Starke Industrieregion braucht auch schnelles Internet
Die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen tauschte sich im Arbeitskreis Drei-Länder-Eck, der mindestens einmal jährlich stattfindet, unter anderem über den Sachstand des Breitbandausbaus und des Mobilitätsmanagements aus.
Kreis Altenkirchen. Die Mitglieder des Arbeitskreises Drei-Länder-Eck trafen sich kürzlich zum Gespräch und Austausch im Neubau des Kreishauses in Wetzlar. Eingeladen hatte der Lahn-Dill-Kreis, moderiert wurde die Veranstaltung von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung des Kreises Siegen-Wittgenstein. Zu den Teilnehmern zählten die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, Vertreter aus den Kreisen Lahn-Dill und Siegen-Wittgenstein, den Industrie-, Handels- und Handwerkskammern sowie Kreishandwerkerschaften aus den Bezirken Lahn-Dill, Koblenz und Siegen-Wittgenstein/Olpe.
Themen auf der Tagesordnung waren neben dem Austausch zum Sachstand Breitbandausbau und Mobilitätsmanagement auch das Gutachten zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Siegerlandflughafens und der Bau des Containerterminals in Kreuztal.
Gastgeber Landrat Wolfgang Schuster (Lahn-Dill-Kreis) unterstrich die Bedeutung der Themen am Beispiel Breitbandausbau: Hier wurden aktuelles Wissen gebündelt und Vorgehensweisen thematisiert, um Fehler zu vermeiden und von Erfahrungswerten zu profitieren. Gerade Problematiken zu Nebenbestimmungen und Auflagen durch den Bund konnten besprochen werden. Bis 2018 ist eine Versorgung aller Haushalte in Deutschland mit mindestens 50 MBit/s schnellem Internet geplant.
Tim Kraft, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, erläuterte, dass man aktuell davon ausgehe, dass man im ersten Quartal des nächsten Jahres mit dem Bau beginnen könne. Bei dem Ausbau werden bis zu 100 MBit/s umgesetzt. Sobald es rechtlich möglich ist, wird man die Ausbaudetails in der Öffentlichkeit bekannt machen.
Henning Schneider, Geschäftsführer der Siegerland-Flughafen GmbH, stellte die Studie zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens vor. Unisono waren die Anwesenden der Meinung, dass die Bedeutung des Siegerland-Flughafens besonders herauszustellen ist. Seine Existenz ist für ansässige Firmen im Dreiländereck von hoher Wichtigkeit. Er ist einer der wenigen Flughäfen, dessen Gelände sich über zwei Bundesländer erstreckt. Eine klare Aufstellung und Positionierung für den Siegerland-Flughafen ist wichtig und dabei sind Unternehmen wie auch Kommunen gefragt.
Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, stellte den aktuellen Sachstand zum Bau des Containerterminals in Kreuztal vor. Wie geplant, kann der Terminal Mitte nächsten Jahres in Betrieb genommen werden. Für den Güterverkehr ist der Terminal von sehr großer Bedeutung, da von Kreuztal aus alle Binnenhäfen angefahren werden können, ohne den Verkehrsbehinderungen z. B. auf den Straßen ausgesetzt zu sein. Die Erweiterung der Anlage um 10.000 m² Umschlags- und Depotfläche hat eine Steigerung der Leistungsfähigkeit auf bis zu 45.000 Leistungseinheiten im Jahr zur Folge. Kreuztal rückt damit in den Fokus: die Ruhr-Sieg- und Siegstrecke ist im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes und präferierte Alternative zum Mittelrheintal.
Abschließend erläuterte Sylvia Heinz vom Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung die konkreten Planungen im Kreis Siegen-Wittgenstein zum Aufbau eines Mobilitätsmanagements. Alle Ergebnisse sollen in ein Mobilitätskonzept fließen, mit dessen Erstellung im nächsten Jahr begonnen werden soll. Im Lahn-Dill-Kreis sind zum Thema Mobilität ebenfalls einige Maßnahmen entwickelt worden, berichtet die Stabsstellenleiterin der Wirtschaftsförderung Meike Menn. Dazu gehören u.a. die Erstellung einer Konzeptstudie zur „Mobilität auf dem Lande (kurz: MadL)“, um konkrete Mobilitätsmöglichkeiten im ländlichen Raum (Bürgerbusse, Mitfahrsysteme, Infrastruktur der Radfahrwege, etc.) als wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und zur Attraktivität der Regionen vorhalten zu können.
Die themenübergreifenden Sitzungen des Arbeitskreises Dreiländereck finden mindestens einmal jährlich statt. Sie werden seit bereits gut 20 Jahren durchgeführt, um Themen zu diskutieren, die für alle angrenzenden Kreise und Kammern im Dreiländereck Bedeutung haben.