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Musikereignis auf höchstem Niveau
Ein Musikereignis auf höchstem Niveau erlebten 650 Besucher in der ausverkauften Betzdorfer Stadthalle. Nach über drei Stunden endete das von vielen mit Spannung erwartete Konzert "Rebellen, Revolutionäre und Reformer" mit "Standing Ovations" des begeisterten Publikums. Gleich drei Formationen gaben Einblicke in ihr Können: Das Auswahlorchester des Kreises Altenkirchen unter der Leitung von Oberstleutnant Walter Ratzek, die Philharmonie Südwestfalen unter der Leitung von Russell N. Harris und Musical!Kultur aus Daaden.

Betzdorf/Kreis Altenkirchen. In seinem Grußwort zum Super-Konzert in der Betzdorfer Stadthalle hieß Markus Keggenhoff, Vorsitzender des Kreismusikverbandes Altenkirchen, die Gäste und Ehrengäste willkommen, darunter Landrat Michael Lieber, die Bundes- und Landtagsabgeordneten Sabine Bätzing, Dr. Matthias Krell, Thorsten Wehner und Dr. Josef Rosenbauer, Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato sowie viele Bürgermeister aus dem Kreis Altenkirchen.
Musikalisch eröffnet wurde der erste Teil des grandiosen Konzerts vom Auswahlorchester des Kreises mit dem dritten Satz der von Hector Berlioz komponierten "Grande Symphone funebre et triomphale". Dazu stürmte ein "echter" Fronzose die Bühne und erläuterte zusammen mit Walter Ratzek das Werk. Das Stück wurde zehn Jahre nach der französischen Revolution komponiert und passte daher ideal in das Programm.
Nach dem gelungenen Auftakt geb es bereits einen besonderen Höhepunkt. Der Komponist Rolf Rudin war eigens von Frankfurt nach Betzdorf gereist, um persönlich in sein Musikstück einzuführen. Inspiriert von einem japanischen Gedicht entstand "Der bnleiche Mond", mit dem Rudin den ersten Preis bei einem Landesmusikwettbewerb in Baden Württemberg erzielt hatte. Der Komponist wollte mit diesem Werk ein bewusstes Zeichen setzen und die immer schneller laufende Zeit "entschleunigen". Das Auswahlorchester setzte mit sanften Klangfarben und gefühlvollen Elementen den Erdtrabanten brillant in Töne und verdiente sich dafür einen besonderen Applaus.
Ebenfalls in ganzer Pracht und Schrecklichkeit zugegen: Attila, der Hunnenkönig, auch die "Geißel Gottes" genannt. Beim gleichnamigen Stück von Jan van der Roost konnten die Musiker des Auswahlorchesters so ziemlich alle Emotionen der Hunnenkämpfe herauslassen: Mit Stampfen, Gebrüll und Getöse wurden die wilden Schlachtszenen dargestellt.
Mit Camille Saint-Saens vituosem Kleinod "Pas Redouble" endete der erste Teil des Konzerts.
Im zweiten Teil konnten sich die Besucher auf die Philharmonie Südwestfalen unter der Leitung ihres Chefdirigenten Russell N. Harris freuen. In Betzdorf beeindruckten die Musiker mit der "Festlichen Ouvertüre Op. 96" von Schostakovitsch, die ausdrucksstark dargeboten wurde. Ludwig van Beethovens "Sinfonie Nr. 7 A-Dur Op. 92" ist als klassisches Meisterwerk eine Herausforderung für jeden sinfonischen Klangkörper. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit, Harmonie und Eleganz bewältigten die Philharmoniker die Sinfonie, wobei die übergangslosen, schnellen Wechsel ebenso bestachen wie die präzise Bogenführung der Streichrinnen und Streicher. Daher hatte es der Komponist sich auch nicht nehmen lassen und war "persönlich" nach Betzdorf gekommen, um gemeinsam mit dem Intendanten, Gernot Wojnarowics, in sein Musikstück einzuführen.
"Nervenkitzel und Romantik im Doppelpack" kündigte dann Markus Keggenhoff im dritten Konzertteil an. Der wohl berühmteste Vampir der Welt gab eine "kleine Vorpremiere" zu dem für September und Oktober von Musical!Kultur Daaden inszenierten Musical "Dracula". Begleitet vom eigenen Orchester unter der Leitung von Markus Rink zeigten Javier Fernandez als Graf Dracula, Karen Müller als dessen Frau Adriana und Fabienne Christ als die dem Vampir verfallene Lorraine in zwei spannenden Szenen Kostproben ihres Könnens.
Nach drei ereignisreichen Konzertstunden voller Muisk und toller Lichteffekte ging es dann mit rasanten Schritten auf den Höhepunkt zu. Die Philharmonie Südwestfalen spielte gemeinsam mit dem Auswahlorchester unter der Leitung von Walter Ratzek die "Ouvertüre 1812" von Peter Tschaikowsky. Über 120 Musiker auf zwei Bühnen intonierten die Nacherzählung von Napoleons verhängnisvollem Russlandfeldzug samt Kanonenschlägen in einem berauschenden Finale.
Den hingerissenen Zuhörern wurde deutlich, was Musik bewirken kann und zu welchen Höhenflügen Orchester von einer solchen Qualität in der Lage sind. Stehender Beifall und Brvorufe waren der Dank für alle Musiker, die beiden Dirigenten, die Darsteller von Musical!Kultur und die Initiatoren vom Kreismusikverband.
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Foto: Beim großen Finale zeigten noch einmal beide Orchester gemeinsam ihr ganzes Können.
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