Westerwälder Opernbus war ein grandioser Erfolg
Zwei Tage war der Westerwälder-Opernbus auf Tour im Landkreis Altenkirchen und die Initiatoren zogen ein positives Fazit. Die Oper und den klassischen Gesang den Menschen näher bringen, das war der Grundgedanke hinter dem Projekt „Westerwälder-Opernbus“. Die Menschen an den Aufführungsorten in ganz unterschiedlichen Zahlen waren restlos begeistert.
Kreisgebiet. Initiiert worden war der Westerälder-Opernbus" von dem Ehepaar Sigrid Rosenberg-Schumacher und Heinz-Günter Schumacher aus Eichelhardt. Der Opernbus startete seine Rundreise am Samstagvormittag in Horhausen und fuhr danach die Orte Flammersfeld, Altenkirchen, Hamm und Wissen an. Sonntag ging die Reise in Betzdorf los, über Kirchen ging es nach Herdorf, Daaden und Gebhardshain.
Die vier jungen Akteure, zwei Sängerinnen und zwei Sänger wurden mit Klavier begleitet. Sie hatten im Vorfeld der Tour eine grobe Liedauswahl getroffen, die sich aber keineswegs an allen zehn Stationen wiederholte. Bei ihren Auftritten in Kirchen boten sie ihrem Publikum mehr Oratorien, im Hüttenhaus in Herdorf waren es hingegen Arien aus verschiedenen Opern. Das schöne Wetter am Sonntag hätte eigentlich dazu eingeladen, unter freiem Himmel zu singen, so wie an anderen Orten auch. Doch hier wollten die Akteure gerne einmal das Flair des traditionsreichen Hüttenhauses genießen und waren davon auch recht angetan.
Die Sängerinnen waren die Sopranistin Florentine Schumacher, die Mezzosopranistin Sophia de Otero, der Bariton Nicolas Schouler und der Tenor Tae Hwan Yun. Alle vier studieren an ganz verschiedenen Hochschulen. Schumacher studiert im siebten Semester auf Bachelor in Frankfurt, de Otero studiert im zweiten Semester zum Master in Stuttgart, Schouler studiert ebenfalls auf Master ist im ersten Semester in Köln und Yun studiert in Mannheim im zweiten Semester auf Master. Pianist Hedayet Jonas Djeddikar ist wohnhaft in Horhausen und unterrichtet an der Hochschule in Frankfurt.
Er sei ein genialer Begleiter, berichtete Sigrid Rosenberg-Schumacher. Auf der Bühne des Hüttenhaus-Theaters startete Tae Hwan Yun die Gesangsvorführung und trug eine Arie aus der Oper „Messias“ von Händel vor. „Ich lade gern mir Gäste ein“ sang Sophia de Otero aus der Oper „Die Fledermaus“. Florentine Schumacher hatte sich aus der gleichen Oper das Stück „Spiel ich die Unschuld vom Lande „ als ihren Beitrag ausgewählt. Nicolas Schouler gab die Arie „Vision Fugitive“ aus der Oper „Herodiade“ von Massenet zum Besten. Als Zugabe sang Yun „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Oper „Land des Lächelns“.
Enttäuschend war allerdings die Tatsache, dass nur ganz wenige Zuhörer zum Hüttenhaus gekommen waren, die Begleiter des Opernbusses überwogen deutlich im Saal. Doch sowohl die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne als auch das Ehepaar Schumacher ließen sich davon nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil zog Sigrid Schumacher ein sehr positives Fazit der zweitägigen Tour. Sie hätten viel Zuspruch seitens der Zuhörer erfahren, die Menschen wären total begeistert gewesen. Man habe gemerkt, dass einige Leute ganz von der Musik erfüllt gewesen seien, teils sogar ergriffen. Eine Frau habe die Stücke für sich mitgesungen und sei zu Tränen gerührt gewesen. Die Reaktionen der Zuhörer hätten ihnen gezeigt, dass der Opernbus ankomme.
Im kommenden Jahr soll auch das „Westerwälder Opernwerk“ in Wissen wieder im Kulturwerk stattfinden und viele der Besucher vom Opernbus hätten dafür schon ihr Interesse bekundet. Die Schumachers können sich durchaus vorstellen, den Opernbus nochmals auf Tour zu schicken. Vielleicht auch mal als Plattform für ganz junge Gesangsanfänger.
Einen besonderen Dank sprechen sie Werner Krämer aus Birnbach aus, der den Transport des Klaviers auf der zweitägigen Tour übernommen hatte, ebenso dem Busunternehmen Haas aus Weyerbusch für die Beförderung aller Beteiligten. Sogar ein Filmteam hatte sich dem Opernbus angeschlossen und fuhr von Ort zu Ort hinterher. (anna)