Über 10.000 Besucher bei der „Nacht der Technik“
Die „Nacht der Technik“ der Handwerkskammer Koblenz: Ein Infotainment-Mix bot kleinen und großen Besuchern wunderbare Möglichkeiten, modernste Technik live zu erleben, spannende Naturwissenschaften und handwerkliche Berufsfelder kennen zu lernen – und natürlich ganz viel Spaß zu haben. Diese Rechnung ging auf.
Koblenz. Punkt 14 Uhr begann am Samstag, den 5. November die „Nacht der Technik“ in den Zentren der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Bis Mitternacht drehte sich alles um angewandte Wissenschaften und Grundlagenforschung, neueste Erkenntnisse der Weltraumforschung und ganz irdische Phänomene, die informativ und unterhaltsam vermittelt werden. Dabei geht es nicht um trockene Materie, sondern Wissenszugewinn mit hohem Spaßfaktor.
„Die Mischung aus Show, Vorträgen, Experimenten und Information hat auch im elften Jahr nichts an ihrer Attraktivität verloren und konnte erneut überzeugen“, lautet das Resümee von Alexander Baden und Kurt Krautscheid, Hauptgeschäftsführer und Präsident der HwK Koblenz. „Interessierte Menschen aller Altersgruppen, die live Technik erleben und sich begeistern können, sind die beste Werbung für das Handwerk und auch für die Handwerkskammer Koblenz.“
100 Aussteller und 75 Veranstaltungen
Explodierende Fußbälle, tiefe Einblicke in ferne Galaxien und Richtung Meeresgrund, Schweißen unter Wasser, Rennwagen, die bei Spitzengeschwindigkeiten dank Unterdruck kopfüber an der Decke fahren könnten, Fußball spielende Roboter, der Nachweis von Gravitationswellen, Aliens im Rhein oder Geschichten von Piraten, Titanic & Co.: Das Programm mit seinen 75 Veranstaltungspunkten versprach Abwechslung pur. Es kam also nicht von ungefähr, dass wieder Tausende von Besuchern die mittlerweile elfte Technikmacht sehen wollten. Mehr als 100 Aussteller beteiligten sich an der „Nacht der Technik“, wobei die enge Vernetzung des Handwerks mit den Hochschulen im nördlichen Rheinland-Pfalz und führenden Technikherstellern deutlich zu spüren war.
In das Programm brachten sich Publikumslieblinge wie die Wissenschafts-Comedy-Gruppe „Die Physikanten“ ein wie auch Wissenschaftler, die in Vorträgen über ihre Arbeit im Weltraum wie auch tief unter dem Meeresspiegel berichteten. Experten aus Handwerk und Forschung informierten über künftige Energieversorgungssysteme oder selbstfahrende Autos. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren gleichermaßen von dem fasziniert, was heute möglich ist. Das Angebot war immens. Man hätte sich tagelang in den Zentren aufhalten können. „Wichtig ist es, über den populären Einstieg in die Naturwissenschaften Begeisterung für Technik zu entfachen. Wenn das gelingt, landet so mancher beim Handwerk“, so Friedhelm Fischer, Leiter des Metall- und Technologiezentrums und Technologieberater Rolf Müller.
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Hauptziel der „Nacht der Technik“ ist es, für die rund 130 Handwerksberufe zu werben. Denn oft wird das Handwerk im Volksmund immer noch mit den Berufen im Bauhauptgewerbe gleichgesetzt. Die konnte man in der Techniknacht neben anderen klassischen Handwerksberufen zwar auch ausprobieren, doch lag der eigentliche Schwerpunkt auf den technischen Innovationen. Unter anderem fiel auf, dass das Thema Robotik eine ganz besondere Rolle spielte. Die Technische Hochschule Bingen ließ zum Beispiel Roboter gegeneinander Fußball spielen, während das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) demonstrierte, dass Roboter inzwischen in Katastrophenfällen in der Lage sind, Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Robotik als Schwerpunkt
Der Vortrag von Ulrich Eberl gehörte zu den Begehrtesten der Techniknacht. Der promovierte Wissenschaftsautor präsentierte einen Roboter, der nicht nur auf Fragen antworten, sondern sich auch passend zur Musik bewegen konnte. Die Ausführungen, die dann folgten, dürften so manchen beunruhigen. Denn Roboter können längst lesen und Bilder interpretieren. Und sie können Dinge unterscheiden und sogar Emotionen erkennen. Die Fortschritte werden rasant bleiben, weil Hard- und Softwareleistungen immer besser werden. So wird ein Rechner im Jahr 2040 Informationen rund 10.000-mal schneller verarbeiten können als heute. Das bedeutet: Roboter werden sich schon bald ihre benötigten Kenntnisse selbst aus dem Internet ziehen können und damit ganze Berufe ersetzen – zum Beispiel im Büro.
Es werden aber immer noch die Menschen sein, die den Maschinen die wichtigsten Fähigkeiten beibringen. Auch in der Zukunft werden es Handwerker sein, die die ferngesteuerten Geräte warten und reparieren. Die Besten von Ihnen werden sich über ein Duales Studium zu Ingenieuren weiterqualifizieren. Diese Tatsache erklärt auch die starke Präsenz der Hochschulen im Land in der Nacht der Technik. Denn es bleibt viel zu tun. Trotz der vielen Fortschritte steht vieles noch ganz am Anfang. Es wird auch die Aufgabe von Praktikern mit handwerklichem Hintergrund sein, neue Dimensionen zu eröffnen.
Fazit: Der Infotainment-Mix bot kleinen und großen Besuchern wunderbare Möglichkeiten, in einer Nacht modernste Technik live zu erleben, spannende Naturwissenschaften und handwerkliche Berufsfelder kennen zu lernen – und natürlich ganz viel Spaß zu haben. Die Publikumsreaktionen zeigten, dass diese Rechnung aufging.
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