Vivaldi im Advent-Konzert begeisterte das Publikum
Unter der Leitung von Professor Christian Rieger kamen neun junge exzellente Musiker/innen der Landesstiftung Villa Musica zum Konzert nach Herdorf. Ein Konzert für die Seele erlebte das Publikum, das am Ende des Konzertes die jungen Stipendiaten aus aller Welt begeistert feierte.
Herdorf. In Kooperation mit der Stadt Herdorf und dem Kreis der Kulturfreunde Herdorf präsentierte die Villa Musica am Samstagabend, den 10. Dezember im Hüttenhaus „Vivaldi im Advent“. Wie Norbert Buschmann, Vorsitzender vom Kreis der Kulturfreunde vorab in seiner kurzen Begrüßung erklärte, waren die Organisatoren erfreut über die große Resonanz und dass obwohl es doch gerade derzeit jede Menge Advent- und Weihnachtskonzerte geboten würden. Unter den geschätzt rund 170 bis 180 Konzertbesuchern waren auch viele Gäste aus benachbarten Orten. Diese wies Buschmann darauf hin, dass sie sich im Foyer in eine Liste eintragen lassen könnten, um künftig per E-Mail vom Verein direkt über weitere Konzerte informiert zu werden. Das anschließende Kammerkonzert unterschied sich denn auch deutlich von den klassischen Konzerten der Vorweihnachtszeit. Es waren zauberhafte Klänge, die Professor Christian Rieger (Cembalo) in wechselnder Besetzung mit neun Stipendiatinnen und Stipendiaten dem Publikum bot.
Die einzelnen Stücke waren Concerto Del Gardellino D-Dur, RV 90, eine Komposition die vom Leben eines Stieglitz in der Lagune erzählt. Der Vogel wurde durch die Querflöte personifiziert, welche Theodore Squire als Solist beeindruckend wiedergab. Im Concerto a quattro f-Moll, RV 143 zog Vivaldi alle Register venezianischer Orchesterkunst. Die vierstimmige Fuge für ein vierstimmiges Streichorchester beinhaltet pathetische Adagios, rauschende Allegro Sätze und tänzerische Finali. Im Concerto da camera g-Moll, RV 106 werden die Flötensoli von Francesco Camuglia nur vom Fagott mit Rhea Pickios begleitet, die Tutti-Stellen kombinieren auf raffinierte Weise Flöten-, Geigen- und Fagottklang. Das Geigensolo spielte Vlada Berezhnaya.
Das Oboenkonzert a-Moll RV 461 hat Vivaldi für eine außergewöhnliche Oboistin namens Susanna komponiert. Im Hüttenhaus begeisterte Solistin Marie Tsuji mit ihrer Oboe in den Sätzen Allegro non molto – Larghetto und Allegro. Mit einem Cembalo Solo startete der zweite Konzertteil mit Prof. Christian Rieger. Dieses Instrument mit seiner ganz besonderen Klangfarbe erfüllte den gesamten Saal und die Zuhörer lauschten fasziniert. Die Komposition war eine Bearbeitung von Johann Sebastian Bach, den die Frage interessierte, wie die Streicherkonzerte von Vivaldi auf Tasten übertragen werden könnten.
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Außerdem brachten die Musikerinnen und Musiker der Villa Musica Concerto da camera D-Dur, RV 92a, Concerto a quattro C-Dur, RV 114 und Concerto g-Moll La Notte, RV 439 zu Gehör. Die Leitung des Konzertes hatte der Dozent Christian Rieger, der im Schwarzwald aufgewachsen ist. Nach einem Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Karlsruhe führte er eine Intensivierung seiner Ausbildung an der Musikakademie Basel durch. Nach weiteren Stationen unterrichtet er seit dem Wintersemester 2004 als Professor an der Folkwang Universität der Künste in Essen und Duisburg.
Francesco Camuglia (Flöte) wurde 1990 in den USA geboren, von 2014 bis 2016 war er Mitglied der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker und am Staatstheater Kassel. Theodore Squire (Flöte), geboren 1999 begann sein Studium an der Musikhochschule in Lübeck. Als Solist konzertierte er bereits 2016 mit den Heidelberger Symphonikern und der Norddeutschen Sinfonietta. Marie Tsuji (Oboe) geboren 1994 erhielt im Alter von neun Jahren ihren ersten Oboenunterricht, mittlerweile ist sie unter anderem Mitglied der jungen Deutschen Philharmonie. Rhea Pickios (Fagott), geboren 1989 in Köln befindet sich derzeit im Masterstudiengang an der Musikhochschule Köln. Mittlerweile ist sie Mitglied in diversen Ensembles wie dem Ensemble Musikfabrik, Ensemble La Folia und dem Ensemble Camarata Carnaval.
Vlada Berezhnaya (Violine) geboren 1989 in Weißrussland studierte an der Musikakademie Minsk und hat derzeit einen Zeitvertrag beim WDR Funkhausorchester Köln als 1. Violine. Samuel Espinosa Ruiz (Viola) geboren 1990 in Spanien erhielt schon mit acht Jahren Viola Unterricht an der Musikhochschule von La Rioja. Derzeit ist er Stipendiat der Villa Musica Rheinland-Pfalz. Als Gäste verstärkten Leo Morello (Violoncello), Pedro Figuerido (Kontrabassist) und Eliska Kukalová (Violine) das Ensemble. Das Publikum im Hüttenhaus war von dem dargebotenen Musikwerken hörbar begeistert und spendete immer wieder kräftigen Applaus. (anna)
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