzen, Helmut Hörster, Christine Wendel vom Kreischorverband Altenkirchen und Bürgermeister Rainer Buttstedt. Der verhinderte Altbürgermeister Heinz Rötzel (Forst) hatte Grüße übermitteln lassen. Mai sprach den Chören einen aufrichtigen Dank im Namen der beiden Gemeinden für die Initiative zur Restaurierung der Fahne und damit den Erhalt eines aussagekräftigen "Stückes Heimatgeschichte" aus. Wendel übermittelte dem MGV Dünebusch, der tags zuvor den Delegiertentag des Kreischorverbandes Altenkirchen ausgerichtet hatte, einen besonderen Dank für die hervorragende Durchführung. Bürgermeister Rainer Buttstedt hatte neben lobenden Worten auch einen Briefumschlag mit Inhalt mitgebracht. Er betonte, dass der Weg in die Zukunft über die Vergangenheit führe. Auch in der heutigen schnelllebigen Zeit benötige man Symbole für die Zukunft. Dabei sei es wichtig, sich zurück zu besinnen, woher man kommt.
Auf sehr originelle Art leistete der TuS "Germania" Bitzen einen finanziellen Beitrag. Vorsitzender Heinz-Walter Schenk kündigte den Reinerlös aus den Platzeinnahmen des nachmittags stattfindenden A-Liga-Fußballderbys zwischen den "Germanen" und dem VfB Wissen an.
Den gesanglichen Rahmen eröffnete der MGV Dünebusch. Unter dem Dirigat von Dieter Fröhling wurden das "Bergmannslied" und "Arcobaleno" vorgetragen. Der MGV "Glück Auf" Forst (Harald Gerhards) intonierte "Schon wieder tönt’s vom Schachte her" und "Großvaters Gebiss". Den gesanglichen Abschluss gestaltete der Frauenchor Forst (Martin Machnik) mit "Ein kleines Stück Musik" und "Nehm sen Alten".
Alle drei Chöre erhielten verdienten Beifall für die gelungenen Liedvorträge. Mit einigen "Wehwehchen" und teilweise "gesundheitsschädigenden Verrenkungen" trat das "Alte-Schachtel-Ballett" (Erika Arndt, Gerda Nelles, Annelie Roth, Bärbel Baumann, Renate Freischlader, Inge Rabbich) unter dem Motto "Mir sin et ahl, ahl, Schachtelballett" auf. Während des Vortrages wurde dann schnell klar, dass die Tänzerinnen doch "noch jong sin und noch Schwung" haben. Die sechs Sängerinnen des Frauenchores Forst überstanden die tänzerischen Einlagen glänzend; "rockten" sie im abschließenden Vers doch fast ab. Stimmung und gute Laune waren fortan weiterhin Trumpf. Dazu trug auch Alleinunterhalter Eddi Stinner mit seiner Musik bei. Der Tradition auf dem "Berg" entsprechend wurde fröhlich gefeiert. Dabei kam auch der Gedankenaustausch nicht zu kurz. (rö)
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Im Fahnenständer ist noch Platz für die Knappenchorfahne. Die Fahnen des TuS Bitzen, MGV Dünebusch und des MGV "Glück Auf" Forst begleiteten die Festlichkeiten. Auf dem Foto (von links): Ehrenbürger Helmut Hörster, die beiden Ortsbürgermeister Armin Weigel und Jürgen Mai, sowie Bürgermeister Rainer Buttstedt. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel
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