Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises tagt in Herdorf
Wahlen zum Kreissynodalvorstand sowie die Frage nach dem reformatorischen Erbe stehen unter anderem auf der Tagesordnung der Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen am 11. und 12. November in Herdorf. Außerdem geht es um Zukunftsplanung für den Kirchenkreis.
Kreisgebiet. Ein dickes Aufgabenpaket haben die rund 70 Abgesandten aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis bei der Herbstssynode am 11./12. November in Herdorf zu bewältigen. Nach den Presbyteriumswahlen im Februar kommt nun ein „Wahlmarathon“ auf die Kreissynode zu: Die Hälfte des Kreissynodalvorstandes (KSV) und somit des Leitungsgremiums des Kirchenkreises steht zur Wahl, darunter Superintendentin, Skriba und zwei der vier Synodalältesten, ebenso alle kreiskirchlichen (synodalen) Ausschüsse und Beauftragten.
Aber auch Inhaltliches wird eine wichtige Rolle spielen. „Ich glaube – ja was eigentlich?“ Mit dem reformatorischen Erbe in einer veränderten Welt beschäftigt sich ein Schwerpunktvortrag von Pfarrer Professor Dr. Okko Herlyn (Duisburg). In seinem Vortrag wird er versuchen, die grundlegenden Erkenntnisse der Reformation in gemeinverständlicher Form darzustellen und auf ihre heutige gesellschaftliche und kirchliche Bedeutung hin auszulegen. Es soll dabei deutlich werden, dass das „reformatorische Erbe“ nicht für nostalgisches Erinnern taugt, sondern einen überaus aktuellen Impuls für eine Kirche von morgen darstellt, mit dem sich der Protestantismus couragiert in die Probleme einer veränderten Welt einzumischen hat.
Professor Herlyn war lange Jahre Pfarrer in Duisburg, später Professor für Ethik, Anthropologie und Theologie an der Evangelischen Hochschule in Bochum und Privatdozent für Praktische Theologie an der dortigen Ruhruniversität. Zahlreiche Veröffentlichungen erreichten in den letzten Jahren ein breites Publikum. Zuletzt erschien sein Buch „Was ist eigentlich evangelisch?“ Er ist zudem vielfach als Kabarettist unterwegs. Am 25. Januar 2017 wird er mit seinem Programm „Hier stehe ich, ich kann auch anders“ im Forum der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen kabarettistisch auftreten.
Angeregt von den Impulsen Herlyns will sich die Kreissynode im gerade begonnenen Jahr des Reformations- (und Kirchenkreis)-jubiläums ihrer Wurzeln erinnern und den Bogen in die Herausforderungen der Gegenwart schlagen. „Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen im Jahr 2025“ ist die Bündelung von Zukunftsplanungen überschrieben, die der Strukturausschuss anregt. Im Nachgang zu den nun anstehenden Personalentscheidungen will die Synode weiter daran arbeiten, den Kirchenkreis zukunftsfest zu gestalten. Aktuell sind es die Finanzplanungen (Weiterarbeit an der Umsetzung des Verwaltungsstrukturgesetzes) oder die nachbarschaftliche Zusammenarbeit zur gemeinsamen Fachberatung für die kirchlichen Kindertagesstätten.
Die Kreissynode muss zudem über einen neuen Ausschuss für Theologie entscheiden und die Einrichtung eines festen „Partnerschaftssonntages“. Sollen herausragende Leistungen im Evangelischen Religionsunterricht künftig jährlich mit einem „Pfarrer Theodor-Maas-Preis“ ausgezeichnet werden? Der Ausschuss für Schulfragen bittet hierzu die Kreissynode um Unterstützung.
Eröffnet wird die Kreissynode am Freitag, 11. November, 17 Uhr, mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Kirche in Herdorf. Predigen wird Pfarrerin Kirsten Galla. Bei der abendlichen Tagung der Synode im Gemeindehaus stehen die Berichte von Superintendentin Andrea Aufderheide, aus den Gemeinden, den Werken und Einrichtungen im Mittelpunkt, zudem werden sich die Kandidaten für die anstehenden Wahlen vorstellen. Am Synodensamstag, er startet um 8.30 Uhr im Gemeindehaus mit einer Andacht von Prädikantin Christel Winterkamp, gibt es um 9 Uhr das Impulsreferat von Professor Herlyn und im Anschluss die Herausforderungen einer langen Tagesordnung.
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