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Der Koran: "Ein Buch wie kein anderes"
Pro AK fragt: "Warum tun wir uns mit dem Koran so schwer?" Zu dieser Frage versucht der Islamwissenschaftler Professor Stefan Wild eine Antwort zu geben.
Marienthal. Die Beschäftigung mit den großen Weltreligionen ist ein wesentlicher Teil des Jahresprogramms 2009 beim Forum Pro AK. Nach der ersten Veranstaltung mit Professor Udo Steinbach im Februar ist am Samstag, 25. April, der Islamwissenschaftler Professor Dr. Stefan Wild von der Universität Bonn zu Gast. "Warum tun wir uns mit dem Koran so schwer?" ist Thema und Leitfrage seines Vortrages im Waldhotel Imhäuser, der um 10.30 Uhr beginnt.
"Der Koran ist ein Buch wie kein anderes. Wie sollen Muslime und Nicht-Muslime ihn heute lesen?", fragt der Referent und liefert dazu auch Antworten. Der Koran, so sieht es Wild, ist seit seiner Entstehung im siebten nachchristlichen Jahrhundert das Grunddokument der islamischen Religion und bis heute allgegenwärtiger Referenztext der vom Islam geprägten Kulturen. Als durch den Propheten vermitteltes, aber ungeschmälert göttliches Wort sei der Koran im radikalsten Sinn und Wort für Wort göttlich inspiriert. Der späteren islamischen Theologie gilt der Koran als ungeschaffenes Wort Gottes und daher als in jeder Hinsicht unüberbietbarer arabischer Text.
Professor Wild wurde 1937 in Leipzig geboren. Er studierte in München, Yale, Erlangen und Tübingen. Von 1968 bis 1973 war er Direktor des Orient-Instituts der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in Beirut (Libanon), von 1974 bis 1977 Professor für Semitische Sprachen und Islamwissenschaft an der Universität Amsterdam. Seit 1977 ist er als Professor für Semitische Philologie und Islamwissenschaft an der Universität Bonn tätig, wo er 2002 emeritiert wurde. Wild ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Die Welt des Islams". Seine Hauptarbeitsgebiete sind die klassische arabische Literatur und Lexikographie, moderne arabische Literatur und Geistesgeschichte.